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Rudi Stohl bestreitet Saisonfinale

Der Countdown für das Comeback von Rudi Stohl läuft. Nach einer fast 30-monatigen Pause startet der Wiener bei der 'Dubai International Rally'.

<strong>Comeback:</strong> Rudi Stohl und Elisabeth Wittmann starten in Dubai

Am Co-Piloten-Sitz nimmt Elisabeth Wittmann Platz, die im Juli an einem Beifahrer-Wettbewerb teilnahm und diesen für sich entscheiden konnte.

 

Nach einer erfolgreichen Saison des OMV World Rally Teams (3. Platz in der Production-World Rally Championship durch Jani Paasonen, P-WRC-Siege in Schweden, Neuseeland und Argentinien, sowie einem sechsten und achten WRC-Gesamtrang durch Manfred Stohl in Griechenland bzw. Wales) geht Rudi Stohl zum Abschluss bei der Dubai International Rally an den Start. Für den 57-jährigen Wiener ist es der zweite Start im arabischen Emirat. 1998 konnte er die Rally nicht beenden - ein guter Grund für ihn, wieder nach Dubai zurück zu kommen.

 

"Der Start bei der Dubai Rally ist mir ein großes Bedürfnis. Ich habe bislang jede Rally, die ich gefahren bin, zumindest ein Mal beendet. Das ist jetzt auch mein vorrangiges Ziel in Dubai?, erklärt Rudi Stohl. 2004 pilotiert der 20-fache Safari-Starter einen Mitsubishi Lancer Evo VII aus der Tuning-Schmiede Stohl-Racing. Sohn Manfred - Gruppe-N-Weltmeister 2000 - wird auch selbst als Einsatzleiter vor Ort sein.

 

Für Elisabeth Wittmann (weder verwandt noch verschwägert mit Rally-Haudegen Franz Wittmann) ist Dubai eine absolute Rally-Premiere. Die Niederösterreicherin setzte sich bei einem Beifahrer-Wettbewerb im Juli gegen zahlreiche männliche Konkurrenten durch. Dann begann der Ernst des Rally-Lebens. Im Schnelldurchgang eignete sich die Mutter einer siebeneinhalb-jährigen Tochter (Katharina) das Rally-Fachchinesisch an. Im Vorfeld der OMV Rallye Waldviertel trainierte sie mit Rudi Stohl den Aufschrieb. Ein wenig Nervosität gibt es vor dem Start in genau einer Woche dennoch. Wittmann: ?Es ist aber mehr das Reisefieber, denn auf die Rally selbst freue ich mich ungemein. Auch deshalb, weil alle Bekannten und Verwandten voll hinter mir stehen und die Sache einfach toll finden. Mein Chef hat sogar alle Zeitungsausschnitte von mir gesammelt und will sie in der Mitarbeiterzeitung veröffentlichen.?

 

Elisabeth Wittmann hat sich aber nicht nur ins Rally-Gebetbuch vertieft. Auch die Rally-Ausschreibung hat sie ganz genau gelesen. Und dabei ist der Wahl-Wienerin aufgefallen, dass es bis zum 23. Gesamtrang noch Preisgeld gibt. 1.000 Dirham (rund 215 Euro) sind dafür ausgeschrieben. Wittmann: ?Es geht mir sicher nicht ums Geld. Es wäre aber schon etwas Besonderes. Und natürlich gehe ich nicht von Rang 23 aus, sondern bin überzeugt, dass wir viel weiter vorne landen werden.?

 

Stohl: ?Man darf sich jetzt nicht vorstellen, dass die Rally wie Paris-Dakar ist. Es sind meist steinige Schotterstraßen mit Flussdurchfahrten. Ab und zu dann wieder eine Kurve die mit Wüstensand bedeckt ist. Das Kriterium wird sein, dass man nicht in den Staub des Vordermannes kommt?, weiß OMV Pilot Rudi Stohl. Um allen Eventualitäten vorzubeugen hat er sogar 400 Liter OMV Super 100-Treibstoff nach Dubai geschickt.

 

Die Dubai International Rally startet am Donnerstag, 2. Dezember/8.30 Uhr (+3 Stunden MESZ). Der Zieleinlauf ist am Freitag gegen 16.30 Uhr. Am Start sind 38 Teams aus 14 Nationen. In der Favoritenrolle ist Khaled Al Qassimi (UAE), der das Middle East Championat mit neun Punkten Vorsprung anführt (für einen Sieg gibt es 10 Zähler) und mit Co-Pilot Michael Orr an den Start geht. Letztgenannter holte in Australien mit Stamm-Pilot Niall McShea den Weltmeister-Titel in der P-WRC.

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