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Safari zeigt ihre Zähne

Am dritten Tag der East African Safari Rally 2005 übernahm Rob Collinge die Spitzenposition vom Schweden Stig Blomqvist im Ford Escort.

<strong>BEGEISTERT:</strong> Günther Kronseder ist zweitbester Deutscher

Die ?Safari? zeigt ihre Zähne: Bereits am zweiten Tag forderte der ostafrikanische Event sein erstes prominentes Opfer. Ian Duncan ? in den neunziger Jahren noch für das Toyota-Werksteam unterwegs ? schied nach einem spektakulären Unfall am Samstag aus. Glücklicherweise blieben sowohl der Kenianer und als auch sein Beifahrer Amaar Slatch unverletzt.

 

Auch anderen Top-Piloten erging es nicht viel besser: Sowohl Juha Kankkunen (Datsun 240Z) als auch Björn Waldegard im bildschönen Martini-Porsche 911 mussten frühzeitig jede Hoffnung auf den Sieg einbüßen. Seither mischen sie das Feld von hinten auf: Der Finne konnte sich auf Rang 14 nach vorne kämpfen, während sein schwedischer Kollege die siebte Position belegt.

 

Einen ganz anderen Start legte Stig Blomqvist hin: Der dritte Weltmeister im Bunde führte die Rallye nach der ersten und zweiten Etappe an, fiel aber am dritten Tag auf die vierte Position zurück, nachdem eine Felge an seinem Ford Escort brach. Die Führung von Blomqvist erbte der Kenianer Rob Collinge im Datsun 260Z. Der Sieger der letzten East African Safari Rally führt mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als 15 Minuten. Auf Platz zwei liegt überraschend der Belgier Gerard Marcy im Ford Escort, gefolgt von John Lloyd im Porsche 911.

 

Im Lager des deutschen Rallywebshop-Teams hält allen voran Jürgen Bertl die Fahnen hoch. Der ehemalige Beifahrer von Rudi Stohl nutzt seine exzellenten Afrika-Kenntnisse für eine souveräne Fahrt auf die elfte Position und freut sich Tag für Tag über die schönen Prüfungen. ?Wir mussten uns erst an den 911 und seinen Heckantrieb gewöhnen?, so Bertl. ?Aber es machte von Anfang an richtig Spaß! Diese Veranstaltung ist mit keiner modernen Rallye vergleichbar.?

 

Als zweitbester Deutscher belegt Günther Kronseder die 25. Position. Während sein Opel Manta bei der vergangenen Ausgabe dieses Events regelrecht ?zerbröselte?, wirken sich die Arbeiten am Fahrgestell seines Rallyeautos äußerst positiv aus. ?Bis jetzt lief alles wirklich gut?, strahlt der Rallywebshop-Pilot im Service. ?Abgesehen von der elften Sektion waren alle Prüfungen fantastisch, so liebe ich den Rallyesport.?

 

Genau zehn Plätze hinter Kronseder reiht sich das dritte Rallywebshop-Auto ein. Uwe Kurzenberger und Gabriele Mahler kämpften sich in ihrem Peugeot 504 an den vergangenen drei Tagen auf die 35. Position nach vorne, klagen aber über Aufhängungsprobleme. ?Bereits am ersten Tag beschädigten wir einen der vorderen Dämpfer?, erklärt Kurzenberger. ?Seitdem lässt sich das Auto nur noch schwer fahren, aber wir geben nicht auf und versuchen bis ins Ziel zu kommen.?

 

Als einer der Pechvögel der Rallye hingegen gilt Afrika-Debütant Peter Stoer bei seiner ersten(!) Rallye überhaupt. Bei der Ausfahrt aus Daressalem kollidierte der Rallywebshop-Pilot mit einem Bus und brach sich dabei den Fuß. Dennoch zählt das Abenteuer-Safari zu den fantastischsten Erlebnissen in seinem Leben. ?Mich haben vor allem die brutal harten Straßen beeindruckt?, so der Datsun-Fahrer. ?Ich kann noch immer nicht glauben, dass die Werksfahrer hier zu Gruppe B-Zeiten mit 240 km/h langgefahren sind. Ich habe großen Respekt vor ihrer Leistung.?

 

Nach dem Tansania-Aufenthalt kehren die Piloten am vierten Tag nach Kenia zurück. Dort stehen für die Teilnehmer unter anderem die Prüfungen der letzten Ausgaben der modernen Safari Rally auf dem Programm. Mit noch sechs ausstehenden Etappen ist noch lange keine Entscheidung gefallen. Es bleibt also spannend, wie sich die Weltmeister schlagen und wie die deutschen Rallywebshop-Piloten abschneiden.

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