Baja 1000

Schwarz fehlt erneut das Glück

Ein defekter Pfennigartikel nahm Armin Schwarz und All German Motorsports bei der 45. Auflage der Baja 1000 die Chance auf ein Topergebnis.

<strong>WIEDER PECH:</strong> Die Hoffnungen von Armin Schwarz auf das Baja-Podium scheiterten an einem Pfennigartikel

„That’s racing“ – so lautet das Fazit von Armin Schwarz nach einer turbulenten Baja 1000, dem Höhepunkt der US-SCORE-Meisterschaft 2012. Armin Schwarz und All German Motorsports hatten bei der berühmt-berüchtigten Rallye quer durch die mexikanische Baja California das Podium fest im Visier. Nach mehreren Testfahrten und akribischer Vorbereitungsarbeit war der AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck gerüstet für den ultimativen Härtetest im Baja-Rennsport. Doch dann war es ein defekter Pfennigartikel, der das Team um Stunden zurückwarf und damit jede Chance auf ein Topergebnis zunichtemachte.

 

Die erste Rennhälfte verlief für All German Motorsports weitgehend nach Plan. Armin Schwarz ging mit dem AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck vom nicht ganz optimalen Startplatz 33 aus ins Rennen, er arbeitete sich dennoch im Feld kontinuierlich nach vorn. „Wir hatten zwar zu Beginn gleich nach sechs Meilen hinten einen schleichenden Plattfuß und mussten den Reifen wechseln. Danach haben wir uns bei extrem staubigen Bedingungen auch kurzzeitig festgefahren, doch das gehört alles dazu, das ist normal bei der Baja 1000“, berichtet Armin Schwarz. „Danach lief es sehr gut weiter für uns. Wir konnten uns nach vorn kämpfen und lagen bei Rennmeile 520 auf Rang sieben. Damit ist unser Plan gut aufgegangen: Wir hatten noch nicht einmal die halbe Distanz absolviert und waren auf dem Vormarsch.“

 

Doch nach etwas mehr als 600 Rennmeilen fand die Jagd nach einem Podiumsplatz bei der Baja 1000 ein jähes Ende, nur 25 Meilen vor dem Wechselpunkt, an dem Teamkollege Martin Christensen darauf wartete, das Cockpit zu übernehmen. Die Ursache: eine kaputte Dichtung an einem Hydraulikverschluss im Drehmomentwandler. „Deshalb hat der Drehmomentwandler massiv Öl verloren, und somit hatten wir keinen Vortrieb mehr. Grund für den Defekt war wahrscheinlich, dass wir uns über 30 Meilen durch übelsten Silt gequält haben. Hier gehen die Temperaturen uns Unendliche, und man kann keinen Stopp einlegen, sonst sitzt man sofort fest“, schildert Armin Schwarz. Es folgte eine Zwangspause von fast sieben Stunden.

 

Zu allem Unglück war der AGM-Jimco X6 SCORE Trophy Truck in extrem unwegsamem Gelände „gestrandet“. Es gab keine direkte Zufahrt, doch die Mechaniker vom Team All German Motorsports brauchten nur zwei Stunden, um zum Wüstenboliden zu gelangen und ihn zur Reparatur aus dem Gelände zu schleppen. „Das ist wie bei der Rallye Dakar. Wenn man da inmitten eines Dünenfelds steht, kommt auch fast keiner hin“, so Armin Schwarz. „Vier weitere Stunden haben wir dann gebraucht, um das Auto fahrbereit zu machen. Wir mussten das Getriebe und den Torque Converter ausbauen, um an das Hydraulikteil zu kommen, in dem die Dichtung defekt war. Und danach mussten wir alles wieder einbauen.“

 

Doch aufzugeben, das kam für Armin Schwarz und All German Motorsports zu keiner Zeit in Frage: „Für uns war klar, dass wir reparieren und weiterfahren. Denn wenn wir es geschafft hätten, die Standzeit auf drei bis vier Stunden zu minimieren, dann wäre trotz allem noch ein Top-10-Ergebnis möglich gewesen. Mit sieben Stunden ‚Zwangspause‘ hatten wir die Chance dazu dann allerdings nicht mehr.“ Martin Christensen erreichte schließlich als 14. Trophy Truck und auf dem 51. Gesamtrang das Ziel in La Paz. Der Sieg ging zum zweiten Mal nach 2010 an die mexikanischen Lokalmatadore Tavo und Gustavo Vildosola.

 

Besser lief es für die Besatzung des Class-One-Buggies von All German Motorsports, die in ihrer hart umkämpften Klasse ein starkes Rennen ablieferte. Startfahrer Armin Kremer fuhr auf seinen 255 Meilen vor bis auf den zweiten Klassenrang, bevor er den Buggy an Andi Mancin übergab. Mancin, der zum ersten Mal überhaupt mit diesem Fahrzeug fuhr, musste jedoch mit extrem viel Staub kämpfen und konnte diese Position nicht halten. Er übergab den Buggy als Klassenachter an den AGM-Stammfahrer im Class-One-Buggy, Tony Miglini, der schließlich nach seinen über 580 Meilen als Siebter seiner Klasse ins Ziel kam.

 

Motivation für SCORE 2013

 

Nun richten Armin Schwarz und AGM den Blick nach vorn: 2013 startet das Team hoch motiviert einen neuen Angriff in Sachen SCORE-Meisterschaft und Baja 1000. „Wir haben gezeigt, dass unser Auto jetzt den nötigen Speed hat. Wir waren gut vorbereitet, der Trophy Truck ist gut gelaufen, das Setup hat gepasst, und wir waren wirklich konkurrenzfähig. Das stimmt uns mehr als optimistisch für 2013“, betont Armin Schwarz. „Wir möchten uns bei allen Partnern und Sponsoren bedanken, die uns dabei unterstützt haben, den neuen Trophy Truck in seiner ersten Rennsaison kontinuierlich zu verbessern und ihn so stark zu machen, wie er jetzt ist.“

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