Präsentation in Paris

Peugeot lüftet den R5-Schleier

Peugeot lässt die Katze aus dem Sack und zeigt auf dem Pariser Autosalon den ersten R5 überhaupt. Die neue Fahrzeuggeneration wird ab dem kommenden Jahr die Super2000 ablösen.

<strong>STEHT BEREIT:</strong> Der 208 R5 soll den erfolgreichen 207 S2000 ab Mitte 2013 ablösen

Der Nachfolger des erfolgreichen 207 Super2000 steht bereit. Auf dem Pariser Autosalon (27. September bis 14. Oktober) präsentiert Peugeot den neuen 208 R5, den ersten Vertreter der neuen Fahrzeuggeneration, der in der zweiten Jahreshälfte 2013 erhältlich sein wird

 

Optisch wird sich wenig ändern. Die Eckdaten der R5 ähneln jenen der S2000. Ergo müssen für eine R5-Homologation vom Basismodelle wie schon in der Gruppe A vorgeschrieben, 2.500 Einheiten innerhalb von zwölf Monaten gebaut worden sein. Ein Zweirad angetriebener Produktionswagen darf auf Allradantrieb umgerüstet werden. Die maximale Breite eines R5 beträgt wie aktuell in der S2000 1.820 Millimeter, das Minimalgewicht 1.200 Kilo. "Controlled design" ist jenes Zauberwort mit dem das Reglement einzelne Bauteile klar definiert. Das Groß der Kostenreduzierung - laut FIA darf ein R5 maximal 180.000 Euro inkl. Steuern kosten - soll durch präzisere Vorgaben zum Beispiel bei Gewicht und Herstellung vor allem bei Teilen für Fahrwerk und Kraftübertragung kommen. Zum Beispiel sind künftig dank definierten Innendurchmesser die Zeiten von handgeschmiedeten "Dünnring"-Radlagern, bei denen manches Topauto aktuell bis zu acht Radlager pro Veranstaltung benötigte, Geschichte. Dass statt deren sechs (S2000) das sequentielle Getriebe künftig nur noch fünf Gänge haben darf, darf als zusätzliche Abgrenzung zu den der Topliga vorbehaltenen WRC gelten.

 

Beim Triebwerk ist das Motto das gleiche: breite Basis und enge Modifikationsmöglichkeiten. Das R5-Reglement schreibt einen Vierzylinder-Block – gerne auch Boxer (Subaru!) – mit Turbolader vor. Der Hubraum wurde auf Wunsch diverser Hersteller, zum Beispiel aus dem westlichen Nachbarland und aus Japan, auf maximal 1.620 ccm festgeschrieben. Denn längst haben einige Großserienmaschinen einen Hubraum von 1.610 ccm. Übrigens wurde in diesem Punkt bei einer Reglement-Harmonisierung der FIA unter anderem nun auch gleich der Hubraum der R3T auf den gleichen Wert angehoben!

 

Der Block muss nur aus der Markenfamilie, nicht jedoch vom Basisauto stammen, kann wahlweise runtergebüchst (z.B. von 1.800 ccm) oder eben aufgebohrt (z.B. von 1.400 ccm) werden. Ob der Turbolader vom Basistriebwerk stammt, oder nicht, oder womöglich ein Saugmotor zwangsbeatmet wird, ist ebenfalls frei. Allerdings muss der Lader von der FIA freigegeben werden –  "controlled design" eben. Die Verdichtung ist mit 10,5 : 1 festgeschrieben. Ein Drehzahllimit entfällt. Schließlich  sollten ein Luftmengenbegrenzer von 32 Millimeter (S2000-Turbo 30mm) und ein maximaler Ladedruck von 2.5 bar (wie S2000-Turbo) reichen, Entwicklungsexzesse und damit auch häufige und kostenintensive Revisionen zu verhindern.

 

"Wir streben eine Leistung an, die etwas höher als beim Super2000 ist", sagt Peugeot-Entwicklungschef Bertrand Vallat. "Wir starten mit dem 1.6 Liter THP, der zuverlässig ist und mit dem wir 280 PS erreichen können. Gleichzeitig streben wir eine große Haltbarkeit zwischen 3.000 und 5.000 Kilometern, je nach Bauteilen und Bedingungen, damit die Kosten weiter gesenkt werden können."

« zurück