Neubauer klarer Favorit

ÖRM: Vorentscheidung in Liezen?

Das Duell um den österreichischen Meistertitel könnte bereits bei der Rallye Liezen vorzeitig entschieden werden: Wenn Hermann Neubauer mindestens 13 Punkte holt, ist ihm sein erster Staatsmeistertitel nicht mehr zu nehmen.

Hermann Neubauer Ford Fiesta WRC
Hermann Neubauer könnte in Liezen den Titel klarmachen

Der vorletzte Lauf der österreichischen Staatsmeisterschaft könnte bereits die Entscheidung bringen. Hermann Neubauer reicht der zweite oder dritte Platz, um sich vorzeitig den Titel zu sichern. „Mir ist klar, dass es eine schwierige Veranstaltung wird. Schließlich sollte ich taktisch klug fahren, das wäre vernu?nftig. Wer mich kennt, weiß allerdings, dass mein Temperament und meine Emotionen den Sieg wollen. Es wird also die Aufgabe sein, die richtige Balance zu finden“, sagte Neubauer. 

Serienstaatsmeister Raimund Baumschlager wird im Skoda Fabia R5 bei „seiner“ Rallye aber mit Sicherheit alles daran setzen, es nicht so weit kommen zu lassen. Die Fans dürfen sich wohl auf ein Vollgas-Duell in und um Liezen freuen. Und dann gibt es da noch den zweiten WRC-Piloten, Lokalmatador Gerwald Grössing, der auf der Prüfung in Treglwang direkt an seinem Heimathaus vorbeifährt. Auf ihn darf man nicht vergessen, schließlich liegt ihm die Rallye Liezen und er dürfte gerade hier, bei seiner „zweiten Heim-Rallye“, top-motiviert an den Start gehen und ein Wörtchen um den Sieg mitreden wollen.

Wie schnell ist Aigner im S2000?

Doch auch die weitere Konkurrenz in der Klasse 2 ist nicht von schlechten Eltern: Vor allem der überraschende Start von Ex-Rallye-Weltmeister Andreas Aigner im Skoda Fabia S2000 und der mindestens ebenso überraschende Auftritt des Waldviertlers Christian Schuberth-Mrlik könnten für das „Salz in der Suppe“ sorgen. Der eine (Aigner) ist von der Qualifikation her ohnehin über jeden Zweifel erhaben und wird wohl nach kurzer Eingewöhnungsphase (immerhin saß er seit drei Jahren nur mehr äußerst sporadisch im Auto und wenn dann in wesentlich schwächeren Rallye-Fahrzeugen) für das eine oder andere Highlight sorgen. Der andere (Mrlik) hat im Jahr 2014 mit dem Triumph bei seiner Heimrallye (als erster Waldviertler in der 35jährigen Geschichte der Rallye) bewiesen, dass er zu Recht sehr oft als Geheimfavorit gehandelt wurde. Man darf gespannt sein, was er in einem modernen R5-Fahrzeug zu leisten im Stande ist.

Mit Niki Mayr-Melnhof gibt es einen weiteren R5-Piloten (er allerdings im Ford Fiesta R5), der das Potential hat, in die Phalanx des Spitzentrios einbrechen zu können. Mayr-Melnhof hat die Umstellung von der „heimatlichen“ Rundstrecke auf die Rallyepisten schon ausnehmend gut geschafft und wurde in diesem Jahr von Lauf zu Lauf schneller. Auch für Ihn ist die Rallye Liezen eine „Heimrallye“, schließlich kommt auch er aus der Steiermark. Last but not least in der Riege der Klasse-2-Piloten ist Walter Mayer mit dem Peugeot 208 R5 und neuer Co-Pilotin: Katja Totschnig wird erstmals am „heißen Sitz“ von Mayer Platz nehmen und mit ihr versucht der Niederösterreicher, seine bislang von Pech geprägte Saison 2016 doch noch positiv zu beschließen.

ÖRM 2WD

Auch bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen läuft alles auf eine extrem spannende Titel-Entscheidung hinaus. Daniel Wollinger (Renault Clio R3) liegt zwar zehn Punkte vor Simon Wagner (Citroën DS3 R3 Max), dennoch ist hier alles offen. Die beiden jungen Teams sind hoch motiviert, müssen sich aber gleichzeitig vor der großen Konkurrenz vor allem aus dem Opel-Lager in der Klasse 4 in Acht nehmen: 2WD-Staatsmeister Michi Böhm will in Liezen ebenso ein Wort um den Tagessieg mitreden wie Simons Bruder Julian Wagner, auch Andi Kainer darf man nicht unterschätzen.

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