Rallye Dakar - Tag 9

Schott wird Opfer des Zeitchaos

Auf einem hervorragenden 45. Platz kam gestern der KS-Tools Pajero mit Stephan Schott und Holm Schmidt ins Etappenziel zu Füssen der hohen Sanddünen der Atacama-Wüste.

<strong>PLÖTZLICH WEIT VORN:</strong> Thomas Wallenwein wird auf dem 16. Gesamtrang in der Truckwertung geführt

 Dennoch fiel er in der Gesamtwertung auf den 82. Platz in der Autowertung zurück. Dagegen fand sich der rote Race-Unimog von Thomas Wallenwein plötzlich auf Gesamtplatz 16 der Truckwertung wieder.


Das Strafzeitenchaos bei der diesjährigen Dakar scheint einfach kein Ende nehmen zu wollen. Nach den vielen Neutralisationen, Verkürzungen und Umfahrungen der vergangenen Tage scheint es für die Offiziellen ein Buch mit sieben Siegeln zu sein, jedem Team die richtigen Strafzeiten zuordnen zu können. Hatten nach der achten Etappe noch ganze 70 Teams in der Autowertung Strafzeiten von 170 Stunden und mehr erhalten, waren nach der gestrigen Etappe gerade einmal nur noch 27 Teams mit solch hohen Zeitstrafen in der Gesamtwertung zu finden. Darunter leider auch die Besatzung des KS-Tools Pajero vom FleetBoard Mercedes-Benz Team, Stephan Schott und Holm Schmidt. Der gestrige tolle 45. Tagesrang half ihnen da auch nicht wirklich viel weiter.


Das aber letztendlich das Ergebnis nicht unbedingt im Vordergrund stehen muss, bewies auf der siebten Tagesetappe recht eindrucksvoll das hessisch-sächsische Team mit der Startnummer 365, als sie den mehrfachen Marathon-Weltmeister in der Privatfahrerwertung, Jean-Pierre Strugo, buchstäblich aus dem Dreck zogen. „Strugo hatte sich im feinen Fech-Fech-Sand festgefahren“, sagte Schott. „Für uns war es selbstverständlich, schnell und uneigennützig zu helfen – das ist der Geist der Dakar.“


Des einen Leid, des anderen Freud – Stephan Schott fiel zurück dafür rückte Thomas Wallenwein in der Truckwertung auf und das auch gleich einmal richtig ordentlich. Seit gestern wird er auf dem 16. Gesamtrang in der Truckwertung geführt. Bei noch 61 im Rennen befindlichen Fahrzeugen eine mehr als respektable Leistung für den Dakar-Neuling aus Süddeutschland. Zusammen mit seinem Copiloten André Jockusch ist das FleetBoard Mercedes-Benz Duo das zweitbeste deutsche Team bei den Service-Trucks. Gerade auch nach seinem AHA-Erlebnis vor dem Ruhetag, wo er sich bei einer halben „Dünenrolle“ seitwärts einen Spiegel abbrach und das Blech etwas leicht verformte, ist sein gestriger 36. Tagesplatz auf einer Etappe mit weiteren hohen Dünenpässen mehr als nur akzeptabel zu nennen.


Heute nun geht es wieder in die Atacama-Wüste. Mit einer Schleife um den Start- und Zielort Copiapo, wird heute der nördlichste Punkt der Rallye erreicht. Wie aber in den Tagen zuvor schon, kommt es auch heute wieder zu der schon fast obligatorischen Verkürzung der Strecke. Diesmal gleich um ca. 200 Kilometer von 666 auf „nur noch“ 476 Wertungskilometer. Grund dafür ist die zu geringe Tragfähigkeit des Sandes, welche die Testfahrer auf der Strecke der heutigen Prüfung festgestellt haben.

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