Rallye du Valais

Neunter Valais-Sieg für Burri

Routinier Olivier Burri hat sich beim Saisonfinale im Wallis gegen Lokalmatador Mike Coppens durchgesetzt. Burri jr. machte die Familienfeier mit Platz 3 komplett.

Olivier Burri hat 13 Jahre nach seinem letzten Sieg im Wallis die Rallye International du Valais (RIV) zum neunten Mal gewonnen. Burri hatte nach 18 Etappen und 213,8 Wertungskilometern exakt 30 Sekunden Vorsprung auf den Einheimischen Mike Coppens. Dritter wurde Oliviers Sohn, Michaël Burri, der sich am dritten Tag erfolgreich gegen die Attacken von Cédric Althaus wehren konnte.

Olivier Burri hatte sich von der ersten Prüfung an in Führung gesetzt und gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Obwohl der 56-jährige Routinier „nur“ drei Bestzeiten fuhr, kontrollierte er das Geschehen an der Spitze. Sein neunter Sieg bei der „Valais“ dürfte allerdings der letzte gewesen sein. Im Ziel erklärte ein emotionaler Burri: „Das war meine letzte Rallye du Valais. Ich habe es am Morgen des dritten Tages meiner Frau so versprochen.“

Burris ärgster Widersacher im Wallis war Mike Coppens. Auf seiner „Heimstrecke“ von Sarreyer nach Croix de Coeur in SP3 nahm er Burri 3,4 Sekunden ab. Vier weitere Bestzeiten folgten. „Ich habe viel gelernt und freue mich bereits aufs nächste Jahr“, sagt der Skoda-Fabia-Pilot aus Verbier. „Auf der Prüfung nach Anzère dachten wir, es sei nasser. Dabei war es fast schon trocken. Da haben wir Zeit verloren. Und auf der SP in der Kaserne in Sion habe ich eine Haarnadel verpasst. Das hat weitere zehn Sekunden gekostet. Ansonsten bin ich happy mit Platz 2.“

Michaël Burri machte mit Platz 3 nicht nur den Familienerfolg komplett. Er sorgte auch für einen Dreifacherfolg von Skoda respektive Roger Tuning. Und obwohl dieses Ergebnis nicht reichte, um Jean-Marc Salomon in der Meisterschaft noch von Platz 2 zu verdrängen, war Burri jr. mit dem Saisonausklang zufrieden. „Ich bin glücklich nach 2018 erneut mit meinem Papa auf dem Podium gestanden zu haben.“ Zum Entscheid seines Vaters meinte er: „Ich glaube, diese Rallye hat ihn viel Energie gekostet. Um auf diesem Niveau weiterzumachen, fehlt ihm die Lust dazu.“

Für Salomon endete die RIV auf dem elften Schlussrang. „Die Bedingungen waren nicht einfach“, meinte der Allrounder aus dem Jura. „Und ich wollte nicht zuviel Risiko nehmen. Dass wir so den Vize-Titel gewinnen konnten, freut mich. Es ist das erste Mal, dass wir soweit vorne gelandet sind.“

Platz 4 beim Saisonfinale ging an VW-Polo-Fahrer Cédric Althaus, dem im Ziel 20 Sekunden auf Michaël Burri fehlten. Dahinter rangierte mit Federico della Casa ein weiterer junger Schweizer. Bester Ausländer war der Belgier Joachim Wagemans als Sechster auf einem Skoda Fabia R5.

Von den Jungen zeigte Jérémie Toedtli eine starke Leistung. Zwar warf ihn ein Elektrikdefekt in der dritten Prüfung aus dem Rennen um den Sieg, aber der Neuenburger kämpfte sich mit acht Bestzeiten zurück und gilt als Versprechen für die Zukunft. Kein Glück hatte diesmal der bereits als

Meister festgestandene Ivan Ballinari. Der Tessiner schied nach einem Unfall zu Beginn des dritten Tages aus. „Wir wollten den guten Rhythmus vom Freitag mitnehmen“, meinte „Bally“. „Aber ich habe das Auto auf einer glitschigen Stelle verloren.“

Bei den Junioren ging der Sieg abermals an Jonathan Michellod, der schon vor der „Valais“ als Junioren-Meister festgestanden hatte. Der Walliser spielte seinen Heimvorteil souverän aus und sicherte sich den Titel vor Sacha Althaus (beide Peugeot 208) und den punktgleichen Christophe Parriaux (Citroën C2) und Guillaume Girolamo (ebenfalls Peugeot 208).

In der Renault R3T Alps Trophy hat sich Ismaël Vuistiner mit einer starken Vorstellung und seinem zweiten Saisonsieg den zweiten Titel nach 2017 gesichert. Der bis dato führende Franzose Styve Juif erlitt auf der Prüfung nach Anzère einen Unfall und musste die Rallye aufgeben. Platz 2 ging an Nicolas Lathion. Den anvisierten dritten Platz im Wallis holte sich Rückkehrer Thomas Schmid. In der erstmals ausgetragenen Trophée Michelin Suisse hiess der Sieger im Wallis Aurélien Devanthéry auf Peugeot 208. Den Titel sicherte sich Sébastien Berner (Citroën DS3).

Im Feld der historischen Fahrzeuge setzte sich Christian Blanchard auf einem Ford Escort RS1800 gegen Bruno Rizzi (Ford Mk1) und Guy Troillet (Porsche 911) durch. Marc Valliccioni gewann trotz eines Ausfalls bei der „Valais“ den Titel vor Eddy Bérard, der auf den Start im Wallis verzichtete, und Alain Röthlisberger.

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