Dakar nach Etappe 5

Roma wieder vorn - Rückschlag für Sainz

Mini-Pilot Nani Roma ist zurück an der Spitze der Dakar-Wertung. Carlos Sainz fiel nach Elektronikproblemen so weit zurück, dass seine Sieghoffnungen einen herben Dämpfer erlitten. Auch Stephane Peterhansel erwischte einen rabenschwarzen Tag.

<strong>ZURÜCK AN DER SPITZE:</strong> Nani Roma liegt nach der fünften Etappe wieder in Front

Die fünfte Etappe führte am Donnerstag zunächst über absolutes „Dakar“-Neuland. Die kurzen, sehr weichen Dünen im ersten Abschnitt bewältigte das Teilnehmerfeld ganz nach Plan. Ein 14 Kilometer langer Dünenabschnitt und weitere Offroad-Abschnitte machten es Fahrern und Navigatoren schwer. Kamelgras-Bewuchs, noch mehr weicher, sandiger Boden und vor allem die zahlreichen zu durchquerenden Flussbetten stellten im zweiten Teil der Etappe die Teams vor Herausforderungen. Wie schon 2013 musste die Etappe rund um Tucumán verkürzt werden und endete nach 428 Kilometern.

 

Von Chilecito nach Tucumán überschlugen sich kurz vor Ende des ersten von zwei Teilabschnitten die Ereignisse. In den Dünen festgefahren der eine, Navigationsfehler im Dutzend für die anderen – sowohl Fahrer als auch Beifahrer musste heute hellwach sein.

 

Während Nani Roma (Mini) - auch Dank der Navigationskünste seines Beifahrers Michel Périn - mit der Tagesbestzeit die Führung in der Gesamtwertung übernahm, kam es für Carlos Sainz knüppeldick. Kaum hatte der Spanier gestern die Spitzenposition erklommen, quälte er sich heute mit Elektronikproblemen seines SMG-Buggy herum und verlor nicht nur über eine Stunde Zeit, sondern möglicherweise auch die Chance auf den Gesamtsieg. Die Rennleitung ahndete das Auslassen eines Wegpunktes mit einer Zeitstrafe von einer Stunde. Insgesamt verloren der spanische Topfavorit über zwei Stunden auf den neuen Spitzenreiter. Entsprechend dicke Luft herrschte im Cockpit zwischen Sainz und Co Timo Gottschalk.

 

Rekordsieger Stephane Peterhansel büßte ebesno wegen Orientierungsproblemen wertvolle Zeit ein und fällt in der Gesamtwertung auf den sechsten Rang zurück. „Das war die vielleicht härteste Etappe seit wir in Südamerika fahren”, atmete der Dakar-Rekordsieger im Ziel tief durch. „Es gab jede Menge Kamelgras und die Navigation war nicht einfach. Wir haben viel Zeit verloren, weil wir ein Wegpunkt nicht gefunden haben. Aber immerhin sind wir im Ziel.“

 

Giniel de Villiers (Toyota) schrammte dagegen hauchdünn am ersten Tagessieg seit dem Umstieg auf den Toyota Hilux vorbei. Nur 4:20 Minuten fehlten zum ganz großen Wurf, obwohl zwei Plattfüße im ersten Abschnitt und ein Bremsproblem auf den letzten 50 Kilometern für Zeitverlust sorgten. In der Gesamtwertung verbesserte sich de Villiers und Beifahrer Dirk von Zitzewitz um eine Position. Nach fünf Tageswertungen sind sie Fünfte, weniger als zehn Minuten hinter Platz drei, den Orlando Terranova (Mini) inne hat. Nasser Al-Attiyah (Mini) ist nach dem Pech von Sainz neuer Zweiter.

 

Zwischenstand nach Etappe 05

01. Roma/ Périn (E/F), Mini, 19:21,54 Std.

02. Al-Attiyah/ Cruz (Q/E), Mini, 19:48.22 Std.

03. Terranova/ Fiuza (RA/P), Mini, 19:53.40 Std.

04. Peterhansel/ -Paul Cottret (F/F), Mini, 20:01.53 Std.

05. de Villiers/ von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 20:03.18 Std.

06. Sainz/ Gottschalk (E/D), SMG, 20:21.37 Std.

  

Vorschau auf Etappe 06 Tucumán–Salta

(Prüfung: 424, Verbindung: 270 km)

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, lautet das Motto der sechsten Etappe. Denn vor dem Ruhetag müssen sich die Teams noch einmal richtig ins Zeug legen. Von Tucamán macht sich das Teilnehmerfeld nach Norden auf, durchquert auf der Ruta 40 eine der schönsten Landschaften Argentiniens. Doch was Touristen zum Verweilen einlädt, bedeutet für die Fahrer Schwerstarbeit. Viele Tempowechsel, schmale Pisten, endlos viele Büsche und Sträucher sowie zahlreiche Steine – nach den 624 Kilometern am Freitag haben sich die Crews etwas Erholung redlich verdient.

 

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