Rallye Dakar

Erster Tagessieg für Sainz - Alonso starker Fünfter

Der ehemaliger Rallye-Weltmeister Carlos Sainz gewinnt die dritte Etappe der Rallye Dakar und übernimmt auch die Gesamtführung.

Carlos Sainz hat zugeschlagen. Mit dem Tagessieg auf der dritten Etappe übernahm der zweimalige Rallye-Weltmeister und zweimalige Dakar-Sieger die Gesamtführung.

Die 404 Kilometer lange Wertungsprüfung vom Dienstag war geprägt vom Zweikampf zwischen Sainz (Mini-Buggy) und Nasser Al-Attiyah (Toyota). Die Führung wechselte mehrfach zwischen den früheren Dakar-Gewinnern. Im Schlussdrittel bekam Al-Attiyah Probleme und musste zunächst Stéphane Peterhansel passieren lassen. Doch dem Dakar-Rekordsieger im Mini-Buggy blieb das Pech auch auf der dritten Etappe treu – kurz vor dem Ziel verlor der Franzose rund zehn Minuten und rutschte auf Tagesrang 7 ab. 

Starke Leistung von Alonso

Hinter dem Spitzentrio lieferte Fernando Alonso seine bisher stärkste Leistung ab. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister, der am Montag durch einen Aufhängungsschaden zweieinhalb Stunden verloren hatte, kam als Fünfter ins Ziel. Lange lag der Dakar-Neuling sogar auf Rang 4, büßte aber kurz vor dem Ziel etwa drei Minuten ein.

So gingen Jakub Przygonski und seinen deutschen Beifahrer Timo Gottschalk noch an Alonso und Peterhansel vorbei und erzielten mit Rang 3 ihr bisher bestes Tagesergebnis. „Wir mussten heute wieder viel Staub schlucken“, erzählte Gottschalk. „Nach etwa 40 Kilometern kamen sandigere Passagen, wir haben dann ein gutes Tempo gefunden. Kurz vor dem Ziel haben wir noch einmal angehalten, um mit einem unserer Ersatzreifen einem Teamkollegen auszuhelfen.“

Giniel de Villiers (Toyota) und Orlando Terranova (Mini 4x4), die Helden vom Montag, mussten für ihren Erfolg am Vortag teuer bezahlen. Da auch zur dritten Etappe die Roadbooks erst 15 Minuten vor dem Start ausgeteilt wurden, die Beifahrer also kaum Zeit zur Vorbereitung hatten, mussten die vorderen Startpositionen die Hauptarbeit in der Navigation leisten. De Villiers, anfangs als Erster auf der Strecke, und Terranova verloren jeweils über zehn Minuten.

Überschlag von Al-Qassimi

Spektakulär verabschiedete sich Khalid Al-Qassimi aus der Rallye. Der Sheikh aus den benachbarten Vereinigten Arabischen Emiraten, im ehemaligen Werks-Peugeot einer der Geheimfavoriten und nach der zweiten Etappe Gesamtsiebter, musste nach einem mehrfachen Überschlag die Tagestappe vorzeitig beenden.

Vorschau auf die 4. Etappe:

Neom – Al-Ula; Gesamtdistanz: 676 km; WP: 453 km, Start Autos: 7:30 Uhr (MEZ); Ziel ca. 13:30 Uhr (MEZ)

Tag vier führt von Neom nach Al-Ula durch die Provinz Tabuk im Nordwesten Saudi Arabiens – und erneut stehen im ersten Teil schnelle Sandpisten zwischen den Bergen auf dem Programm, aber auch Abschnitte in und um ausgetrocknete Flussbetten. Das Schlussstück bietet wieder mehr Sand, auch wenn insgesamt der Anteil des körnigen Untergrunds geringer ausfällt als die Tage zuvor.

Rallye Dakar, Ergebnis 3. Etappe

01. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 3:48.01 Std.
02. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 3.31
03. Jakub Przygonski/Timo Gottschalk (POL/DEU), Mini 4x4, + 4.19
04. Yasir Seaidan/Alexy Kuzmich (SAU/RUS), Mini 4x4, + 5.28
05. Fernando Alonso/Marc Coma (ESP/ESP), Toyota, + 6.14
06. Yazeed Al-Rajhi/Konstantin Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 7.36
07. Stéphane Peterhansel/Paulo Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 10.26
08. Orlando Terranova/Bernardo Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 12.52
09. Giniel de Villiers/Alex Haro Bravo (ZAF/ESP), Toyota, + 16.21
10. Bernhard Ten Brinke/Tom Colsoul (NLD/BEL), Toyota, + 16.43

Rallye Dakar, Zwischenstand

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 11:00.20 Std.
2. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 4.55
3. Orlando Terranova/Bernardo Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 8.09
4. Yazeed Al-Rajhi/Konstantin Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 18.58
5. Stéphane Peterhansel/Paulo Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 19.00
6. Mathieu Serradori/Fabian Lurquin (FRA/BEL), Century Buggy, + 20.56

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