Harte Strafe für Schwarz

Schwere Etappe mit vielen Ausfällen

Zwölf anstrengende Tage sind die Teams bereits unterwegs. Die Transsyberia hat Spuren an Mensch und Maschine hinterlassen.

<strong>HARTE TAGE:</strong> Die Transsyberia verlangt nach ihren Opfern

Die Wertungsprüfung von 280 Kilometer Länge hatten die verbliebenen Teams jetzt auf der Strecke von Mankhan nach Darvi zu bewältigen. Sonne bei Start und Ziel. Dazwischen wartete eine dicke Regenfront. Lockte der blaue Himmel auf den Flachstücken noch zu rasanten Geschwindigkeiten, musste nach den heftigen Regengüssen der Fuß vom Gas. Eine absolut rallyewürdige Sonderprüfung war das Resultat.

 

Armin Schwarz, Pilot von Team Germany 1, glaubte kurz nach der Zieleinfahrt an einen Tagessieg. „Bei uns ist es gut gelaufen. Navigationsprobleme hatten wir keine.“ Doch zwei Reifenpannen kosteten wertvolle Zeit. „Beim zweiten Wechsel haben wir beim Ansetzen des Wagenhebers gemerkt, dass irgendetwas mit dem Fahrzeug nicht stimmt. Im letzten Abschnitt sind wir dann immer wieder aufgesessen.“ Das Ziel passierte das Team mit einem zerfetzten rechten Vorderreifen auf der Felge. „Unsere Mechaniker reparieren das Auto und morgen geht’s weiter“, so Schwarz. Bei der Auswertung der Bordkarten stellte sich jedoch heraus, dass Team Germany 1 Checkpoints auf der Strecke verpasst hatte und somit 60 Strafminuten kassiert. Das hatte Rang 11 im Tagesklassement zur Folge.

 

Knapp hinter Schwarz trafen die Führenden der Gesamtwertung, die Franzosen Christian Lavieille und Francois Borsotto, ein. Ihr Porsche Cayenne S Transsyberia sah wie schon in den vergangenen Tagen recht unbeschädigt aus. Das Team France avanciert im letzten Drittel der Rallye zum gejagten Siegesanwärter. Von der ersten Etappe an fuhren sie kontinuierlich in die vordersten Ränge und holten nun ihren ersten Sieg in einer Sonderprüfung. Lavieille ist sich bewusst, dass die Konkurrenz auf ihn schaut. „Für die Mammut Stage morgen haben wir keine spezielle Taktik. Wir versuchen mit der Gruppe um Armin, Pedro und Pau zusammenzubleiben, wollen aber nichts riskieren.“

 

Mit 4:15 Minuten Rückstand landete das Team Portuguese mit Pedro Gameiro und Pedro Figueiredo auf Rang zwei. „Die Wetterbedingungen, vor allem der Regen auf den letzten 15 Kilometern, haben die Strecke schwieriger gemacht als gedacht. Viele Pfützen und Wellen. Aber wir sind Zweite geworden und auch in der Gesamtwertung Zweite. Die nächste Stage ist lang, da wollen wir Zeit aufholen,“ zeigt sich Pedro Gameiro zuversichtlich.

 

Immer besser in Fahrt kommt Team USA. Ryan Millen, Sohn des Transsyberia Vorjahressiegers, meisterte mit seinem Navigator Colin Godby die anspruchsvolle Strecke bravourös und holte sich mit 9:03 Minuten Rückstand zu den Tagessiegern den dritten Platz.


Erstmals bei der Transsyberia Rallye 2008 wurde der in jedem Wagen für dringende Notfälle eingebaute Emergency Button gedrückt. Das Team Suzuki / Maxi mit Melina Frey und Alexandra Hahn reagierte prompt als sie sahen, dass sich ein Fahrzeug mehrmals überschlagen hatte. Sie sendeten das Notsignal und halfen an Ort und Stelle. Bei einem Überholmanöver waren dem Schweizer Team Desert Fox nasse Spurrillen in der Steppe zum Verhängnis geworden. Der Pilot verlor die Kontrolle über seinen Mitsubishi Pajero. Sowohl Aurele Bachmann als auch Co-Pilot Damien Blanke blieben unverletzt, das Fahrzeug erlitt einen Totalschaden.


Den harten Ansprüchen der Transsyberia Rallye 2008 mussten noch weitere Teams Tribut zollen. So sind das chinesische Team Porsche CN und das Team Lybia-Rally-Raid mit Wolfgang Pasetti im Toyota Landcruiser J9 nicht mehr mit von der Partie. Welches von den übriggebliebenen Teams bei der nächsten Etappe noch an den Start gehen kann, entscheidet sich kurzfristig. An etlichen Fahrzeugen müssen über Nacht Reparaturen durchgeführt werden, soweit diese überhaupt noch möglich sind.

 

Die Bilder der Transsyberia-Rallye...

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