Die beiden Pajero Evolution-Piloten lieferten sich auf der 228 Kilometer langen Wertungsprüfung von El Borma nach Ghadames ein spannendes Duell. Die Strecke über flache Wüstenpisten war zunächst sehr schnell, wechselte aber kurz vor dem zweiten Kontrollpunkt nach etwa 120 Kilometern die Charakteristik: Hügelige Dünenlandschaften erschwerten das Fahren und Navigieren bis ins Ziel. Am Ende siegte Peterhansel nach knapp zwei Stunden Fahrzeit mit einem Vorsprung von 1.44 Minuten vor Masuoka. Im Gesamtklassement liegt der 37 Jahre alte Franzose jetzt 49 Sekunden vor Vorjahressieger Masuoka.
Während Massimo Biasion im Pajero T2 mit der sechstschnellsten Zeit des Tages seinen fünften Gesamtrang verteidigte, rutschte Jean-Pierre Fontenay aus den Top 10. Der Dakar-Sieger von 1998 blieb zu Beginn des Dünenmeeres nach etwa 140 Kilometern mit seinem Pajero T2 im Sand stecken, verlor fast eine Stunde und ist jetzt Gesamtzwölfter. Dagegen behauptet sich Carlos Sousa in einem werksunterstützten Mitsubishi L200 Pick-up unter den besten Zehn: Der schnelle Portugiese verbesserte sich von der zehnten auf die neunte Position.
Volkswagen durfte sich auf der sechsten Etappe der Rallye Telefónica Dakar erneut über große Fortschritte freuen. Wie schon am Vortag erzielten Jutta Kleinschmidt und ihr Teamkollege Stéphane Henrard auf der 228 Kilometer langen Wertungsprüfung von El Borma nach Ghadames wiederum Zeiten unter den besten Zehn und verbesserten sich damit in der Gesamtwertung nochmals. Auf der anfangs sehr schnellen Etappe, die gute Navigationskünste erforderte, verbuchte die deutsche Werkspilotin dabei nach Problemen zu Rallyebeginn nun mit dem siebtbesten Ergebnis in der Tageswertung bereits die vierte Bestzeit von Volkswagen innerhalb der Gruppe der zweiradangetriebenen Fahrzeuge.
?Die Etappe lief für uns tadellos und ich bin sehr zufrieden?, urteilte die Dakar-Siegerin des Jahres 2001. ?Ein großes Kompliment auch an meine Beifahrerin Fabrizia Pons, die sich bei ihrer Rückkehr in den Marathon-Sport auf Anhieb bestens zurecht findet. Selbst die anspruchsvollsten Abschnitte in der heutigen Navigation hat sie perfekt gemeistert.?
Mit nur 1.08 Minuten Rückstand bestätigte Stéphane Henrard als Achtschnellster auf der sechsten Etappe das Leistungsbild des Tarek, der von einem 1,9-Liter-TDI-Aggregat mit 218 PS angetrieben wird. Damit verbesserte sich der Belgier mit seinem Beifahrer Bobby Willis vom neunten auf den siebten Gesamtrang, während Jutta Kleinschmidt der Sprung um zwei Positionen unter die ersten Zehn gelang.
Nachdem sich Dakar-Neuling Dieter Depping und Copilot Walter Bachhuber am Vortag überschlagen hatten, bot sich dem Team keine Chance mehr, den Tarek im Biwak zu reparieren. ?Das Fahrzeug wurde in zu vielen Bereichen zu stark beschädigt?, erklärte Rudolf-Helmut Strozyk, der Leiter von Volkswagen Racing. ?Nach der heutigen Etappe, die für Jutta und Stéphane tadellos lief, sind wir optimistisch, auch die bevorstehende Marathon-Etappe gut zu bestehen.? An den beiden nächsten Wettbewerbstagen müssen zunächst 584 und dann weitere 497 Kilometer auf Zeit bewältigt werden. Den abendlichen Service für die Einsatzautos dürfen dabei lediglich in Wertung fahrende Begleitfahrzeuge leisten.
[b]Ergebnis 6. Etappe: El Borma (TN) ? Ghadames (LAR)[/b]
1. Peterhansel/Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero, 2:02.56 Std.
2. Masuoka/Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero + 1.44 Min.
3. de Mevius/Guehennec (B/F), BMW X5 + 4.30 Min.
7. Kleinschmidt/Pons (D/I), Volkswagen Tarek + 12.40 Min.
8. Henrard/Willis (B/GB), Volkswagen Tarek + 13.48 Min.
[b]Gesamtstand nach der 6. Etappe[/b]
1. Peterhansel/Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero, 5:41.16 Std.
2. Masuoka/Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero + 49,0 Sek.
3. de Mevius/Guehennec (B/F), BMW X5 + 15.32 Min.
7. Henrard/Willis (B/GB), Volkswagen Tarek + 32.20 Min.
10.Kleinschmidt/Pons (D/I), Volkswagen Tarek + 43.24 Min.
