In einer Woche ist es wieder soweit: der mittlerweile sechste Europameisterschaftslauf dieser Saison wird auf der Ferieninsel Madeira, rund um die malerisch gelegene Hauptstadt Funchal, ausgetragen. Mit von der Partie sind u.a. die letzten beiden Titelträger Renato Travaglia und Simon Jean-Joseph. Während der aus Martinique stammende Europameister von 2004 zum ersten Mal seit der letztjährigen Rallye du Var in den ihm bekannten Renault Clio S1600 steigt, feiert der amtierende Champion die Rückkehr im Peugeot 206 S1600.
Dabei handelt es sich um ein Fahrzeug des italienischen Teams Racing Lions, dass ab der kommenden Saison den neuen Peugeot 207 S2000 in Italien einsetzen soll. Gerüchten zufolge soll Travaglia nach nur einjähriger Zusammenarbeit mit Ralliart Italy zum Peugeot-Team zurückkehren, mit dem er schon vor vier Jahren seinen ersten Europameisterschaftstitel einfahren konnte. Damals glückte dem mittlerweile 40-jährigen das "Double", mit dem zusätzlichen Titelgewinn in Italien, am Steuer des flinken Peugeot 206 WRC.
Noch erfahrener in solch einem Fahrzeug ist Gilles Panizzi, der sieben Weltmeisterschaftsläufe für das Peugeot-Werksteam gewinnen konnte. Nachdem es bei Mitsubsihi und Red Bull-Skoda nicht gerade erfolgreich verlief, fand der Asphalt-Spezialist eine Anstellung als Testfahrer bei seinem ehemaligen Arbeitgeber und entwickelt zusammen mit Sebastian Lindholm und Bryan Bouffier das neue Fahrzeug der S2000-Kategorie. Auf Madeira kommt jedoch ein Renault Clio S1600 zum Einsatz, der eigentlich für Cedric Robert vorgesehen war.
Der schon erwähnte Bryan Bouffier ist wie schon bei der Mille Miglia und der Ypres Westhoek wieder mit von der Partie, wie sein spanischer Teamkollege Enrique Garcia Ojeda. Im Kampf um die EM-Krone werden die Peugeot-Piloten jedoch in diesem Jahr noch nicht mitreden, denn Giandomenico Basso scheint im Fiat Punto S2000 uneinholbar zu sein. Da die Meisterschaftsverfolger Dimitar Iliev und Michal Solowow dem sechsten EM-Lauf fernbleiben, könnte die Titelentscheidung schon auf Madeira vorzeitig fallen.
Ähnliches gilt auch für die Wertung der International Rally Challenge (IRC), die auf Madeira zum dritten Mal ausgetragen wird. Nach zwei Veranstaltungen teilen sich Basso und Zulu Rally-Gewinner Alister McRae punktgleich die Spitzenposition. Auch diesmal von der Partie ist der junge Italiener Umberto Scandola im zweiten Fiat Punto S2000, der nach zwei punktlosen Einsätzen von Paolo Andreucci ersetzt werden sollte.
Ein Wörtchen um den Sieg wollen auch die portugiesischen Fahrer mitreden, so gehört Armindo Araujo beim ersten Einsatz des Mitsubishi Lancer Evo IX zu den Geheimtips der Rallye. Auch der ehemalige Vize-Europameister Miguel Campos könnte im aktuellen Gruppe N-Subaru weit nach vorne fahren, wie auch Lokalmatador Vitor Sá, der vor zwei Jahren gewonnen hat.
