Rallye Weiz

Neubauer siegt - Baumschlager stark

Hermann Neubauer gewinnt im Ford Fiesta WRC die Rallye Weiz und macht einen großen Schritt in Richtung Titel. Doch Skoda R5-Pilot Raimund Baumschlager bot ihm lange Zeit Paroli.

Vom Start weg hieß das Duell um den Sieg bei der diesjährigen Rallye Weiz: Hermann Neubauer gegen Raimund Baumschlager, oder materiell betrachtet Ford Fiesta World Rally Car gegen Skoda Fabia R5. Und einen Tag lang sah es fast so aus, als könnte der Serien-Staatsmeister Baumschlager seine Tradition als Sieger bei dieser Rallye auch diesmal fortsetzen.

Doch ein einziger Fehler (der auf WP 10 gute 10 Sekunden kostete) genügte, um den Traum des regierenden Weiz-Königs zunichte zu machen. Wenngleich natürlich Hermann Neubauer auch sein Tempo am heutigen Abschlusstag beträchtlich in die Höhe schraubte. „Ich bin absolut am Limit gefahren, mehr war da nicht mehr drin. Da hätte dem Hermann schon ein gröberer Lapsus passieren müssen, damit wir da noch gewinnen. Ich kann mit dem zweiten Platz aber auch sehr gut leben“, gratulierte Raimund Baumschlager dem nunmehrigen vierfachen Saisonsieger Hermann Neubauer zu dessen ersten Triumph in Weiz. Der war dementsprechend zufrieden: „Es ist ein Traum. Der vierte Sieg in der fünften Rallye. Die Chancen für meinen ersten Staatsmeistertitel sind damit sicher nicht kleiner geworden. In Weiz vor so einem tollen Publikum zu gewinnen, ist schon etwas Besonderes. Die Rallye ist irrsinnig anspruchsvoll und bei Gott kein Selbstläufer. Das war echt harte Arbeit, die sich am Ende jedoch ausgezahlt hat.“

Deutlich abgeschlagen landete Gerwald Grössing in einem weiteren World Rally Car auf dem dritten Platz, dennoch war er damit zufrieden: „Wir haben mit unserem Ford Fiesta WRC eine Prüfung gewonnen, das ist toll. Als der Rückstand größer wurde, wollte ich das Tempo der beiden vor mir ehrlich gesagt nicht mehr mitgehen.“

Bittere Pille für Wagner

Eine tolle Show boten die Protagonisten der 2WD-Staatsmeisterschaft. Simon Wagner (Citroën DS3 R3), Daniel Wollinger (Renault Clio Maxi) und Michael Böhm (Opel Adam R2) boten sich von Prüfung zu Prüfung die Stirn, wechselten sich jeweils bezüglich WP-Bestzeiten ab. Am Ende scheiterte mit Simon Wagner der eindeutig schnellste Mann ausgerechnet an der Technik. Zehn WP-Bestmarken hatte der junge Oberösterreicher fixiert, ehe sein Auto auf der letzten Etappe plötzlich keinen Öldruck mehr hatte und einen Kilometer vor dem Ziel ausrollte. „Ich weiß nicht, was da los war. Das ist echt hart“, war Wagner bitter enttäuscht, „aber ich hoffe, dass ich das einmal zurückbekomme.“

Daniel Wollinger nahm den überraschenden ersten Platz fair auf: „Simon war hier eindeutig besser als ich. Das tut mir für ihn wirklich leid. Aber natürlich freue ich mich trotzdem über den Sieg. Wir haben dafür hart gearbeitet.“ Für den dreifachen Staatsmeister Michael Böhm blieb Platz zwei: „Das war natürlich am Ende sehr glücklich, Ich bin absolut am Limit gefahren. Mehr kann ich nicht tun. Für Simon tut es mir sehr leid, das ist schon unglaubliches Pech.“

Im Österreichischen Rally Cup gewann der Niederösterreicher Martin Kalteis (Mitsubishi) vor dem vielumjubelten Weizer Stefan Fritz (Renault Megane), der sich unter anderem auch deshalb Lokalmatador nennen darf, weil in dessen Lokal „Tollhaus“ auch heuer die alljährliche After-Rallye-Party stattfand. Den dritten Platz holte der Oberösterreicher Robert Zitta (Subaru).

Die Junioren-Staatsmeisterschaft gewann der Vizemeister des letzten Jahres Christoph Lieb (Opel Corsa). Platz Zwei ging an den steirischen Rallye-Debütanten Fabian Zeiringer (Opel Corsa). In der Historischen Rallye Staatsmeisterschaft holte sich Willi Rabl die volle Punktezahl vor seinem Porsche-Kollegen Johannes Huber. Der Historische Rallye-Pokal ging hingegen in die Steiermark. Opel-Ascona-Pilot Gert Göberndorfer gewann überraschend vor Rabl und Huber. Im M1 Rallye Masters siegte Günther Knobloch (Mitsubishi) ganz klar mit fünf Minuten vor seinem steirischen Landsmann Andreas Aigner (BMW 650i) und Florian Liendl (Audi S3).

Ergebnis Rallye Weiz 2016

1.H. Neubauer / B. Ettel Ford Fiesta RS WRC1:53:20.2
2.R. Baumschlager / T. Zeltner Škoda Fabia R5+20.5
3.G. Grössing / S. Schwarz Ford Fiesta WRC+1:29.6
4.N. Mayr-Melnhof / P. Welsersheimb Ford Fiesta R5+5:36.6
5.B. Satorius / T. Annemüller Subaru Impreza +9:30.4
6.D. Wollinger / B. Holzer Renault Clio Maxi+9:44.8
7.A. von Thurn und Taxis / B. Degandt Škoda Fabia R5+9:56.4
8.M. Böhm / J. Noll Opel Adam R2+10:19.0
9.G. Knobloch / J. Rausch Mitsubishi EVO 9+12:08.9
10.M. Kalteis / G. Lang Mitsubishi EVO 8+13:07.8
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