Sarrazin gewinnt EM-Finale auf Korsika

Stéphane Sarrazin ist Sieger des letzten EM-Laufs der Saison 2014 auf Korsika. „Jeder Fahrer möchte die Tour de Corse gewinnen. Es ist ein fantastisches Gefühl, das geschafft zu haben“, freute sich Sarrazin, der im Ziel 18,9 Sekunden Vorsprung auf Bryan Bouffier hatte. „Als ich mich eingeschrieben habe, hielt ich das gar nicht für möglich. Und dann haben wir von Anfang an vorne gekämpft – mit Bryan Bouffier, der hier schon gesiegt hat. Gestern habe ich einen Fehler gemacht und durch eine falsche Reifenwahl ein bisschen Zeit verloren. Aber heute haben wir dann wieder Vollgas gegeben. Ein Traum-Wochenende!“

Mit drei Bestzeiten in Folge hatte der Spitzenreiter seinen Vorsprung auf Bouffier (beide Ford Fiesta RRC) bis zum Mittag von 1,7 auf 13,6 Sekunden ausgebaut. Bouffier setzte alles auf eine Karte und ging voll auf Angriff – mit dem Resultat, dass ein Dreher ihn um weitere zehn Sekunden zurückwarf. „Ich wollte attackieren und habe es wohl ein bisschen übertrieben“, erklärte Bouffier, der die letzte Bestzeit der Saison fuhr. „Es war ein toller Kampf mit Steph, er hat einen fantastischen Job gemacht.“

Dritter mit anderthalb Minuten Rückstand auf den Sieger wurde Kevin Abbring im Peugeot 208 T16. „Ich bin glücklich über diesen dritten Platz, mehr war einfach nicht drin. So ist das Leben. Das war nicht die einfachste Rallye, aber wir haben uns kontinuierlich gesteigert. Toll, dass wir die Saison mit einem Glanzpunkt abschließen können.“

Abbring hatte den letzten Podestplatz auf der ersten Etappe von Esapekka Lappi geerbt. Der Europameister war von der Strecke geflogen und Skoda konnte bereits einen Tag vor Saisonende einpacken. Besonders viel Auto nimmt man aus Korsika nicht mit nach Hause, dafür aber Platz eins und zwei in der Fahrerwertung.

Nachdem Sepp Wiegand durch den Unfall im Test seinen Teamkollegen zum Europameister machte, wurde er selbst dann als Zuschauer Vize-Meister. Craig Breen (Getriebe) und Kajetan Kajetanowicz (Antriebswelle) mussten beide am Freitag aufgeben und konnten Wiegand als EM-Zweiten nicht mehr abfangen.

Für Breen und Kajetanowicz begann die zweite Etappe genau so schlecht, wie die erste geendet hatte. Beide Neustarter zogen sich einen Reifenschaden zu. Breen musste darüber hinaus anhalten, weil plötzlich Schweine über die Straße liefen. Am Freitag waren bereits Sarrazin und Maurin von Kühen zu unplanmäßigen Stopps gezwungen worden. Julien Maurin musste seinen Ford Fiesta R5 auf dem Weg zur letzten Schleife ganz abstellen. Damit wurde Porsche-Pilot Romain Dumas Fünfter hinter Nachwuchsfahrer Eric Camilli im Peugeot 207 S2000.

Titel für Pushkar, Bessenyey und Lefebvre

Der Kampf um die Krone im ERC Production Cup war bereits am Mittag entschieden. Martin Hudec kam im Mitsubishi Lancer von der Straße ab, damit geht der Titel 2014 an Vitaliy Pushkar. Auf der gleichen WP wie Hudec fiel Spitzenreiter Keith Cronin im Subaru Impreza aus. Der Sieg auf Korsika ging an Frédéric Lefebvre, Pushkar fuhr auf Rang zwei.

Auch bei den zweiradangetriebenen Fahrzeugen und bei den Junioren fiel die Entscheidung erst beim Saisonfinale. In der 2WD-Kategorie siegte Pierre-Antoine Guglielmi im Renault Clio RS. Den Titel holte sich Zoltan Bessenyey aus Ungarn im Honda Civic Type-R ganz ohne Punkte (Platz elf), weil Stéphane Lefebvre ihn mit Platz fünf im Peugeot 208 R2 nicht mehr einholen konnte.

Stéphane Lefebvre feiert allerdings mit Rang zwei hinter Andrea Crugnola den Titel bei den Junioren. Lefebvre ist sowohl Junior-Europameister als auch Junior-Weltmeister 2014.

Ergebnis Rallye Korsika 2014

VIDEO: EM-Finale Rallye Korsika