Rallycross-WM-Auftakt: Alle jagen Hansen

Entgegen erster Befürchtungen hat sich zum Auftakt der Rallycross-Weltmeisterschaft doch ein stattliches Feld zusammengefunden.

Angeführt von Weltmeister Timmy Hansen (Peugeot 208) treten 16 weitere Fahrer in der Topklasse der Supercars an. Der 28-jährige Champion Hansen war in der Zwangspause nicht untätig und hat besonders an seiner Fitness gearbeitet. „Ich war noch nie in einer besseren Form“, verkündet der Schwede.

Doch die Hansens haben ein Problem: Während andere bereits den ein oder anderen Renneinsatz hinter sich haben, mussten sich die schnellen Brüder mit SIM-Rennen über Wasser halten. Für richtige Einsätze in den Ex- Werks-Peugeot war kein Geld da.

Die gute Verfassung wird Hansen nicht nur gegen seinen jüngeren Bruder Kevin brauchen, sondern vor allem für das Duell gegen Johan Kristoffersson, der nach seiner Rundstreckenepisode im Vorjahr mit einem VW Polo zurückkehrt, allerdings kein Auto aus VW-Werksbeständen, sondern eine modifizierte Version eines 2014er Autos.

„Mein Ziel ist, um den Titel zu kämpfen“, sagt Kristoffersson, und aus seinem Mund klingt es wie eine Untertreibung.

Dass der vom schwedischen VW-Importeur und der Kristoffersson-Familie eingesetzte Polo kein Alteisen ist, zeigte der zweimalige Champion auf seiner Hausstrecke in Arvika, wo er sich gegen die Konkurrenz durchsetzte. Schon beim Probegalopp für den WM-Auftakt, dem „Magic Weekend“ in Höljes, gewann der dominante Mann der vergangenen Jahre einen von zwei Läufen.

Ekström meldet sich zurück

Ursprünglich wollte das neugegründete KYB Team JC mit Magic-Weekend-Sieger Robin Larsson und Janis Baumanis in Höljes antreten, doch Baumanis büßte durch die Corona-Pandemie das notwendige Budget und jetzt übernimmt Ex-Champion Mattias Ekström sein Cockpit. Das Auto kennt der Schwede bestens, es ist der Audi S1, den sein EKS-Team entwickelte und mit dem er 2014 und 2015 den Titel holte.

Scheider bleibt bei Münnich

Ex-DTM-Champion Timo Scheider startet wie sein Teamchef René Münnich erneut mit einem Seat Ibiza. „Letztes Jahr hätten wir hin und wieder auf dem Treppchen stehen müssen, aber jetzt sind Podiumsplätze ein Muss“, so Scheider, der sich Hoffnungen macht, dass die in der langen Pause gemachten Entwicklungen Früchte tragen: „Wir hoffen, zwei, drei Schritte nach vorne gemacht zu haben.“

Erneute Kalenderanpassung

Die eigentlich für das erste Quartal geplanten Rennen in Barcelona, Montalegre und Spa wurden nach diversen Rochaden in den Herbst geschoben. Gestrichen wurden vor allem die Überseeläufe wie das Finale in Kapstadt und zuletzt auch das eigentlich als Doppellauf angesetzte Wochenende in Abu Dhabi. Geblieben ist das Finale auf der neuen Nürburgring-Strecke kurz vor Weihnachten.

WRX-Kalender 2020

22.-23.08. Höljes (S)
29.-30.08. Kouvola (FIN)
19.-20.09. Riga (LV)
02.-04.10. Spa-Francorchamps (B)
10.-11.10. Montalegre (P)
17.-18.10. Barcelona (E)
12.-13.12. Nürburgring