Dakar 2010 – 14. Etappe

Russen bremsen Kahle aus

Weil Matthias Kahle auf der letzten Etappe hinter dem Kamaz-Truck von Vladimir Chagin starten musste, wurde es nichts mit dem sechsten Tagessieg.

<strong>GLÜCKLICH:</strong> Matthias Kahle und Thomas M. Schünemann beenden die Dakar auf Platz 2 der Buggie-Wertung

Mit großen Erwartungen startete das HS RallyeTeam in die 14. und letzte Etappe der Rallye Dakar. „Bernard Errandonea hat sechs Tagessiege auf dem Konto, wir haben bisher fünf“, rechnete Navigator Dr. Thomas M. Schünemann morgens im Biwak vor. „Das wollen wir heute noch ausgleichen.“

 

Schünemann und sein Pilot Matthias Kahle hielten ihr Wort: Nach sechs Kilometern lagen die beiden Deutschen auf Kurs und hatten schon einen kleinen Vorsprung auf den zweitschnellsten Buggy von Yaroslav Solovyev (SMG) herausgefahren. Allerdings hatten Kahle/Schünemann die Rechnung ohne die Kamaz-Trucks von Vladimir Chagin und Firdaus Kabirov gemacht, die direkt vor dem roten Fast&Speed-Buggy auf die Strecke gingen. Während der 295-PS-Buggy eine Höchstgeschwindigkeit von fast 200 km/h erreicht, ist der Topspeed der Trucks per Reglement auf 150 km/h begrenzt. So schnell wie Kahle/Schünemann die beiden Kamaz-Monster einholten, so lange brauchten sie, um an ihnen vorbeizukommen. Das unwegsame Gelände war eine wirkliche Herausforderung. So verloren Kahle/Schünemann wertvolle Sekunden und mussten sich nach 206 Kilometern knapp gegenüber Yaroslav Solovyev geschlagen geben. In der Tagesgesamtwertung erreichten Kahle/Schünemann direkt hinter dem Russen Platz 17.

 

Wie erwartet brachte die Schlussetappe keine großen Veränderungen im Gesamtklassement. Nach mehr als 9.000 Kilometer durch Argentinien und Chile feiert das HS RallyeTeam seine sensationelle Aufholjagd. Seit ihrem Getriebeschaden auf der dritten Etappe haben die Hamburger Motorsportler insgesamt 52 Plätze aufgeholt. Kahle/Schünemann erreichten das Ziel auf Rang 18 der Gesamtwertung. In der Buggy- Wertung kämpfte sich die deutsche Fahrerpaarung auf den zweiten Platz vor.

 

Matthias Kahle: „Auf den letzten Kilometern ist die Anspannung so groß, dass man froh ist, wenn man endlich im Ziel ist. Mit dem zweiten Platz in der Buggy-Klasse können wir wirklich zufrieden sein, wir selbst hatten nicht mehr damit gerechnet, so weit nach vorne zu kommen. Die Ausfallquote bei den Buggies lag dieses Jahr bei etwa 50 Prozent. Das allein zeigt schon, wie schwer es ist, bei der Königin der Rallys überhaupt ins Ziel zu kommen.” – Co Thomas M. Schünemann ergänzte: „Wir sind sehr glücklich, das Ziel der Dakar erreicht zu haben. Es ist einfach ein herausragendes Gefühl, die härteste Rallye der Welt zum zweiten Mal in Folge bezwungen zu haben. Wir wollten zwar wieder unsere Klasse gewinnen, aber nach all den technischen Widrigkeiten ist es in der Summe gut gelaufen. Bisweilen war es nicht leicht, die Motivation zu bewahren – wenn man schon am dritten Tag so weit zurück ist. Mein besonderer Dank gilt dem gesamten Team, das in den letzten zwei Wochen Leistungsstärke pur auf allen Ebenen gezeigt hat.“

 

GALERIE:Die Bilder der Dakar 2010...

 

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