BELGIEN

Princen gewinnt Rallye du Condroz

Bei der Rallye du Condroz holt sich Kris Princen seinen fünften Saisonsieg vor Kris Meeke und dem belgischen Meister Freddy Loix. Petter Solberg muss in Führung liegend aufgeben. Schlechte Noten gibt es für Fans und Veranstalter.

„Bei dem Starterfeld ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, das ist ein fantastisches Gefühl!“ - Kris Princen hat bei der Rallye du Condroz im Subaru WRC S12B aus dem Jahr 2006 seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Im Ziel hatte Kris Princen einen Vorsprung von 38,7 Sekunden auf Kris Meeke im Citroën DS3 R5.

„Es gab keine Taktik. Von vorne bis hinten Vollgas“, erklärte Princen. „Auch heute noch, denn wir hatten schließlich keinen Geringeren als Kris Meeke im Nacken. Nachdem die Zeiten der WP14 annulliert worden waren, blieben zum Start in den Tag nur noch 6,8 Sekunden Vorsprung. Also sind wir voll auf Angriff gefahren und waren uns selbst im Ziel der langen WP zum Abschluss nicht sicher, ob es reicht. Das sind die schönsten Siege.“

Dritter wurde Freddy Loix im Skoda Fabia S2000 mit über zwei Minuten Rückstand. Platz vier und fünf gingen an Eric Cunin (Skoda Fabia WRC) und Pieter Tsjoen (Peugeot 208 T16). Auch bei der Ausgabe 2014 kamen eine Reihe Fahrer nicht ins Ziel, darunter Cédric Cherain (Ford Fiesta R5, Unfall), Xavier Bouche (Ford Focus WRC, Unfall), Bertrand Grooten (Citroën DS3 WRC, Unfall) und Chris Van Woensel (Subaru Impreza WRC, Servolenkung).

Petter Solberg kämpfte mit einer ganzen Serie von technischen Problemen an seinem Citroën C4 WRC. Kurz vor Ende des ersten Tages war die Rallye für Solberg endgültig zu Ende war, nachdem ein Leck einen Brand im Motorraum verursacht hatte. „Auch wenn ich das vorher nicht zugeben wollte: Ich war hier, um zu gewinnen. Und nachdem die Veranstalter die Probleme mit der Zeitnahme aussortiert hatten, lagen wir ja auch in Führung. Technische Ausfälle sind immer schwer zu verdauen”, meinte Solberg. „Es hat so viel Spaß gemacht, wieder Rallye zu fahren. Ich bin wirklich mehr als enttäuscht.“

Citroën Racing-Teamchef Yves Matton hatte seinen Xsara WRC am ersten Tag mit einem Kupplungsschaden abgestellt. Er ging am Sonntag wieder auf die Strecke und war erst nur 0,1 Sekunde langsamer als Meeke. Ein paar Kilometer weiter war die Rallye dann aber an einem Betonpfosten zu Ende – mit Wirbelbruch. „Ich kenne die Stelle, sie war noch rutschiger als sonst. Beim Tritt auf die Bremse war mir schnell klar, dass das kompliziert werden wird … Der Rücken wird ein paar Tage weh tun, ansonsten ziehen Daniel [Elena] und ich uns ganz gut aus der Affäre. Einen Citroën kriegt man so schnell nicht kaputt“, grinste Matton.

Schlechte Noten für Zuschauer und Veranstalter

Die Rallye du Condroz ist für enorm schwierige Bedingungen bekannt - und für extrem viele Zuschauer. Jedes Jahr sind die Gaststarter aus dem Ausland von der Begeisterung der Fans beeindruckt. Nur kann der große Zulauf auch zum großen Problem werden. Kris Meeke ging zwischenzeitlich vom Gas – er wollte keine Katastrophe verursachen.

Die Fans waren teilweise außer Kontrolle, standen in verboten Zonen und sorgten für verspätete Starts. Nach Angaben der Veranstalter haben Zuschauer die Annullierung der WP4 ausgelöst, weil sie durch die Lichtschranke gelaufen waren und die Zeiten am Ende nicht mehr korrekt zugeordnet werden konnten. Auch die Zeiten der WP14 wurden gestrichen. In einer Kurve war derart viel Schlamm auf der Straße, dass ein Fahrer nach dem anderen abflog. Ob diese Störung aber wirklich den Fans zuzuschreiben ist, ist nicht klar.

Trotzdem sind hier auch die Veranstalter in der Verantwortung. Es müssen mehr Stewards an die Strecke, die den Schlaumeiern am Streckenrand sagen, wo es langgeht - und wo nicht. Und bei Problemen muss schneller reagiert werden. Wenn an einer Stelle zu viele Zuschauer stehen oder wenn Fahrer gleich reihenweise abfliegen, gibt es nur eine Lösung: Abbruch.

GALERIE: Rallye du Condroz 2014

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