Jänner-Rallye nach WP18

Robert Kubica gewinnt Jänner-Rallye

Herzschlagfinale in Österreich. Robert Kubica holt sich auf der letzten Prüfung der Jänner-Rallye den Gesamtsieg. Vaclav Pech musste sich mit Rang zwei begnügen.

<strong>SIEG:</strong> Robert Kubica gewinnt den EM-Auftakt in Österreich

Auf der letzten Prüfung der Jänner-Rallye zog Robert Kubica alle Register. Mit 11.8 Sekunden Rückstand war der Ford-Pilot in den abschließenden Wertungsabschnitt gestartet, die Entscheidung schien zu Gunsten von Vaclav Pech (Mini) vorzeitig gefallen zu sein. Aber im dichten Nebel der WP18 verlor der führende Tscheche offensichtlich die Orientierung, während Kubica eine beeindruckende Bestzeit setze und 23(!) Sekunden schneller war als der zweitbeste Fahrer Raimund Baumschlager (Skoda). Mit diesem Wahnsinnsritt stürmte der Pole wieder an die Spitze und gewinnt im Schlussspurt die Jänner-Rallye 2014.

 

„Wir hatten gehöriges Glück. An einer Schneestange riss ich einen Zusatzscheinwerfer vom Lampenbaum ab, der am Kabel hin und herbaumelte und mich blendete. Als wir ihn ausschalteten, überhörte ich eine Ansage und kam weit von der Strecke ab“, freute sich Kubica, der die Nachricht vom Sieg überraschend locker aufnahm. "Was mich richtig glücklich macht ist die Tatsache, dass ich keinerlei Erfahrungen unter diesen Bedingungen hatte, aber ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und immer die richtigen Reifen gewählt.“

 

Für das Jänner-Finale setzte Kubica auf einen Mix auf spikebesetzten Pneus und Winterreifen, die richtige Entscheidung, um auf der mit Schlamm und Nässe überzogenen Strecke Grip zu finden. „Eigentlich wollte ich vier Winterreifen aufziehen, aber ich hatte nicht mehr genug“, verriet Kubica. Pech verpokerte sich dagegen und wählte mit Slicks die falschen Gummis. Über eine halbe Minute ließ der Tscheche liegen und verlor den bereits sicher geglaubten Sieg.

    

Pech kann sich als Zweiter immerhin über viele Punkte für die tschechische Meisterschaft freuen, ebenso wie Baumschlager, der bester Österreicher wird und Rang 3 belegt. „Alles in allem war das eine zufriedenstellende Rallye für mich. Ich habe gezeigt, dass ich mit der absoluten Spitze mithalten kann. Leider hat sich ein kleiner Elektronikdefekt eingeschlichen, der uns dann zurückgeworfen hat, somit bin ich mit dem dritten Platz so wie im Vorjahr eigentlich glücklich“, meinte Baumschlager. 

 

Hinter dem Staatsmeister bringt Beppo Harrach (Mitsubishi) den Sieg in der Produktionswagen-Wertung nach Hause und erobert den vierten Platz zurück, nachdem er diesen durch einen Fahrfehler (WP15) an Jaromir Tarabus (Skoda) verloren hatte. „Auf meine Platzierung kann ich stolz sein“, so Harrach. Einen österreichischen Sieg gibt es auch in der 2WD-Wertung. Michael Böhm (Suzuki) ließ sich am zweiten Tag nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und spulte die restlichen Prüfungen trotz technischer Defekte souverän ab.„Probleme mit der Lichtmaschine und der Kupplung haben mich am zweiten Tag ganz schön ins Schwitzen gebracht. Aber meine Mechaniker hatten dann alles im Griff“, meinte Böhm. Beeindruckend auch die Leistung von Julius Tannert, der im Citroën DS3 R1 den dritten 2WD-Rang erobert.

 

Aigner sammelt S2000-Erfahrung

 

Für Andreas Aigner endete die Premiere im Peugeot 207 S2000 mit dem sechsten Gesamtrang. „Es ist jetzt nicht die Sensations-Leistung, aber wir müssen uns auch nicht verstecken. Gegen Ende der Rallye bin ich mit dem Auto immer besser zurechtgekommen“, meinte der Ex-PWRC-Weltmeister. „Ganz vorne war das Tempo extrem hoch, Robert Kubica ist beim ersten Start bei der Jänner-Rallye sensationell gefahren, Vaclav Pech und Raimund Baumschlager hatten mit 20 Jahren Erfahrung annähernd jeden Eisfleck im Schrieb. Und auch Beppo Harrach war im Mitsubishi, der in den trockenen, langen Kurven gut liegt, sehr schnell.“

 

Einen unglücklichen Auftritt verzeichnete David Glachs im VW Polo S2000 von Dr. Helmuth Czekal. Der Bolide war wie sein Besitzer zum letzten Mal im Rallye-Einsatz. „Ich war jetzt 40 Jahre im Geschehen mit dabei. Jetzt ist unwiderruflich Schluss. Ich gehe in die Rallye-Pension, und das Auto kommt in meine private Sammlung“, sagte Czekal. Glachs brachte den VW Polo nicht ins Ziel. Bereits auf der ersten Prüfung bedeutete ein Ausritt den Anfang vom Ende. Es folgte die Rausnahme aus der Wertung wegen unfallbedingter Zeitüberschreitung. Ein zweiter Startversuch am Sonntag endete mit einem neuerlichen Ausritt auf WP15.

   

Ergebnis Jänner-Rallye 2014

01. R. Kubica/M. Szczepaniak, Ford Fiesta RRC 2:26:42,4

02. V. Pech/P. Uhel, Mini John Cooper Works S2000 +0:19,9

03. R. Baumschlager/K Wicha, Skoda Fabia S2000 +1:38,9

04. B. Harrach/L. Welsersheimb, Mitsubishi Evo IX R4 +3:00,3

05. J. Tarabus/D. Trunkát, Skoda Fabia S2000 +3:39,6

06. A. Aigner/B. Watzl, Peugeot 207 S2000 +4:33,4

07. V. Griazin/D Chumak, Ford Fiesta S2000 +6:27,4

08. R. Odložilík/M. Ture?ek, Ford Fiesta R5 +7:16,3

09. R. Consani/V. Landais, Peugeot 207 S2000 +9:22,2

10. H. Neubauer/B. Ettel, Subaru Impreza WRX R4 +11:39,6

 

EM-Stand: 1. Kubica 39, 2. Pech 30, 3. Baumschlager 24, 4. Harrach 20, 5. Tarabus 17, 6. Aigner 12, 7. Griazin 7, 8. Odložilík 5, 9. Consani 2, 10. Neubauer 1

 

GALERIE: Die Bilder der Jänner-Rallye 2014 ...

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