Niederösterreich-Rallye

Neubauer siegt - Titelentscheidung beim Finale

Hermann Neubauer und Beifahrerin Christina Ettel gewinnen bei schwierigen Bedingungen die Niederösterreich-Rallye gewinnen. Auf den weiteren Podiumsplätzen landeten Julian Wagner und der Maximilian Koch.

Die Niederösterreich-Rallye hatte für Hermann Neubauer alles andere als optimal begonnen. Ein defektes Differenzial, das erst nach der dritten Prüfung getauscht werden konnte und ein Ausrutscher hatten für einen frühen Rückstand gesorgt.

Doch nach einer unfreiwilligen ‚Rallye-Pause‘ – WP3 musste wegen des Abflugs eines Vorausfahrzeugs gestrichen werden – funktionierte die Technik perfekt, Neubauer drehte richtig auf und erzielte in Folge sechs Bestzeiten, die Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage und einen überlegenen Gesamtsieg, mit 46,8 Sekunden Vorsprung auf seinem Titelrivalen Julian Wagner. Dank der Maximalpunktezahl von 28 Zählern liegt Neubauer nun nur mehr acht Punkte hinter Wagner, abzüglich der Streichresultate hat er sogar einen Vorsprung von 12 Punkten.

Vom Titel wollte er freilich noch nicht sprechen: „Wir wissen alle, dass im Rallyesport immer alles passieren kann - ich freue mich jetzt über diesen Sieg, denn nach der Weiz-Rallye, die ich wegen eines Fehlers von mir verloren hatte, war ich lange Zeit auf mich selbst sauer. Jetzt freue ich mich auf das Saisonfinale im November.“

Für Wagner wiederum war der zweite Platz alles andere als eine Niederlage. „Ich hatte ja kaum die Gelegenheit, mit dem Skoda Fabia R5 im Regen zu fahren - zuletzt fehlte mir da auf Hermann noch rund eine Sekunde pro Kilometer. Diesen Rückstand konnte ich hier schon mal reduzieren“, meinte der Youngster, den ein früher Reifenschaden und Dreher zu viel Zeit gekostet hatte. „Aber wir hätten auch ohne diese Zwischenfälle nichts gegen Hermann ausrichten können, da uns eben die Erfahrung im Regen fehlt.“

Eine deutliche Steigerung zeigte auch Maximilian Koch im Skoda Fabia R5, der zuletzt die Niederbayern-Rallye gewinnen konnte. Bei der Niederösterreich-Rallye ließ er am Samstagmorgen mit der Bestzeit auf WP2 aufhorchen und beendete die Rallye als souveräner Dritter.

Exakt den gleichen Platz wie im Vorjahr erzielte der Ungar Jozsef Trecsenyi, der auf einem weiteren Skoda Fabia R5 Vierter wurde. Um den Platz dahinter gab es am Samstag ein Gerangel zwischen Gerald Rigler und Johannes Keferböck. Rigler lag nach WP7 eigentlich auf Platz vier, doch ein Ausrutscher warf ihn auf Platz sechs zurück. Rigler startete Aufholjagd -   vor der letzten Prüfung war Trencsenyi aus eigener Kraft nicht mehr einzuholen, doch auf Johannes Keferböck fehlten nur noch 1,8 Sekunden.

Der Vizestaatsmeister 2018 wollte jedoch auf der kniffligen Power Stage kein Risiko eingehen und stattdessen seinen dritten ÖRM-Rang absichern. Schließlich wurde als Power Stage die sechste bzw. achte Prüfung in die entgegengesetzte Richtung befahren, was bedeutete, dass der herausgecuttete Schlamm die Fahrer am Kurveneingang ‚begrüßte‘. "Da kannst du nur verlieren", sagte Keferböck und war so auch mit Platz sechs zufrieden.

2WD: Waldherr feiert überlegenen Sieg

In der 2WD sorgten Luca Waldherr und Roland Stengg mit ihren klaren Siegansagen im Vorfeld der Niederösterreich-Rallye für Spannung. Am Samstagmorgen musste Stengg seinen Plan, die Führung mit zwei Siegen in Folge an sich zu reißen, schweren Herzens begraben. Ein Abflug auf WP2 brachte ihm mehr als fünf Minuten Rückstand ein, die nicht mehr aufholbar waren. Nach WP6 musste er den Opel Adam R2 endgültig mit Defekt abstellen. So kontrollierte der amtierende 2WD-Staatsmeister Waldherr die Rallye standesgemäß und feierte im Ford Fiesta MK8 R2T einen überlegenen Sieg.

Ergebnis Niederösterreich-Rallye 2019

01. Neubauer/EttelFord Fiesta R51:20:57,0
02. Wagner/WinklhoferSkoda Fabia R5+46,8
03. Koch/BrunthalerSkoda Fabia R5+1:21,7
04. Trencsenyi/VerbaSkoda Fabia R5+2:26,1
05. Rigler/HeiglFord Fiesta R5+2:48,0
06. Keferböck/MinorSkoda Fabia R5+2:56,6
07. Fischer/BunaSkoda Fabia R5+5:44,2
08. Mühlberger/TotschnigMitsubishi Evo VI+7:03,3 
09. Lengauer/FoissnerSubaru Impreza M1+7:28,1
10. Waldherr/DorfbauerFord Fiesta MK8 R2T+8:12,3
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