EM 2017

Nach U28-Titel: Griebel in der Warteschleife

Bei der Barum-Rallye gewinnt Marijan Griebel zusammen mit Beifahrer Stefan Kopczyk vorzeitig die neue U28-Wertung der Europameisterschaft. Als Belohnung bekommt der Pfälzer nun einen WRC-Einsatz in der Weltmeisterschaft spendiert. Aber ist das zielführend?

Marijan Griebel hat es geschafft und vorzeitig abgeliefert. Nach vier von sechs Läufen sichert er sich zusammen mit Co Stefan Kopczyk den Titel in der neuen U28-Wertung der Rallye-Europameisterschaft. 

Die Bilanz des deutschen Duos in ihrer Debütsaison im Skoda Fabia R5 kann sich sehen lassen: Vier Mal sind Griebel/Kopczyk in der EM gestartet, vier Mal standen sie in der U28-Wertung auf dem Podium. Furios begann ihre Jagd auf den vom Serienpromoter Eurosport Events erstmals ausgelobten WM-Start in einem World Rally Car. Auf den höchst anspruchsvollen Schotterprüfungen der Azoren-Rallye stürmte der 28-jährige Pfälzer auf den zweiten Gesamtrang, gewann souverän die U28-Wertung und übertraf schon zum Saisonauftakt die eigenen Erwartungen und die seiner Förderer. 

Auf Gran Canaria musste sich der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport nach einem schwierigen Wochenende für einmal mit dem elften Gesamtrang und Platz drei in der U28-Wertung begnügen. Anders bei der extrem anspruchsvollen Asphaltrallye Rzeszow in Polen. Während die Konkurrenz gleich reihenweise strauchelte, geigte Griebel stark auf. Im Gesamtklassement konnten sich nur die mehrmaligen Landes- und Europameister Bryan Bouffier und Kajetan Kajetanowicz vor dem jungen Deutschen platzieren. In der U28-Wertung baute Griebel mit dem zweiten Erfolg beim dritten Start die Tabellenführung weiter aus. Beim Saisonhighlight in Tschechien machten er mit einer weiteren Sensationsfahrt und dem dritten Saisonsieg den Sack vorzeitig zu. In den verbleibenden zwei EM-Rallyes ist Junior-Europameister Marian Griebel der nächste internationale Titel nicht mehr zu nehmen.

„Ich bin überglücklich. Bei dieser anspruchsvollen Rallye und der starken Konkurrenz ganz vorne mitzumischen und erneut den Sieg in der U28-Wertung einzufahren, macht mich sehr stolz. Hätte man mir im Vorfeld einen Podiumsplatz angeboten, ich hätte sofort eingeschlagen. Aber als wir dann in unserem Skoda saßen und ich spürte, wie gut sich das Auto anfühlte, wollte ich nicht nur taktisch fahren, sondern schon auch zeigen, dass Stefan und ich das Zeug für mehr haben“, so Griebel.

Saison vorzeitig zu Ende?

Nach der Rückkehr werden der Pfälzer und seine Förderer, allen voran Ex-Europameister Armin Kremer, intensiv über den weiteren Einsatzplan diskutieren. Weil die U28-Meisterschaft bereits gesichert ist, machen weitere EM-Einsätze nur dann Sinn, wenn Griebel im kommenden Jahr den Angriff auf den großen Titel plant. Ansonsten könnten die vorhandenen Mittel auch in der WRC2 eingesetzt werden. Der gewonnene Einsatz im WRC (Stand 2016) bei einem WM-Lauf erscheint aktuell ebenso wenig zielführend. Griebel würde in der WRC-Trophy gegen gut betuchte Privatfahrer antreten, die sportlich jedoch keinerlei Messlatte darstellen. Möglicherweise lässt sich zusammen mit EM-Promoter Eurosport Events eine andere Möglichkeit finden. Entsprechend abwartend meinte Griebel: „In den nächsten Tagen werden wir uns nun zusammensetzen und das weitere Programm besprechen.“

<iframe width="700" height="394" src="https://www.youtube.com/embed/wZd9ZFzWQfI" frameborder="0" allowfullscreen="" class="video"></iframe>

« zurück