Der 37-Jährige fuhr auf der siebten und längsten Sonderprüfung des Wüsten-Klassikers mit einem Schnitt von über 110 km/h Bestzeit (5:07.41 Std.) und verwies die japanisch-deutsche Paarung Hiroshi Masuoka und Andreas Schulz im zweiten Pajero Evolution mit 11.32 Minuten Rückstand auf Platz zwei. Damit baute Peterhansel seine Führung im Gesamtklassement vor Masuoka auf 12.21 Minuten aus. Der Drittplatzierte Kenjiro Shinozuka (Nissan) hat bereits 51.20 Minuten Rückstand.
Die Strecke ? mit 584 Kilometern so lang wie die bisherigen sechs Prüfungen zusammen ? führte entlang der libysch-algerischen Grenze bis zur Oase Ghat und beinhaltete alle Schwierigkeiten der Dakar an einem Tag: Schnelle Schotterstrecken, gewaltige Dünenfelder und steinige Canyons. Die Entscheidung zwischen den beiden Mitsubishi-Teams fiel nach dem ersten Kontrollpunkt. Auf den ersten 300 Kilometern lieferten sich Peterhansel und Masuoka erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Doch auf den 50 Kilometern bis zum dritten Kontrollpunkt verlor Masuoka zwölf Minuten. Zwar fand der Japaner sein altes Tempo wieder, den Rückstand konnte er aber nicht mehr abbauen, da Peterhansel auf dem Weg zum vierten Etappensieg keinen Fehler machte.
Bravourös hat Volkswagen die längste Etappe der Rallye Telefónica Dakar bewältigt. Jutta Kleinschmidt erzielte im Volkswagen Tarek mit der fünftschnellsten Zeit ihr bisher bestes Tagesergebnis. ?Ich bin sehr zufrieden, auch wenn das Tempo heute extrem war und wir einen hohen Vollgasanteil hatten. Unser Tarek lief perfekt?, erklärte die Physikerin nach der ersten Hälfte der über zwei Tage ausgetragenen Marathon-Etappe. Mit 584 Kilometern entsprach alleine die heutige Prüfung fast exakt der über die vergangenen fünf Etappen verteilten WP-Distanz von 589 Kilometern. ?Die Dünenabschnitte waren anspruchsvoll, ebenso war die Navigation heute nicht einfach?, ergänzte Jutta Kleinschmidt.
Mit ihrer Leistung rückte die Dakar-Siegerin des Jahres 2001 zusammen mit Copilotin Fabrizia Pons im Gesamtklassement erneut um eine Position vor. Das deutsch-italienische Duo belegt nun Platz neun mit 2.06 Minuten Rückstand hinter Teamkollege Stéphane Henrard. Der von Bobby Willis navigierte Belgier büßte auf der siebten Etappe 8.58 Minuten auf das Damenteam ein und fiel vom siebten auf den achten Platz zurück. Mit Tagesrang neun behauptete sich Henrard zum dritten Mal in Folge unter den zehn besten Piloten der Tageswertung.
Rudolf-Helmut Strozyk, der Leiter von Volkswagen Racing, zeigt sich beeindruckt von den Leistungen des Teams: ?Ausgerechnet auf der längsten Prüfung ist Jutta ihre persönliche Bestmarke bei der diesjährigen Veranstaltung gelungen. Damit hat sie sich am fünften Tag in Folge erneut gesteigert. Besonders zufrieden stimmt mich, dass beide Tarek zuverlässig funktionieren, Zeiten unter den besten Zehn erzielen und mit Abstand die besten zweiradangetriebenen Fahrzeuge im Wettbewerb sind.?
Auf der morgigen zweiten Hälfte der Marathon-Etappe müssen die Teams weitere 497 Kilometer auf Zeit absolvieren. Am Abend steht den Teilnehmern im libyschen Sabha dann wieder der vollständige Service zur Verfügung, nachdem heute lediglich im Wettbewerb genannte Begleitfahrzeuge als Unterstützung zugelassen waren.
[b]Ergebnis der 7. Etappe: Ghadames (LAR) ? Ghat (LAR)[/b]
1. Peterhansel/Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero, 5:07.41 Std.
2. Masuoka/Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero + 11.32 Min.
3. Vatanen/Thörner (FIN/S), Nissan Pickup + 27.04 Min.
5. Kleinschmidt/Pons (D/I), Volkswagen Tarek + 29.25 Min.
[b]Gesamtstand nach Etappe 7[/b]
1. Peterhansel/Cottret (F/F), Mitsubishi Pajero, 10:48.57 Std.
2. Masuoka/Schulz (J/D), Mitsubishi Pajero + 12.21 Min.
3. Shinozuka/Delli-Zotti (J/F), Nissan Pickup + 51.20 Min.
9. Kleinschmidt/Pons (D/I), Volkswagen Tarek + 1:12.49 Std.