Dakar – 4. Etappe

Sainz setzt sich wieder ab

Auf dem Dach der Dakar setzte sich Carlos Sainz mit einer weiteren Bestzeit von seinen Verfolgern ab. Auch Matthias Kahle konnte sich erneut verbessern.

<strong>BAUT FÜHRUNG AUS:</strong> Vorjahressieger Carlos Sainz

Auf der vierten Etappe stand die äußerst anspruchsvolle Andenüberquerung auf mehr als 4.400 Metern Höhe auf dem Programm. Carlos Sainz/Lucas Cruz vergrößerten in Chile ihren Vorsprung in der Gesamtwertung um 50 Sekunden auf 4.24 Minuten. Zweite bleiben ihre Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk. Die beiden Volkswagen Werksfahrer überquerten auch die Ziellinie der Tagesetappe in dieser Reihenfolge.

 

„Ein schneller ‚Dakar‘-Tag, der erst nach einer wunderschönen, aber unheimlich langen Verbindungsetappe richtig losging. Heute ging es darum, sich auf den Schotterabschnitten keinen Reifenschaden einzufangen. Das ist uns geglückt. Eine weitere Etappe liegt hinter uns, die erfolgreich zuende ging. Weiter in Führung zu sein ist gut, doch erst jetzt sind wir in Chile. Und erst jetzt geht die Rallye so richtig los“, so Carlos Sainz.

 

Der vierte Tag der härtesten Wüstenrallye der Welt war geprägt von extremen physischen Anstrengungen für das gesamte Team aufgrund der Andenüberquerung und einem einem spannenden Kampf von Volkswagen mit dem Franzosen Stéphane Peterhansel. Der X-raid-BMW-Pilot hatte die Prüfung in der Atacama-Wüste zeitweilig mit fast einer Minute Vorsprung angeführt, wurde am Ende aber mit 1.22 Minuten Rückstand Dritter. "Rund 50 Kilometer vor dem Ziel hatten wir einen schleichenden Plattfuß und mussten anhalten, um den Reifen zu wechseln", ärgerte sich Peterhansel. "Ohne den Schaden hätten wir die Prüfung aus meiner Sicht gewinnen können. Aber der dritte Platz ist eine ideale Position für den morgigen Start in die Wüste."

 

Der Charakter der Etappe zwischen San Salvador de Jujuy und Calama wurde von vielen Canyons, Flussbetten und schnellen Schotterpassagen geprägt. Viele Abzweige sorgten für eine knifflige Navigation bei den Copiloten. Zudem galt es, auf spitzen Steinen und kleineren Geröllfeldern Reifenschäden zu vermeiden.

 

Matthias Kahle und Dr. Thomas M. Schünemann sind zu alter Form zurückgekehrt. Auf der 207 Kilometer langen Wertungsprüfung holte das HS RallyeTeam seinen dritten Tagessieg in der Buggy-Klasse. Dadurch eroberten die Deutschen die Führung in ihrer Klasse zurück, und der SMG-Buggy ist damit sogar das schnellste zweiradgetriebene Fahrzeug im gesamten Feld.

 

Für Publikumsliebling Robby Gordon ist die Dakar dagegen zu Ende. Nach der Überquerung des Paso de Jama blieb sein Hummer wegen eines schweren Motorschadens auf dem Überführungsstück liegen und konnte nicht mehr rechtzeitig zum Start der Wertungsprüfung in Gang gebracht werden. Das vorzeitige Aus für den wilden US-Boy.

  

Stand nach Etappe 04, San Salvador (RA)–Calama (RCH)

01. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E); VW Race Touareg 3; 11:09.14 Std.

02. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D); VW Race Touareg 3 + 4.24

03. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F); BMW X3 CC + 5.41

04. Giniel de Villiers/D. Zitzewitz (ZA/D); VW Race Touareg 3 + 19.14

05. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B); BMW X3 CC + 27.45

06. Orlando Terranova/Filipe Palmeiro (ARG/P); BMW X3 CC + 33.11

07. Leonid Novitskiy/Andreas Schulz (RUS/D); BMW X3 CC + 49.40

08. Guilherme Spinelli/Youssef Haddad (BR/BR); Mitsubishi + 59.45

09. Nani Roma/Gilles Picard (E/F); Nissan Navara + 1:08.32

10. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA); VW Race Touareg 3 + 1:08.36

 

Und so geht’s weiter …

  

 

 

Donnerstag, 06. Januar: „Wenn du dich hier überschlägst, kommst du bis zum Biwak nicht mehr zum Stehen“ – so beeindruckt zeigte sich „Dakar“-Sieger Carlos Sainz 2010 vom Zielschuss der Etappe nach Iquique. Auf dem Kamm der knapp 700 Meter hohen Düne sind das Tagesziel und der Pazifik bereits zu sehen. Die etwa drei Kilometer lange Abfahrt – Bremsen verboten – und etwas mehr als eine Minute Adrenalin pur gilt es hier nach einem strapaziösen Tag mit sandigen Schlussabschnitten zu überstehen.

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