ÖRM 2016

Schneebergland: Baumschlager mit heftigem Abflug

Für Raimund Baumschlager war das große Schotterfest der Österreichischen Staatsmeisterschaft (ÖRM) schon auf der zweiten Prüfung zu Ende. Ein Fehler im Aufschrieb sorgte für einen Abflug der heftigeren Sorte.

Für Raimund Baumschlager und Beifahrer Pirmin Winklhofer war die Schneebergland Rallye beendet, noch ehe sie richtig begonnen hat. „Auf Grund eines Fehlers im Schrieb sind wir im sechsten Gang mit ca. 190 km/h auf eine enge Passage zugefahren“,  schildert Polo-WRC-Pilot die Geschehnisse auf der zweiten Prüfung. „Als mich Pirmin darauf aufmerksam gemacht hat, war es leider schon zu spät! Ich konnte zwar noch auf 100 km/h verlangsamen, aber diese Stelle verträgt maximal 50-60 km/h, daher war unser Schicksal besiegelt.“

Der VW Polo R WRC kam von der Strecke ab, wurde von einem Erdhaufen ausgehebelt und überschlug sich. „Leider kannte ich die Passage nicht, weil sie neu ist, hatte also keine Chance früher zu reagieren“, rekapituliert Baumschlager, der ebenso wie sein Co-Pilot den Unfall unverletzt überstanden hat. Auch der Schaden am Fahrzeug hält sich in Anbetracht des Abfluges in Grenzen.

Wer hat Schuld? Fahrer oder Beifahrer?

Zerknirscht war dagegen Pirmin Winklhofer. „Der Unfall geht zu 100 Prozent auf meine Kappe. Ich habe die Stelle beim Erstellen des Schriebs völlig unterschätzt. Ich betreibe diesen Sport seit ich 15 Jahre alt bin, aber so ein Fehler ist mir noch nie unterlaufen“, erklärte der 22-jährige. Dabei hatte die Rallye für das Polo-Duo wie gewünscht begonnen. „Das Auto hat perfekt funktioniert, die Tests in den letzten Tagen haben sich bezahlt gemacht, alles ist nach Wunsch verlaufen“, blickte Baumschlager auf die erste Prüfung zurück.

Feuer bei Neubauer

Doch Raimund Baumschlager war nicht der einzige Favorit, der bei der Schneebergland Rallye nicht ins Ziel kam. Hermann Neubauer und Gerwald Grössing mussten ihre Ford Fiesta WRC wegen technischer Defekte vorzeitig abstellen. „Mitten auf der sechsten Prüfung schlugen plötzlich Flammen aus dem Motorraum. Wir mussten sofort anhalten, um zu löschen, was uns glücklicherweise gelungen ist. Offenbar führte ein Öl-Leck zu dem Feuer, die Ursache dafür müssen wir erst eruieren“, erklärte Titelverteidiger Neubauer seinen Ausfall. „Die ganze Situation ist jedenfalls sehr, sehr enttäuschend, denn so haben wir nicht nur einen sicheren Sieg vergeben, sondern auch die Chance auf eine Vorentscheidung in der Meisterschaft verloren.“

Den Sieg holte sich Niki Mayr-Melnhof (Ford), der damit die Führung in der Österreichischen Meisterschaft übernimmt. Starker Zweiter wurde Kris Rosenberger bei seiner Premiere im Ford Fiesta R5, er profitierte dabei auch vom Pech Christian Schuberth-Mrliks (Skoda), der auf Platz zwei liegend auf der letzten Prüfung nach einem Unfall ausschied. Julian Wagner wird im Opel Adam R2 nicht nur bester 2WD-Fahrer, sondern landet hinter Martin Kalteis (Mitsubishi) auf dem vierten Gesamtrang.

Ergebnis Schneebergland-Rallye 2017

1.Mayr-Melnhof  / WelsersheimbFord Fiesta R51:22:05.4
2.Rosenberger / Ettel-KaiserFord Fiesta R5+2:34.0
3.Kalteis / KuntnerMitsubishi Evo VII+2:51.2
4.Wagner / SteinOpel Adam R2+3:47.5
5.Szabó / Szabó Skoda Fabia R5+3:49.2
6.Klausz / Csányi Peugeot 208 R2+4:39.9
7.Kogler  / HofstädterCitroën DS3 R3T+5:04.9
8.Haslauer / TreybalSubaru STi N12+7:00.7
9.Rigler / RossgattererFord Fiesta R5+7:04.0
10.Keresztesi  / SlabinaSubaru WRX STi+7:10.2
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