JÄNNER-RALLYE NACH WP10

Perfekter Tag für Kajetanowicz

Gegen Kajetan Kajetanowicz ist weiterhin kein Kraut gewachsen. Alle zehn Wertungsprüfungen der heutigen Jänner-Etappe gingen auf das Konto des Polen.

Die heftigen Schneefälle am Vorabend der Jänner-Rallye sorgten für perfekte Winterbedingungen auf den Strecken, mit denen aber nicht jeder Fahrer zurecht kam. Prominentester Ausfall war Peugeot-Speerspitze Craig Breen, der schon am Morgen im Aus landete.

Kajetan Kajetanowicz kam dagegen bestens zurecht: 10 von 10 möglichen Bestzeiten gingen auf das Konto des Polens, der den Tag mit einem großen Vorsprung von 3:52 Minuten beendete. „Eine tolle Führung, aber die Rallye ist noch lang und wir müssen weiter dranbleiben“, sagte Kajetanowicz, der mit seinen schmalen Pirelli-Reifen die richtigen Pneus zur Verfügung hatte und diesen Vorteil ausnutzen wusste. „Es lag eine Menge loser Schnee auf den Strecken und im Dunklen konnte man stellenweise kaum etwas sehen. Das war eine komplett neue Erfahrung für mich.“

Kurze Zeit sah es so aus, als ob der Zweitplatzierte Robert Consani das Tempo von Kajetanowicz ansatzweise mitgehen kann, aber ein Dreher (WP8) und ein Reifenschaden (WP9) kosteten den Peugeot-Piloten gegen Ende der Etappe wertvolle Zeit. Dies machte sich Raimund Baumschlager (Skoda Fabia S2000) zunutze, der nur noch drei Sekunden hinter Consani auf dem dritten Gesamtrang liegt, betrachtet man EM- und nationale Wertung gemeinsam.

„Für mich ist alles super gelaufen. Aber ich hatte auch Glück. Auf der letzten Prüfung bin ich in eine Schneewand gekracht. Dabei ist viel Schnee in die Kühlerbox eingedrungen und ich habe rund eine halbe Minute liegen gelassen“, sagte Baumschlager, der die nationale Wertung klar anführt. „Meine Entscheidung nur in der nationalen Meisterschaft zu starten war richtig. Kajetanowicz und Consani hätte ich auf Grund ihres Reifenvorteils sowieso nicht erwischt. Kajetanowicz kann man zu seiner Leistung nur gratulieren, er hat beginnend mit der Startnummernwahl alles richtig gemacht, dazu der clevere Schachzug mit den Reifen und er war auch fahrerisch Extraklasse, da kann man nur den Hut ziehen.“

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Bester und nach Ausfällen von Hermann Neubauer (Öldruck) und Johannes Keferböck (Gaspedal-Defekt) nur noch einziger Österreicher im internationalen Wettbewerb ist Martin Fischerlehner (Mitsubishi Lancer Evo IX). Der Freistädter, der sich am Abend gegen Junior-Weltmeister Stephane Lefebvre (Citroen DS3 R5) erfolgreich zur Wehr setzte, fiebert dem morgigen Tag entgegen: „Nach vorne geht nicht viel, aber nach hinten möchte ich den guten Platz gerne absichern. Das wird schwierig genug.“

Wagner trumpft im „Histo-Mazda“ auf

Mit weit über fünf Minuten zwar klar im Rückstand, aber trotzdem toller Zweiter der nationalen Wertung ist Simon Wagner mit einem Mazda 323 Baujahr 1993. „Das ist eine riesige Überraschung für uns. Besonders stolz bin ich darauf, dass es uns gelungen ist, mit nur einem Reifensatz – mehr haben wir nicht – so gute Zeiten hinzulegen“, jubelte Wagner, der bei seinem Auftritt jedoch auch von freigefahrenen Strecken profitierte, nachdem das EM-Feld den Schnee zur Seite geschoben hatte. Ernst Haneder geht als Dritter in den morgigen zweiten Tag: „Wenn ich andere Reifen gehabt hätte, wäre es noch besser gelaufen, aber ich muss mit dem Erreichten trotzdem zufrieden sein. Schnee und Eis sind Bedingungen, die mir als Mühlviertler besonders liegen.“

LINK: Ergebnisse & Zeitplan Jänner-Rallye

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