Verbesserung im Detail

Race Touareg bereit für die Dakar

Mit einem weiter verbesserten Race Touareg 2 will Volkswagen endlich den ersten Diesel-Sieg bei der Dakar einfahren.

<strong>VERBESSERT:</strong> Der Race Touareg 2 soll 2008 die Dakar gewinnen

15 Tage durch die Wüste, auf harten Pisten und durch weichen Sand, Temperaturen vom Gefrierpunkt bis über 40 Grad Celsius: Die Rallye Dakar, die am 5. Januar in Lissabon startet und nach 15 Etappen über insgesamt 9273 Kilometer am 20. Januar im Senegal endet, ist eine der härtesten Prüfungen im Motorsport. Das Werksteam von Volkswagen hat den 280 PS starken Race Touareg 2 für die harten Anforderungen mit einem intensiven Entwicklungs- und Testprogramm weiter optimiert und zugleich den Änderungen im „Dakar“-Reglement angepasst.

 

"Wir haben uns bei der Vorbereitung für die Rallye Dakar 2008 auf die Optimierung des Volkswagen Race Touareg 2 im Detail konzentriert", erklärt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Aus diesem Grund hatten intensive Testfahrten mit Dauerläufen Priorität vor ausgewählten Wettbewerbseinsätzen."

 

Dabei begannen die Vorbereitungen für die Rallye Dakar 2008 mit der Zielankunft im Januar 2007. "Die letzte ‚Dakar‘ hat gezeigt, dass unser Speed sehr gut ist. Schließlich gingen zehn von 14 Etappen auf unser Konto. Ziel war nun, viele Details zu optimieren", erklärt Eduard Weidl, der Technische Direktor von Volkswagen Motorsport. "Wir haben einen sogenannten Clean-up-Prozess unternommen, bei dem rund 400 Punkte überprüft und verbessert wurden. Von der Verlegung einzelner Kabel über die Verwendung neuer Teile haben wir sehr viel Feinarbeit betrieben."

 

Detailarbeit an Stelle großer Evolutionen lautete also das Motto in der Vorbereitung für die Rallye Dakar 2008. "Ein wichtiger Punkt war, Fahrern und Copiloten die Arbeit im Cockpit zu erleichtern", erklärt Kris Nissen. "Wir konnten nun Dinge umsetzen, die zuvor auf unserer Prioritätenliste weiter hinten standen." So besteht nun die Möglichkeit, auf besonders heißen Etappen eine Klima-Anlage einzusetzen, durch eine verbesserte Dichtigkeit des Fahrzeugs kann kaum noch Staub in den Innenraum dringen. Neben Ergonomie und Komfort erhielt auch die Performance des Race Touareg einen Feinschliff. "Wir haben an der Hinterachs-Kinematik gearbeitet und die Gewichtsverteilung weiter verbessert. So konnten wir auch beim Fahrverhalten Fortschritte erzielen. Der Race Touareg verhält sich jetzt noch neutraler", fasst Eduard Weidl zusammen.

 

Für die "Dakar" 2008 wurde das Technische Reglement verändert: Rallye-Prototypen wie der Race Touareg dürfen nur noch mit einem Fünfgang-Getriebe ausgerüstet sein, zuvor waren sechs Schaltstufen erlaubt. Eine zusätzliche Herausforderung für die Volkswagen Ingenieure, schließlich verteilt sich die Beanspruchung nun auf weniger Gangräder, zudem fallen die Sprünge zwischen den Gängen größer aus. "Es ist uns gelungen, eine ebenso standfeste Kraftübertragung zu entwickeln. Nach den ersten Tests fanden die Fahrer das neue Getriebe sogar angenehmer, denn die Zahl der Schaltvorgänge hat sich etwas verringert", erklärt Kris Nissen. "Allerdings fällt die Höchstgeschwindigkeit durch das neue Getriebe etwa fünf km/h niedriger aus, aber das betrifft die Konkurrenz genauso."

 

Angetrieben wird der Volkswagen Race Touareg 2 von einem 2,5-Liter-TDI-Turbodiesel-Motor. "Dieses Triebwerk bringt für den Einsatz im Marathon-Rallyesport eine Reihe von Vorteilen mit", erläutert Donatus Wichelhaus, Leiter Motorenentwicklung bei Volkswagen Motorsport. "Der Motor besitzt ein sehr gutes Drehmoment, was sich vor allem im Sand positiv bemerkbar macht. Durch den niedrigeren Verbrauch kann ein Diesel-Fahrzeug bei einer langen Etappe mit einer kleineren Füllmenge starten, der Gewichtsvorteil gegenüber einem Auto mit Otto-Motor beträgt so bis zu 200 Kilogramm."

 

Das aktuelle Reglement schreibt eine Reduzierung des Air-Restriktors von 39 auf 38 Millimeter vor. "Die Verkleinerung des Luftmengen-Begrenzers war für unsere Motoren-Abteilung keine leichte Aufgabe, doch wir haben eine gute Lösung gefunden", erklärt Kris Nissen. "Die Summe unserer Optimierung am gesamten Fahrzeug sollte die Einschränkungen durch das Reglement fast vollständig kompensieren. Bei der ,Dakar‘ 2008 sollten wir nicht spürbar langsamer sein als im Vorjahr."

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