Schnellster Fahrer auf der 418 Kilometer langen Prüfung von Antofagasta nach Iquique in der Atacama-Wüste von Chile war erneut BMW-Pilot Stéphane Peterhansel. Doch nach den gestrigen Problemen und großen Zeitverlust kann sich der Franzose keine Hoffnungen auf den Dakar-Sieg mehr machen.
Diesen steuert Carlos Sainz weiter zielgerichtet an. Zusammen mit Co Lucas Cruz baute der Spanier im Volkswagen Race Touareg seinen Vorsprung von 4.37 Minuten auf 15.24 Minuten aus. Zweite des Gesamtklassements bleiben Sainz Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk vor Mark Miller/Ralph Pitchford in einem weiteren Race Touareg. "Heute war die Etappe noch anspruchsvoller als die Tage zuvor. Gerade in Sachen Navigation konnte man viel Zeit liegen lassen. Wir haben nach wie vor nicht einmal die Hälfte der ‚Dakar‘ hinter uns, deswegen wird auch in den kommenden Tagen das gelten, was ich mir heute zu Herzen genommen habe: Möglichst materialschonend zu fahren und von Tag zu Tag zu denken", erklärte Sainz.
Ein permanenter Wechsel des Terrains zeichnete die sechste "Dakar"-Etappe zwischen Antofagasta und Iquique aus. Neben großer Weite standen auch gewundene Passagen über Schotter auf dem Tagesprogramm. Den Schlusspunkt bildete eine spektakuläre Zielabfahrt von einer der Küste vorgelagerten Düne ins Rallye-Biwak, bei dem die Teilnehmer 600 Höhenmeter in wenigen Sekunden bei Geschwindigkeiten bis 180 km/h bewältigten. Bis kurz vor dem Ziel sah es so aus, als hätte Mark Miller den zweiten Gesamtrang übernommen. Auf den letzten 25 Kilometern verwandelte sich sein zeitweiliger Vorsprung von 3.19 Minuten auf Teamkollegen Nasser Al-Attiyah in der Gesamtwertung jedoch in einen Rückstand von 2.23 Minuten.
Volkswagen musste auf der sechsten Tagesetappe allerdings auch einen Rückschlag hinnehmen: Das brasilianische Duo Maurício Neves/Clécio Maestrelli schied nach einem Überschlag aus. Fahrer und Beifahrer geht es den Umständen entsprechend gut. Maurício Neves wurde zu einer Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht.
Auf der sechsten Prüfung der Dakar belegen Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann die 20. Position. Dadurch ziehen die Piloten des HS RallyeTeams an ihren Landsleuten Stephan Schott und Holm Schmidt (Mitsubishi Pajero) vorbei und sind jetzt wieder die beste rein deutsche Fahrerpaarung. In der Klasse T1.3 für Benzin-Buggies verpassen Kahle/Schünemann den Tagessieg erneut nur um wenige Sekunden, diesmal fehlte dem deutschen Duo 55 Sekunden auf Bernard Errandonea (SMG-Buggy).
Stand nach Etappe 6, Antofagasta (RCH)-Iquique (RCH); 418/598 km
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (E/E) VW Race Touareg 2 20:35.33 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Q/D) VW Race Touareg 2 + 15.24
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/ZA) VW Race Touareg 2 + 17.47
4. Carlos Sousa/Matthieu Baumel (P/F) Mitsubishi Racing Lancer + 1:34.04
5. Krzysztof Holowczyc/Jean-Marc Fortin (PL/B) Nissan Pick-up + 1:43.40
6. Robby Gordon/Andy Grider (USA/USA) Hummer + 1:48.25
7. Guerlain Chicherit/Tina Thörner (F/S) BMW X3 CC + 1:51.42
8. Stéphane Peterhansel/Jean-P. Cottret (F/F) BMW X3 CC + 2:04.02
Und so geht´s weiter …
Freitag, 8. Januar: 7. Etappe, Iquique (RCH)-Antofagasta (RCH). Vor den Ruhetag haben die Veranstalter der Rallye Dakar, die A.S.O. (Amaury Sport Organisation) einen echten Marathon gestellt. Der Weg durch die Atacama-Wüste zurück nach Antofagasta ist mit 600 Wertungsprüfungskilometern der längste Abschnitt der "Dakar" 2010 auf Zeit. Bevor sich die Teilnehmer einen Tag Rallye-Pause verdient haben, werden sie noch einmal an ihre physischen Grenzen gebracht.
GALERIE:Die Bilder der Rallye Dakar 2010...
Tageszusammenfassung Dakar 2010 - 6. Etappe:
