Pikes Peak 2015

Nittel gelingt Rekordfahrt am Pikes Peak

Uwe Nittel hat seinen Auftrag am Pikes Peak erfüllt und einen neuen Diesel-Rekord aufgestellt. Den Gesamtsieg holte sich ein Elektorenner.

Das Bergrennen am Pikes Peak in Colorado ist das legendärste seiner Art weltweit. Der Start zu der 20 Kilometer langen Strecke befindet sich auf einer Höhe von 2.800 Metern, „so hoch ist in Europa die höchste Passstraße“, erläutert Uwe Nittel. Die Zielankunft liegt dann bei 4.300 Metern. „Und genau das macht den meisten Teams Probleme, denn der Motor muss genau darauf abgestimmt sein.“

Am vergangenen Sonntag startete dann endlich das ‚Race to the Clouds‘, das Rennen zu den Wolken in Colorado. Mittendrin im internationalen Starterfeld: Uwe Nittel in einem seriennahen Versuchsfahrzeug Mercedes C300d 4matic des Modeljahrs 2016. Im Teilnehmerfeld war der Mercedes mit seinen 204 Serien-PS und Automatikgetriebe eines der Fahrzeuge mit der geringsten PS-Leistung. „Aber aufgrund des optimal auf die Höhenunterschiede eingestellten Motors sind wir dennoch konkurrenzfähig“, bilanzierte Nittel schon nach den Trainingsfahrten.

Für Uwe Nittel ging mit diesem Start zudem ein Traum in Erfüllung: „Ich verfolge das Pikes Peak Rennen schon seit Jahrzehnten und es schien immer ein unerfüllbarer Traum, dort einmal zu starten. Deshalb freue ich mich riesig, dass mich Mercedes für diese Aufgabe engagiert hat. Meine Rallyeerfahrung hilft mir hier sicherlich sehr, allerdings ist diese extreme Höhe nicht zu unterschätzen. Diese kurvenreiche Strecke ohne Beifahrer zu bewältigen, das ist für mich sehr ungewohnt und deshalb eine zusätzliche große Herausforderung..“ 

Nach der langen und spannenden Zeit der Vorbereitungen kam dann am Sonntag endlich das große Rennen zu den Wolken. Der Wettergott nahm diesen ‚Kosenamen‘ der Groß-Veranstaltung allerdings allzu wörtlich. Der Himmel vedunkelte sich zusehends und die Wolken, die am Start noch für Regen sorgten verwandelten letztlich das Ziel auf über 4.000 Metern Höhe in eine schneebedeckte Landschaft. „Im letzten Teil der Strecke sah ich die Blitze des Schneegewitters neben mir einschlagen“ berichtete der Schwabe anschließend beeindruckt.

Aber selbst diese Wetterumschwünge konnten Nittel und den Werks-Mercedes nicht stoppen. Die Messuhr des Veranstalters blieb bei 11:37 Minuten stehen. Das war fast zweieinhalb Minuten(!) schneller als der bislang von einem Diesel-PKW gehaltene Rekord und selbst das schnellste mit einem Dieselantrieb befeuerte Fahrzeug, ein Renntruck mit 2.400 PS, war deutlich langsamer. „Jetzt sind wir die Schnellsten, die den Pikes Peak jemals mit Dieselantrieb bezwungen haben“, strahlte Nittel anschließend und ergänzte, „das werde ich jetzt mit meinen Mercedes-Mechanikern ordentlich feiern!“ 

Sieg für 1MW-Elektrorenner

Der diesjähriger Pikes-Peak-Gesamtsieger stürmte in einer gespenstischen Ruhe den Berg hinauf. Rhys Millen brauchte im lettischen Ein-Megawatt-Rennstromer PP03 lediglich 9:07 Minuten bis ins Ziel. Hinter ihm belegte Nobuhiro Tajima mit seinem ebenfalls ein Megawatt starken Tajima Rimac den zweiten Platz. Der Japaner war 25 Sekunden langsamer als Millen.

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