Rallye Chablais

Schafft Carron beim Comeback die Sensation?

Dritte Runde in der Schweizer Rallyemeisterschaft. Ab Donnerstag wird rund um Aigle die Rallye du Chablais ausgetragen. Mit dabei: Rückkehrer und Ex-Champion Sébastien Carron im VW Polo R5.

Nach anderthalb Monaten Pause meldet sich die Schweizer Rallyemeisterschaft zurück. Mit der Rallye du Chablais geht es in die dritte Runde. Los geht es bereits am Donnerstagnachmittag mit dem Shakedown in Aigle von 14 bis 19 Uhr. Am Freitag verlässt der Tross dann sein „Basislager“ um 10.15 Uhr Richtung erste Prüfung. Diese führt von Villars über 13,43 km über den Col de la Croix nach Les Diablerets. Die zweite WP „Tour d’Aï“ ist mit 24,3 km gegenüber dem Vorjahr um fast fünf Kilometer länger geworden. Deutlich kürzer dann WP3 mit 9,9 km oberhalb von Montreux. Alle drei Prüfungen werden am Nachmittag (ab 13 Uhr) ein zweites Mal gefahren.

Am Samstagmorgen geht es dann ab 10.25 Uhr mit den Prüfungen 7-10 entlang dem Val-d’Illiez weiter. Die Zuschauer-WP in Bex und die anschließende Prüfungen nach Lavey über 7,53 km soll ab 14.15 Uhr stattfinden. Auch diese Prüfungen werden zwei Mal abgefahren, ehe die Rallye ca. 17.30 Uhr in Aigle zu Ende geht. Insgesamt werden bei der diesjährigen Ausgabe der „Chablais“ 534,95 Kilometer abgespult, wovon 176,42 Kilometer auf Zeit gefahren werden.

60 Teams haben sich für den dritten Meisterschaftslauf eingeschrieben; darunter zwölf Autos der Kategorie R5. Nicht am Start ist Grégoire Hotz. Der achtmalige Schweizer Rallye-Meister verzichtet nach seinem Ausfall zuletzt bei der Critérium Jurassien auf den Rest der Saison. „Wir hatten schon vor der Saison einen Schaden am Auto. Und beim zweiten Lauf in Jura diesen Unfall. Wenn dann in der Kasse nicht genug Geld vorhanden ist, muss man vernünftig sein und die Konsequenzen ziehen. Ich werde aber dennoch bei der Rallye dabei sein – aber nur als Zuschauer.“

Während Hotz fehlt, kehrt dafür ein anderer Champion zurück: Sébastien Carron. Der Schweizer Rallye-Meister von 2014, 2016 und 2017 gibt bei der „Chablais“ sein Comeback auf einem VW Polo R5. Der Walliser hält den Ball punkto Erwartungshaltung aber bewusst flach. „Selbstverständlich fahre ich um den Sieg. Aber die Automatismen sind nach einem Jahr Pause nicht sofort wieder da. Wir werden sehen, was möglich ist. Ich freue mich auf jeden Fall auf mein Comeback.“

Carrons Gradmesser werden der in dieser Saison noch ungeschlagene Meister Ivan Ballinari sowie der Jurassier Michaël Burri sein. „Ich bedauere es sehr, dass Grégoire nicht am Start ist“, sagt Ballinari, der bei der „Chablais“ von Paolo Pianca navigiert wird. „Dafür freue ich mich auf die Rückkehr von Sébastien. Ich rechne mit einem engen Dreikampf an der Spitze, habe aber mit Mike Coppens, meinem Teamkollegen beim Lugano Racing Team, noch einen weiteren Fahrer auf meiner Liste, der gefährlich werden könnte. Er war 2018 bei der Rallye du Chablais sehr schnell unterwegs.“

In der Gesamtwertung liegt Ballinari nach zwei von sechs Rallyes mit dem Punktemaximum von 77 Zählern an der Spitze. Auf Rang 2 liegt Michaël Burri mit 60 Punkten. Dritter ist Jean-Marc Salomon mit 46 Punkten. Bei den Junioren führt Jonathan Michellod die Tabelle souverän an. Der Peugeot-208-Pilot aus Verbier steht wie Ballinari bisher mit einer weissen Weste da. Sein ärgster Verfolger Sacha Althaus hat sechs Punkte Rückstand. Nach zwei zweiten Plätzen peilt er bei der „Chablais“ den ersten Sieg an. Ebenfalls am Start: die Clio R3T Alps Trophy. Dort führt nach zwei von fünf Läufen der Franzose Styve Juif vor dem besten Schweizer Ismaël Vuistiner. In der Trophée Michelin liegt Cédric Betschen mit dem Punktemaximum in Führung.

Vatanen und Elektro-Rallye

In der historischen Klasse, der VHC, haben sich 14 Teams eingeschrieben. Angeführt werden sie vom ehemaligen Rallye-Weltmeister Ari Vatanen (67), der wie im Vorjahr als Vorfahrer ins Lenkrad greift und die Zuschauer mit seinen Drifts begeistern wird. Ebenfalls 14 Fahrzeuge sind bei der erstmals ausgetragenen „Green Motion E-Rallye“ am Start. Das internationale Teilnehmerfeld besteht dort unter anderem aus Modellen wie der Tesla 3, der Audi e-Tron oder der BMW i3.

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