So spannend ging es selten zu. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk sowie Mark Miller/Ralph Pitchford führten seit der fünften Etappe die Rallye Dakar in dieser Reihenfolge an. Doch eine Vorentscheidung war zu keinem Zeitpunkt gefallen. Mit einem starken Schlussspurt kämpften sich Al-Attiyah/Gottschalk an ihre Volkswagen Teamkollegen Sainz/Cruz in einem offenen und harten, aber fair ausgetragenen Duell um Sekunden immer weiter an die Spitzenposition heran. Besonders auf Dünenpassagen - die erneut eines der Herzstücke der „Dakar“ bildeten - machte das katarisch-deutsche Duo Boden gut, während auf schnellen und kurvenreichen Schotterabschnitten das spanische Duo Sainz/Cruz den Ton angab.
Für die neuen „Dakar“-Sieger Carlos Sainz und Lucas Cruz setzte sich in Argentinien und Chile vor Millionen von Fans entlang der Tagesetappen ein Siegeszug fort. Als neu formiertes Duo im Volkswagen Race Touareg blieb das spanische Zweiergespann auch im dritten gemeinsamen Einsatz ungeschlagen und sorgte für einen neuen Superlativ in der Geschichte der „Dakar“: Noch nie zuvor konnte ein Spanier die legendäre Wüstenrallye in der Automobilwertung für sich entscheiden. Bereits zuvor hatten Sainz/Cruz die Rallye dos Sertões im Juni und Juli 2009 sowie die Silk-Way-Rallye im September 2009 für sich entschieden.
„Mit dem ‚Dakar‘-Sieg habe ich mir einen langen Traum erfüllt. Von mir fällt jetzt ein großer Druck ab, denn das Duell um diesen Erfolg war extrem hart sowie physisch und psychisch enorm anstrengend. Ich bin unendlich froh, dieses Ziel erreicht zu haben, nachdem ich bereits mehrfach nah dran am Sieg war. Für mich lief alles perfekt: Mein Beifahrer Lucas Cruz hat einen herausragenden Job gemacht, technisch lief der Race Touareg wie ein Uhrwerk und die gesamte Volkswagen Mannschaft hat hart für den Sieg gearbeitet. Danke dafür“, so Sainz im Ziel.
Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann fahren zum Abschluss der Dakar noch einmal die 17. Zeit und verpassen den Tagessieg in der Klasse T1.3 nur hauchdünn. Nach 202 Kilometern liegen die beiden Deutschen lediglich 50 Sekunden hinter Yaroslav Solovyev im SMG-Buggy. Nach dem Buggy-Sieg bei der Dakar 2009 beendet das HS RallyeTeam die Wüstenrallye diesmal auf der zweiten Position hinter Bernard Errandonea in seiner Klasse. In der Gesamtwertung erreichen Kahle/Schünemann als beste rein deutsche Fahrerpaarung Rang 18.
Endstand nach Etappe 14, Santa Rosa (RA)-Buenos Aires (RA)
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) VW Race Touareg 2 47:10.00 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) VW Race Touareg 2 + 2.12
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) VW Race Touareg 2 + 32.51
4. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC + 2:17.21
5. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC + 4:02.49
6. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer + 4:31.45
7. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D) VW Race Touareg 2 + 5:10.19
8. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer + 6:02.24
GALERIE: Die Bilder der Dakar 2010...
Tageszusammenfassung Dakar 2010 - 14. Etappe:
