Rallye Dakar - 4. Etappe

Attacke von Stéphane Peterhansel

Rekordsieger Stéphane Peterhansel holt sich bei der diesjährigen Rallye Dakar seinen ersten Tagessieg. Carlos Sainz verteidigt Gesamtführung. Fernando Alonso schwächelt dagegen.

Drei Tage lang war Stéphane Peterhansel (Mini-Buggy) ein Schatten seiner selbst. Mit neuem Beifahrer – dem Portugiesen Paulo Fiuza – und dadurch bedingt Englisch als neungewohnter Sprache im Cockpit tat sich der Rekordsieger schwer. Dazu kamen Reifenschäden und kleinere technische Probleme wie eine ausgefallene GPS-Anzeige. Zwischenrang 5 mit schon 19 Minuten Rückstand nach drei Tagen waren beinahe schon eine Pleite.

Auf der vierten Etappe holte Peterhansel endlich den Hammer raus und gewann zum ersten Mal eine Etappe in Saudi-Arabien. Auf den 453 Kilometern von Neom nach Al-Ula nahm der Franzose dem Gesamtführenden, seinem Teamkollegen Carlos Sainz, mehr als sieben Minuten ab.

Peterhansel attackierte vom Start der Tagesetappe weg, überholte bald die vor ihm gestarteten Yazeed Al-Rajhi und Fernando Alonso (beide Toyota). Zwischenzeitlich baute „Monsieur Dakar“ seine virtuelle Führung auf knapp vier Minuten vor Nasser Al-Attiyah (Toyota) aus – bis er nach knapp 300 Kilometern einen falschen Abzweig nahm und fast zwei Kilometer von der korrekten Route abwich. Dadurch kam Al-Attiyah bis ins im Ziel auf zweieinhalb Minuten heran.

Obwohl er nur Tagesdritter wurde, verteidigte Sainz die Gesamtführung. Sein Vorsprung vor Al-Attiyah schmolz allerdings auf drei Minuten. Peterhansel verbesserte sich auf Gesamtrang 3.  

Jakub Przygonski und sein deutscher Beifahrer Timo Gottschalk (Mini 4x4) wurden nach zwei Reifenschäden Achte. „Wieder eine Frage der Startposition“, fasste Gottschalk zusammen. „Die vergangenen Tage haben wir Zeit eingebüßt, weil wir so weit hinten losgefahren sind. Heute, weil wir so weit vorn waren und für andere die Spuren legen mussten. Die Prüfung selbst war eine Mischung aus super-schnellen Passagen und mega-steinigen Abschnitten, die nur Schrittgeschwindigkeit erlaubten. Dort sind wir es vielleicht ein bisschen zu vorsichtig angegangen.“

Nach dem starken vierten Rang vom Vortag schwächelte Fernando Alonso. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister wurde mit über 26 Minuten Rückstand nur Zehnter. Nach dem Aufhängungsschaden vom Montag und zweieinhalb Stunden Zeitverlust rangieren Alonso und Beifahrer Marc Coma in der Gesamtwertung derzeit außerhalb der Top-20.

Vorschau auf die 5. Etappe

Al-Ula – Ha‘il; Gesamtdistanz: 564 km; WP: 353 km; Start Autos: 6:05 Uhr (MEZ); Ziel ca. 10:35 Uhr (MEZ)

Die Wertungsprüfung beginnt im offenen Gelände, viele ausgetrocknete Flussbette sind zu kreuzen. Es geht eng und verwunden zwischen großen Felsen entlang. Sand ist das bestimmende Thema des Tages, 41 Prozent der Distanz wird in den Dünen ausgetragen, 21 Prozent auf sandigen Pisten.

Ergebnis 4. Etappe

01. Peterhansel/Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, 4:04.34 Std.
02. Al-Attiyah/Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 2.26
03. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, + 7.18
04. Al-Rajhi/Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 11.30
05. Serradori/Lurquin (FRA/BEL), Century Buggy, + 13.17
06. de Villiers/Haro Bravo (ZAF/ESP), Toyota, + 18.16
07. Ten Brinke/Colsoul (NLD/BEL), Toyota, + 18.35
08. Przygonski/Gottschalk (POL/DEU), Mini 4x4, + 19.23
09. Terranova/Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 22.22
10. Alonso/Coma (ESP/ESP), Toyota, + 26.21

Zwischenstand

01. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 15:12.12 Std.
02. Al-Attiyah/Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 3.03
03. Peterhansel/Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 11.42
04. Al-Rajhi/Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 23.10
05. Terranova/Graue (ARG/ARG), Mini 4x4, + 23.13
06. Serradori/Lurquin (FRA/BEL), Century Buggy, + 26.55

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