Rallycross Hell

RX: Die entscheidende Phase?

An der Tabellenspitze der Weltmeisterschaft geht es derzeit äußerst eng zu. Nun folgen die beiden Heimspiele für die Spitzenfahrer, am kommenden Wochenende geht es zunächst nach Norwegen, dann nach Schweden. Befinden wir uns jetzt schon in der entscheidenden Phase der Saison?

Mattias Ekström, Sebastien Loeb und Petter Solberg
Wo wir sind ist vorn! Mattias Ekström, Sebastien Loeb und Petter Solberg

Sowohl Mattias Ekström als auch Petter Solberg könnten sich einen Totalausfall leisten, sie wären weiterhin ganz vorne dabei – so groß ist der Vorsprung der beiden auf die Verfolger. Satte 100 Punkte aus vier Rennen sammelte Solberg, Leader Ekström liegt noch fünf Punkte weiter vorn. Auf Petter Solbergs Heimstrecke im norwegischen Hell will der amtierende Weltmeister natürlich endlich den entscheidenden Schritt machen und Spitzenreiter Mattias Ekström vom Sonnendeck der Tabelle vertreiben. Der schwedische Vollblutracer wird jedoch alles daran setzen, dies zu verhindern – viel mehr noch, am Liebsten würde ein paar weitere Pünktchen Vorsprung sichern und dann im schwedischen Höljes den Sieg aus dem Vorjahr wiederholen. Damit wäre dann die Hälfte der Rennen absolviert und die Fronten geklärt. 

Solberg und Ekström sind nicht allein

Möglicherweise. Denn die beiden sind nicht die einzigen, die sich gern auf dem Oberdeck der Tabelle und den Siegerpodesten dieser Welt sonnen. Schon im letzten Jahr erarbeitete sich Solberg rasch einen komfortablen Vorsprung, dann holte Timmy Hansen auf und kam ihm bedrohlich nahe. Hansen siegte im letzten Jahr in Norwegen, danach wurde er immer stärker. Als Dritter mit dreißig Zählern Rückstand wartet Johan Kristoffersson auf einen Fehler des Spitzenduos, nach Pech in Hockenheim und England fiel er merklich zurück. Insbesondere aus den Finalläufen fehlen ihm wichtige Punkte. Als Vierter, ebenfalls mit etwas Rückstand, lauert Sebastien Loeb.

Was können die Verfolger noch ausrichten? Könnte es wirklich sein, dass die Meisterschaft bereits deutlich vor der Saisonhälfte auf ein reines Duell zweier Fahrer reduziert wird? Danach sieht es fast aus. Solberg hatte vor dem Rennen in England deutlich aufgerüstet, unzählige Veränderungen und Verfeinerungen an seinem Citroen vorgenommen und hatte damit das gesamte Rennwochenende dominiert, die Konkurrenz sah kaum noch die Rücklichter des Titelverteidigers. Bis zum Finale. Hier zeigte Ekström dann mit Cleverness bei der Jokerlap-Taktik, dass er mithalten kann, egal wie spät Solberg bremst oder wie gut er sein Auto abgestimmt hat. Ekström hatte die Antwort parat. Jetzt stehen mit Norwegen und Schweden zwei Heimrennen der beiden Skandinavier an, bei denen sie unbedingt glänzen wollen und für die sie sich ganz besonders gut vorbereitet haben dürften.

In acht Rennen kann noch viel passieren

Erst Sonntagabend haben wir Gewissheit. Und wir behalten im Hinterkopf, dass auch die beiden Spitzenreiter in den verbleibenden acht Rennen vor kleineren Pechsträhnen nicht verschont bleiben dürften, dass die Verfolger im Vorjahr auch auf den letzten Metern erstarkt sind und vor allem, dass der vorletzte WM-Lauf auf dem Estering in Buxtehude terminlich mit einem DTM-Rennen in Hockenheim zusammen fällt. Dies hatte Solberg schon in England zum Anlass genommen, den Spitzenreiter ein wenig aufzuziehen, schließlich habe eine nationale Meisterschaft ja wohl keinen Vorrang vor einer WM, wie Solberg verschmitzt andeutete.

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