Am kommenden Wochenende findet der sechste von insgesamt acht Läufen zur polnischen Meisterschaft statt. In der Nähe von Krakau wird die Weichsel Rallye ausgetragen, die außerdem zur Europameisterschaft mit dem Koeffizienten 2 zählt.
In dieser Saison gab es insgesamt drei unterschiedliche Fahrer, die ganz oben auf dem Treppchen standen und die sich Hoffnungen machen können die diesjährige Meisterschaft zu gewinnen.
Einer davon ist Leszek Kuzaj, der von seinen zahlreichen Fans ?Kuzi" genannt wird. Er gewann überraschend den Saisonauftakt, die Schlesische Winter Rallye, die bei sonnigen Wetter und ohne Schnee stattfand. Sein Arbeitsgerät ist eine Toyota Corolla WRC, die vom belgischen Future World Team eingesetzt wird. Zweiter wurde der Polen-Heimkehrer und Europameister von 1997, Krzysztof Holowczyc. In der Saison 2000 startete ?Holek" zusammen mit dem Belgier Jean-Marc Fortin in der WM. Nach einem gelungen Auftakt in Schweden, wo er den Teams Cup gewann, folgte eine Serie von Pannen an seinem vom Allstars Team eingesetzten Subaru Impreza WRC.
In die Saison 2001 startet Krzysztof Holowczyc mit Maciej Wislawski, dem Co-Piloten mit dem er u.a. die Europameisterschaft 1997 errang. Außerdem wechselte Holowczyc vor der Saison das Auto. Er startet nun mit einem vom belgischen Kronos Team eingesetzten Peugeot 206 WRC.
Dritter bei der Winter Rallye wurde das 25-jährige Talent Lukasz Sztuka in einem Seat Cordoba WRC, der von Erwin Weber eingesetzt wird. Nach seinem Ausfall bei dieser Rallye hat sich der polnische Meister der Saison 2000, Janusz Kulig mit seinem von Mike Little Preparations eingesetzten Ford Focus WRC, beim zweiten Lauf eindrucksvoll zurückgemeldet. Er gewann die Elmot Rally vor seinen größten Kontrahenten Leszek Kuzaj und Krzysztof Holowczyc.
Der dritte Lauf, die Krakau Rally, ist ein Heimspiel für Janusz Kulig und auch Leszek Kuzaj. Die Streckenkenntnisse der beiden sind enorm, da einige WP´s sozusagen an Ihren Häusern entlangführen. Doch die beiden hatten leider kein Glück. Ausgerechnet Krzysztof Holowczyc feierte dort seinen ersten Saisonsieg in einem Peugeot 206 WRC. Janusz Kulig kämpfte sich bis an 7 Sekunden heran, doch es reichte nicht. Nach dem Ausfall Kuzaj´s wurde Tomasz Kuchar dritter in einem Toyota Corolla WRC. Noch bei dem ersten Saisonlauf startete er mit einem Hyundai Accent WRC, doch nach vielen Defekten am Auto hat er sich entschieden den Toyota WRC zu nehmen, mit dem er in der Deutschen Meisterschaft starten wollte. Dieses Fahrzeug wird von Toyota Team Sweden eingesetzt und der junge Breslauer kommt immer besser mit diesem Wagen zurecht, was man an den Ergebnis der Polen Rallye sehen konnte.
Die zweitälteste Rallye der Welt, die 58. Polen Rallye, lockte dieses Jahr nicht viele ausländische Fahrer an den Start in Klodzko. Doch trotzdem waren 7 WRC-Fahrzeuge am Start. Der schnellste war Janusz Kulig im Focus WRC, doch durch einen Reifenschaden rutschte er kurz vor dem Ziel auf Rang 2 hinter Leszek Kuzaj. Die Aufholjagd endete mit einem großen Abflug, bei dem das Duo Kulig/Baran glücklicherweise unverletzt blieb. Die Rallye gewann schließlich Kuzaj (Corolla WRC) vor Kuchar (Corolla WRC) und Sztuka (Cordoba WRC). Lukasz Sztuka fuhr bei dieser, wie auch bei der vorherigen Rallye mit Per Carlsson als Co-Piloten, der normalerweise neben Raphael Sperrer in der österreichischen Meisterschaft im Peugeot 206 WRC sitzt.
Beim letzten Lauf vor der Sommerpause, der Kormoran Rallye, zeigte Krzysztof Holowczyc bei seinem Heimspiel auf den Schotterpisten, sein Können. Er gewann mit großen Vorsprung mit seinem neuen 22-jährigen Co-Piloten Lukasz Kurzeja die Rallye vor den weiteren Titelaspiranten Janusz Kulig und Leszek Kuzaj. Eine Rückkehr bei dieser Rallye feierte der polnische Altmeister Pawel Przybylski mit einem Hyundai Accent WRC. Er wird vermutlich noch einen Lauf in dieser Saison bestreiten.
Nach der Sommerpause stehen noch insgesamt drei Rallye´s an: Rajd Wisly, Rajd Karkonoski und Rajd Warszawski. Für die jetzt anstehende Weichsel Rallye haben insgesamt 85 Teams genannt. Es werden die üblichen WRC´s am Start sein. Janusz Kulig/Jaroslaw Baran im Ford Focus WRC, Leszek Kuzaj/Andrzej Gorski im Toyota Corolla WRC, Krzysztof Holowczyc/Lukasz Kurzeja im Peugeot 206 WRC, Tomasz Kuchar/Maciej Szczepaniak im Toyota Corolla WRC und Lukasz Sztuka/Zbigniew Cieslar im Seat Cordoba WRC Evo III.
Michael Wolf
