Grandioses Starterfeld

Rallye-Party in Ypern

Die Ypres Westhoek Rally blickt auf eine lange erfolgreiche Geschichte zurück und zählt seit langem zu den absoluten Highlights im europäischen Rallye-Kalender.

<strong>HIGHLIGHT:</strong> Die Ypres Westhoek Rally glänzt mit starkem Starterfeld

Am kommenden Wochenende (27. bis 29. Juni) steht die 44. Auflage des Klassikers rund um die belgische Stadt Ypern auf dem Programm. Es ist der dritte Lauf zur Intercontinental Rally Challenge (IRC) und die fünfte Veranstaltung der Rallye-Europameisterschaft.

 

Qualität und Quantität: 18 Super 2000-Fahrzeuge haben für die 44. Auflage der Ypres Westhoek Rally am kommenden Wochenende gemeldet. Damit stellt der bei Fans, Fahrern und Teams gleichermaßen beliebte Klassiker einen neuen Rekord auf, denn bei einem IRC-Lauf gingen noch nie so viele Super 2000-Fahrzeuge an den Start. Hinzu kommen neun R3-Boliden - zwei davon mit Turbodiesel-Antrieb -, sodass insgesamt 27 Autos der sogenannten neuen Generation vertreten sind. Insgesamt 14 verschiedene Marken finden sich in der Starterliste. Darunter auch erstmals in dieser Saison Volkswagen mit zwei Polo S2000.

 

Hattrick oder Heimsieg? Auf diese Formel könnte sich die Frage nach dem Sieger der Ypres Westhoek Rally zusammenfassen lassen. Zu den ganz heißen Anwärtern auf den obersten Podestplatz zählt zweifellos Luca Rossetti. Der Italiener feierte an gleicher Stelle im Vorjahr seinen allerersten IRC-Erfolg - und ist seitdem ungeschlagen. Folgerichtig führt der Peugeot 207-Pilot nach zwei von zehn Saisonläufen die Gesamtwertung der Intercontinental Rally Challenge an. Auch in der Rallye-Europameisterschaft liegt er nach vier von fünf Veranstaltungen in Front. „Zu Lucas großen Stärken zählt, dass er schnell einen guten Rhythmus findet und nie zuviel riskiert“, lobt Jacques Morelli, Leiter des IRC-Programms von BFGoodrich. „Im vergangenen Jahr gewann er in Ypern, obwohl er nicht unbedingt der schnellste Fahrer war, dafür aber der konstanteste.“

 

Als einen besonders starken Widersacher schätzt Morelli Altmeister François Duval ein, der die Ypern-Rallye zwischen 1996 und 1999 viermal gewinnen konnte. „François kann von Beginn an volle Attacke gehen und sich dabei trotzdem aus allen Problemen heraushalten“, lobt der BFGoodrich Verantwortliche. Das könnte sich am kommenden Wochenende auszahlen. „Die Strecken rund um Ypern sind einzigartig. Es geht meistens über lange Geraden, an deren Ende scharfe 90-Grad-Ecken warten“, weiß Morelli. „Dabei darfst du nicht über die Innenseite abkürzen, da du sonst schnell steckenbleibst. Die Asphaltpisten fallen zudem oft nach außen ab und sind sehr uneben. Es ist alles sehr gewöhnungsbedürftig. Um hier zu gewinnen, hilft es auf jeden Fall, Belgier zu sein ...“

 

Eine Voraussetzung, die auch Patrick Snijers erfüllt: Mit ebenfalls vier Siegen und insgesamt elf Podestplätzen bei 29 Starts in Ypern ist der 50-Jährige der erfolgreichste Pilot in der Geschichte der Traditionsveranstaltung. Am kommenden Wochenende geht er am Steuer des Peugeot 207 S2000 des „BFGoodrich Drivers Team“ an den Start. Insgesamt 56 Bewerbungen für das Cockpit gingen beim belgischen Motorsportverband ein. Eine 16-köpfige Journalisten-Jury kürte den Europameister von 1994 zum Sieger. „Wir geben bei ausgewählten IRC-Läufen einem Fahrer aus dem jeweiligen Gastgeberland die Möglichkeit, in einem konkurrenzfähigen Fahrzeug an der Rallye teilzunehmen“, erklärt BFGoodrich Sportdirektor Frédéric Henry-Biabaud die Idee hinter dem „BFGoodrich Drivers Team“, das beim vorangegangenen Lauf in Portugal sein Debüt feierte. „Wir möchten damit die Popularität der IRC und der Marke BFGoodrich in Ländern, in denen Motor- und insbesondere Rallyesport sehr beliebt sind, weiter steigern.“

 

Zur Freude der Zuschauer und zur Furcht der Fahrer haben sich die Organisatoren für das kommende Wochenende etwas ganz Besonderes ausgedacht: Mit 42,56 Kilometern ist die „Heuvelland“ nicht nur die wahrscheinlich längste Wertungsprüfung im gesamten IRC-Kalender 2008, sondern sie wird voraussichtlich auch eine entscheidende Rolle bei der Frage nach dem Sieger spielen. Denn nachdem die Fahrer bereits am Samstagnachmittag diese Marathon-WP in Angriff nehmen, steht sie bei einsetzender Dunkelheit am gleichen Abend (Start erstes Fahrzeug: 20.46 Uhr) als allerletzte Prüfung der Veranstaltung noch einmal auf dem Programm. „Es ist nicht nur die längste, sondern wegen ihrer zahlreichen langen Geraden auch eine der schnellsten“, ahnt Freddy Loix. „Ich weiß nicht, ob einige Bremsschikanen vorgesehen sind, aber vor allem der zweite Durchgang dürfte für alle noch einmal sehr anspruchsvoll werden.“

 

Insgesamt steht ab kommenden Freitagnachmittag an zwei Tagen eine Gesamtdistanz von 571,96 Kilometern auf dem Programm, die sich auf 18 Wertungsprüfungen über 298,88 Kilometer verteilen. BFGoodrich stellt seinen Partnern für diese Aufgaben insgesamt rund 1.400 Reifen zur Verfügung. Drei Techniker stehen den Partnern in Fragen der Reifenwahl und zur Seite. Während der Reifenverschleiß auf den Asphaltprüfungen rund um Ypern nicht das bestimmende Thema sein wird, stehen stattdessen die Faktoren Traktion und Verzögerungseffizienz besonders im Mittelpunkt. 

 

Mehr Infos unter www.ypresrally.com

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