EM 2011

Rossetti nicht aufzuhalten

Luca Rossetti gewann auch die Kroatien Rallye und sicherte sich den zweiten Saisonsieg. Während Maciej Oleksowicz überraschte, schieden Travaglia und Longhi aus.

<strong>SIEG IN KROATIEN:</strong> Luca Rossetti baut EM-Führung aus

Zwei EM-Titel hat Luca Rossetti bereits geholt, in der Saison 2008 und 2010. Und nun scheint er auf dem Weg zum nächsten Titelgewinn zu sein, obwohl in diesem Jahr die Konkurrenz so stark ist, wie schon lange nicht mehr. Bei der Kroatien Rallye stellten sich die Rivalen des Abarth-Piloten allerdings selbst ein Bein. Trotz allem hat die Rallye-EM schon lange nicht mehr den Status wie in früheren Jahren.

 

Nur eine kleine Schrecksekunde hatte Luca Rossetti während der ganzen Rallye, er leistete sich in der sechsten Prüfung einen Dreher. Ob er so beruhigt vorne weg fahren hätte können, wenn Renato Travaglia in der zweiten Prüfung nicht ausgeschieden wäre, ist schwer zu sagen. Sein Landsmann, der schon beim Saisonauftakt der Einzige war, der mit Rossetti mithalten konnte, hatte in der Auftakt-Prüfung mit Motorproblemen zu kämpfen gehabt. Deshalb verschlug es den Skoda-Piloten auf den 30. Gesamtrang. In der darauffolgenden Prüfung kam das Aus für den Routinier.

 

Rossetti hingegen erkämpfte sich im Laufe des ersten Tages in den vier Prüfung schon einen Vorsprung von 45 Sekunden. Hinter dem Abarth-Werksfahrer kämpfte Piero Longhi in einem Skoda gegen den Peugeot-Piloten Luca Betti. Im Italienischen Duell hatte Longhi mit nur 0.2 Sekunden die Nase vorn, dahinter lag mit zehn Sekunden Rückstand auf Betti der Pole Maciej Oleksowicz.

 

Die letzten beiden Tage ließ es Luca Rossetti ruhiger angehen, trotz allem konnte er seinen Vorsprung auf 1:45 Minuten weiter ausbauen. Der 34-jährige Italiener feierte seinen achten Gesamtsieg in der EM und baute seinen Vorsprung in der Tabelle weiter aus. Hinter ihm konnte sich sein Namensvetter Luca Betti gegen die restliche Konkurrenz durchsetzen. In der ersten Prüfung des zweiten Tages sicherte er sich die Bestzeit und ging an Longhi vorbei. Durch zwei weitere Bestzeiten festigte er seine Position.

 

Die große Überraschung der Rallye war jedoch Maciej Oleksowicz in seinem Ford Fiesta S2000. Am ersten Tag kam er noch nicht optimal zurecht, dann steigerte er sich stetig. In der achten Wertungsprüfung nahm er sich schließlich Piero Longhi vor, doch der italienische Routinier konnte in WP 10 zurückschlagen. Am dritten Rallyetag drehte Oleksowicz noch mal auf, er sicherte sich in der zwölften Prüfung die Bestzeit und ging überraschend wieder an Longhi vorbei. Dabei sollte es auch bleiben. Allerdings versuchte auch Longhi noch mal alles, um wieder vorbei zu kommen.

 

Als es in der vorletzten Prüfung nach Regen aussah, pokerte Longhi und setzte auf Regenreifen. Diese Entscheidung war falsch, denn es blieb trocken. Der 44-jährige hatte so weniger Grip und übertrieb es. Durch den Unfall wurde die Strecke blockiert, alle Fahrer bekamen die gleiche Zeit zugeteilt.

 

Dimitar Iliev profitierte von Longhis Missgeschick und rutschte auf Rang vier nach vorne. Der Bulgarier ließ es ruhig angehen und konnte Szymon Ruta hinter sich lassen. Ruta konnte zwar das Tempo der Vorderleute nicht mitgehen, sicherte sich aber eine Bestzeit. Auf Platz acht kam Maciej Rzeznik ins Ziel, er tauschte seinen Skoda Fabia S2000 gegen einen Subaru Impreza R4. Trotz des R4-Kits konnte er mit den Autos der S2000-Kategorie nicht mithalten und fing sich achteinhalb Minuten Rückstand ein.

 

Endstand Rally Croatia 2011:

1. L. Rossetti/M. Chiarcossi - Fiat Grande Punto S2000 2:21:09.1

2. L. Betti/M. Barone - Peugeot 207 S2000 + 1:42.1

3. M. Oleksowicz/A. Obrebowski - Ford Fiesta S2000 + 2:51.9

4. D. Iliev/Y. Yanakiev - Škoda Fabia S2000 + 4:24.5

5. S. Ruta/S. Rozwadowski - Peugeot 207 S2000 + 6:05.1

6. A. Tlustak/J. Skaloud - Škoda Fabia S2000 + 7:00.8

7. N. Pulic/B. Santic - Fiat Grande Punto S2000 + 7:05.9

8. M. Rzeznik/P. Mazur - Subaru Impreza WRX R4 + 8:31.1

 

Zwischenstand Rallye-EM 2011:

1. Rossetti 85 Punkte

2. Betti 47 Punkte

3. Oleksowicz 31 Punkte

4. Travaglia 28 Punkte

5. Iliev 25 Punkte

6. Perico 21 Punkte

7. Ruta 12 Punkte

8. Tlustak 10 Punkte

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