Carlos Sainz ließ es auf der vorletzten Etappe der 42. Rallye Dakar ruhig angehen. Die acht Minuten Zeitverlust auf Tagessieger Stéphane Peterhansel im zweiten Mini Buggy und Nasser Al-Attiyah (Toyota) kann sich Sainz leisten. In die letzte Etappe am Freitag geht der zweimalige Rallye-Weltmeister mit immer noch zehn Minuten Vorsprung. Der dritte Dakar-Sieg nach 2010 (Volkswagen) und 2018 (Peugeot) dürfte Sainz damit kaum noch zu nehmen sein.
Die elfte Etappe begann mit der über 100 Kilometer langen Fahrt durch ein großes Dünenfeld. Hier überholte Peterhansel, als Zehnter in die Etappe gegangen, die drei vor ihm gestarteten Konkurrenten und fuhr bereits einen virtuellen Vorsprung von knapp zwei Minuten auf Al-Attiyah heraus. Auch der Katarer musste sich von Position 17 gestartet durchs Feld wühlen.
Auf den letzten 100 der insgesamt 379 WP-Kilometer drehte Al-Attiyah dann richtig auf. Bis ins Ziel hatte er seinen Rückstand auf Peterhansel auf zehn Sekunden reduziert – und damit Gesamtrang 2 verteidigt. Vor der Schlussetappe beträgt der Abstand zwischen Al-Attiyah und Peterhansel aber nur noch sechs Sekunden!Wie schwierig die Prüfung vom Donnerstag war, beschrieb Timo Gottschalk so: „Eine wahre Wüstenprüfung! Wir haben über die gesamte Distanz nicht ein Auto zu sehen bekommen – nur Motorräder. Eine echt einsame Landschaft! Viele Dünen, viel Sand – knifflig, teils gefährlich zu fahren. Es gab wenige Angaben im Roadbook.“ Zusammen mit seinem polnischen Fahrer Jakub Przygonski beendete Gottschalk im Mini-Allradler die Etappe als Fünfte.
Vorschau auf die 12. Etappe:
Haradh - Qiddiyah; Gesamtdistanz: 447 km; WP: 374 km; Start Autos: 7:20 Uhr (MEZ); Ziel ca. 10:30 Uhr (MEZ)
Timo Gottschalk: „Bummeln ins Ziel? Nicht bei der Rallye Dakar 2020. Zum Abschluss des Wüstenklassikers werden Fahrer, Beifahrer und Material noch einmal richtig gestresst. Auf dem Weg nach Qiddiyah stehen die finalen 374 WP-Kilometer an, zunächst mit offenem Gelände und schnellen Pisten, im zweiten Teil raues Gelände zwischen kleineren Bergen, ausgetrocknete Flussbetten und Canyons. Gegen Ende werden die Navigatoren noch einmal bei der Wegsuche gefordert, bevor es nach einer kurzen Verbindungsetappe von 20 Kilometern über das Podium geht – jenen Ort, zu dem wir uns zwei Wochen und rund 5.000 WP-Kilometer lang hingekämpft haben.“
Ergebnis 11. Etappe:
1. Peterhansel/Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, 4:14.11 Std.
2. Al-Attiyah/ Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 0.10 Min.
3. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, + 8.03
4. Ten Brinke/Colsoul (NLD/BEL), Toyota, + 10.14
5. Przygonski/Gottschalk (POL/DEU), Mini 4x4, + 10.39
6. de Villiers/Haro (ZAF/ESP), Toyota, + 12.14
Zwischenstand
1. Sainz/Cruz (ESP/ESP), Mini Buggy, 41:37.51 Std.
2. Al-Attiyah/ Baumel (QAT/FRA), Toyota, + 10.17 Min.
3. Peterhansel/Fiuza (FRA/POR), Mini Buggy, + 10.23
4. Al-Rajhi/Zhiltsov (SAU/RUS), Toyota, + 47.57
5. de Villiers/Haro (ZAF/ESP), Toyota, + 1:06.34
6. Ten Brinke/Colsoul (NLD/BEL), Toyota, + 1:17.50