Rallye News

Mitsubishi in ungewohnter Rolle

Das Siegerteam der letzten sechs Jahre liegt am Ruhetag nicht wie gewohnt in Führung, sondern startet als Jäger in die entscheidende letzte Woche des Wüstenklassikers.

<strong>OPTIMIST:</strong> Stephane Peterhansel will weiter angreifen

Stéphane Peterhansel, Luc Alphand und Hiroshi Masuoka liegen hinter zwei Volkswagen auf den Plätzen drei, vier und fünf. Einzig Nani Roma fiel nach einem Überschlag auf dem Weg zum Rast-Ort Atar aus den Top Ten. Der Spanier wird auf Position 23 geführt. Ziel des Teams bleibt weiterhin der insgesamt zwölfte Dakar-Sieg für Mitsubishi.

 

Mitsubishi Teamchef Dominique Serieys bilanzierte nach den ersten sieben Prüfungen: "Unsere Gegner sind stark gestartet und haben pausenlos Druck gemacht. Wir waren ebenfalls gut unterwegs, mussten aber bereits einige kleine Rückschläge hinnehmen, die uns einer möglichen Führung beraubten. Aber noch vor dem Start hatte ich für den Ruhetag das Ziel gesetzt, unter den besten Fünf zu liegen mit nicht viel mehr als 20 Minuten Rückstand. Das haben wir mit zwei Autos geschafft."

 

Besonders auf den kommenden harten Wüstentagen in Mauretanien will Mitsubishi den Druck auf die Vorderleute erhöhen. Serieys: "Die Prüfungen von Atar nach Tichit und von Tichit nach Néma scheinen extrem schwierig zu werden. Dort kann man viele Minuten gewinnen und verlieren. Ich gehe davon aus, dass es dort zu Verschiebungen im Vorderfeld kommt."

 

Stéphane Peterhansel, der durch einen Kupplungsschaden auf der vierten Etappe 25 Minuten einbüßte und so den Sprung an die Spitze verpasste, will auf den anstehenden Wüstenetappen verloren gegangenen Boden gutmachen. "In den Dünen war ich immer gut unterwegs. Und in den kommenden Tagen gibt es eine Menge davon", freut sich der achtfache Dakar-Gewinner.

 

Auch Vorjahressieger Luc Alphand startet optimistisch in die entscheidende Dakar-Woche: "Der erste Platz ist immer noch in Reichweite. Aber um zu gewinnen, müssen wir endlich das Pech abschütteln, dass uns letzte Woche Tag für Tag Zeit gekostet hat." Hiroshi Masuoka hat seinen dritten Dakar-Sieg trotz über einer Stunde Rückstand ebenfalls noch nicht abgeschrieben: "Ich kann in den nächsten Tagen eine Menge Zeit gutmachen. Priorität hat für mich allerdings, das Team beim Kampf um den zwölften Dakar-Sieg zu unterstützen."

 

Nach einem Überschlag, bei dem auch ein Ventil im Motor beschädigt wurde, erreichte Nani Roma die Oase Atar erst in den späten Abendstunden des 12. Januar im Schlepptau eines Service-Lkw. Nach erfolgreicher Reparatur setzt der Spanier die Rallye nach dem Ruhetag als 23. der Gesamtwertung fort. Er wird seinen drei Teamkollegen auf den letzten acht Prüfungen als "schnelle Eingreiftruppe" wichtige Rückendeckung geben.

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