Rallye Dakar nach Tag 10

Roma behauptet sich knapp vor Peterhansel

Nani Roma bleibt weiterhin Spitzenreiter der Rallye Dakar, aber sein Teamkollege Stephane Peterhansel sitzt ihm denkbar knapp im Nacken. Für Carlos Sainz kam das vorzeitige Aus nach einem heftigen Unfall.

<strong>KNAPP VORN:</strong> Nani Roma spürt den Atem von Verfolger Stephane Peterhansel immer deutlicher

Auf der zehnten Etappe der Rallye Dakar wartete auf die Teilnehmer eine rasante Berg- und Talfahrt. Von Iquique ging es entlang der malerischen Pazifikküste über 684 Kilometer in Richtung Antofagasta. Auf den ersten 231 Prüfungskilometern wechselten sich Sand und loser Erdboden ab. Nach einer 185 Kilometer lange Verbindungsetappe folgte der zweite, 215 Kilometer lange Teil der heutigen Prüfung. Es ging über Schotter und den so genannten „Fesh Fesh“-Sand – enorm feiner Sand, der schnell zum Verhängnis werden kann. Es ging weiter über kurvige Pisten in der Minenregion um La Portuda.

 

Mit einem weiteren Tagessieg unterstrich Nasser Al-Attiyah (Mini) erneut das eigene Potenzial und machte deutlich, was möglich gewesen wäre, wenn ihn eine Zeitstrafe nicht frühzeitig aus dem Rennen um den Sieg geworfen hätte. Das Duell an der Spitze setzen die beiden Mini-Piloten Nani Roma und Stephane Peterhansel mit un verminderter Härte fort. Erneut gelang es jedoch Peterhansel ein großes Stück seines Rückstands aufzuholen. Nur noch 2:15 Minuten trennen die beiden Teamkollegen. „Wir haben uns auf der Spitze einer Düne festgefahren und rund acht Minuten verloren. Im zweiten Teil hielt uns ein Reifenschaden auf. Aber so ist er Sport. Noch ist nichts vorbei und wir wussten, dass diese Woche hart werden würde“, so Roma.

  

Viel Zeit verloren und trotzdem aufgeholt, so lässt sich dagegen die zehnte Etappe der Rallye Dakar für Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz zusammenfassen. Auf dem Weg ins Etappenziel Antofagasta erwies sich ausgerechnet die letzte Düne des Tages als besonders tückisch. De Villiers musste seinen Toyota Hilux mit der Schaufel aus dem weichen Sand befreien. Zu allem Überfluss kostete ein Reifenwechsel anschließend wichtige Zeit, so dass der Rückstand zur Spitze weiter anwuchs. „Ausgerechnet bei der allerletzten Düne hatten wir etwas zu wenig Schwung, so dass wir exakt auf dem Scheitelpunkt hängengeblieben. Unglücklicher ging’s kaum, denn dann mussten wir aussteigen und unseren Pickup freischaufeln – sehr ärgerlich, das ging auf meine Kappe“, sagte der Südafrikaner, der jedoch von einem Navigationsfehler seines direkten Konkurrenten Orlando Terranova (Mini) profitieren konnte.

 

 

Ganz aus dem Rennen ist Carlos Sainz. Der spanische Ex-Weltmeister verunfallte ausgerechnet auf der Verbindungsetappe und musste vorzeitig aufgeben. Während Beifahrer Timo Gottschalk unverletzt blieb, wurde Sainz vorsichtshalber in das provisorische Feldhospital im Biwak gebracht.

 

 

Zwischenstand nach Etappe 10

01. Roma/Périn (E/F), Mini, 38:52.57 Std.

02. Peterhansel/Cottret (F/F), Mini, 38:55.12 Std.

03. Al-Attiyah/Cruz (Q/E), Mini, 39:38.58 Std.

04. de Villiers/von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 40:07.13 Std.

05. Terranova/Fiuza (RA/P), Mini, 40:07.33 Std.

06. Holowczyc/Zhiltsov (PL/RU), Mini, 42:10.28 Std.

 

Vorschau auf Etappe 11: Antofagasta–El Salvador

(Verbindung: 144, Prüfung: 605, Verbindung: 0 km)

Die Teilnehmer der Rallye Dakar biegen langsam aber sicher auf die Zielgerade ein. Nur noch drei Etappen, dann dürfen die Fahrer – im Idealfall – über den Zielstrich in Valparaíso an der chilenischen Pazifikküste fahren. Doch vorher wird es noch einmal heiß, sandig und extrem anspruchsvoll. Am Donnerstag warten die Dünen von Copiapó in der berühmten und extrem heißen Atacama-Wüste. Hier gilt es wieder, geschickt zu navigieren um im feinen und tiefen Sand nicht stecken zu bleiben. Bevor es in die Atacama geht, durchqueren die Fahrer zahlreiche ausgetrocknete Flussbetten und müssen dabei sehr aufmerksam sein. Denn die scharfen Uferkanten können schnell mal übersehen werden. Und das macht selbst die stabilste Radaufhängung nicht immer mit.

 

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