Rallye Velenje

Mitropa Cup Velenje: Deutschland, Ungarn oder ein Lokalmatador?

Bei der Rallye Opatija in Kroatien mussten die deutschen Vertreter die erste Niederlage in der laufenden Mitropa-Cup-Saison hinnehmen. Wird sich das Blatt bei der am Wochenende bevorstehenden Rallye Velenje wieder wenden? In den vergangenen Jahren war die Asphaltrallye im Norden Sloweniens auf jeden Fall ein gutes Pflaster für Hermann Gaßner, Manuel Kößler und Co.

Die Statistik spricht für die Deutschen: Drei der letzten vier Mitropa-Cup-Siegertrophäen der Rallye Velenje fanden ihren Weg in die Bundesrepublik. 2016 und 2017 triumphierten jeweils Hermann Gaßner senior/Karin Thannhäuser im Mitsubishi Lancer Evo X R4 auf den Asphaltstraßen rund um die fünftgrößte Stadt Sloweniens. 2014 gab es gar einen deutschen Doppelsieg: Gaßner musste sich seinem Landsmann Manuel Kößler um 9,5 Sekunden geschlagen geben. Für den Subaru-Piloten, damals noch mit Copilot Benedikt Hofmann unterwegs, war es der erste Gesamtsieg seiner Karriere. 

Ein Gesamtsieg war Manuel Kößler und seinem neuen Copiloten Marcus Poschner seither nicht vergönnt, im Mitropa Cup sind die Subaru-Piloten dieses Jahr jedoch eine Macht. „Wir standen bei allen drei Mitropa-Cup-Läufen auf dem Podium und sind dadurch vom Jäger zum Gejagten geworden“, erklärt Copilot Marcus Poschner aus Lautrach. „Diese Rolle nehmen wir gerne an. Wir wollen wieder aufs Podest fahren und unsere Tabellenführung verteidigen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Wir kennen die Strecke bis auf drei Kilometer und Manu hat hier schon gewonnen, zudem ist unser ganzes Team bestens vorbereitet und top motiviert. Doch gleichzeitig ist die Konkurrenz sehr stark. Wir gehen von einem engen Duell aus.“ 

Bei der Rallye Velenje werden sie dieses vor allem mit Evergreen Hermann Gaßner und dem Ungarn Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) austragen. Der Peugeot-Pilot spielte den Leistungsvorteil seines R5-Boliden zuletzt bei der Rallye Opatija in Kroatien aus und ließ den deutschen Kontrahenten keine Chance. Außenseiterchancen besitzt zudem Lokalmatador Aleks Humar im Peugeot 208 R2, der in seiner slowenischen Heimat schon oft für Überraschungen gut war. 

Eine entscheidende Rolle kann auch das Wetter spielen. Für das Wochenende sind unbeständige Bedingungen vorhergesagt, Gewitter und Regenschauer sind jederzeit möglich. Vor allem wegen der kurzen Distanz von 104,1 WP-Kilometern, die ausschließlich am Samstag absolviert werden, kann eine falsche Reifenwahl den entscheidenden Unterschied ausmachen.

Dabei sind die Bedingungen schon bei Trockenheit äußerst anspruchsvoll. „Bei der Velenje ist der Asphalt sehr rutschig, dadurch kann man viel mit dem Auto spielen“, beschreibt der Füssener Manuel Kößler den Charakter des vierten Saisonlaufs zum Mitropa Rallye Cup. „Das macht mir beim Fahren nicht nur unheimlichen Spaß, solche Bedingungen scheinen mir auch gut zu liegen. Der Gesamtsieg war ein Highlight in meiner Karriere, aber an eine Wiederholung brauchen wir in einem Feld mit vier R5-Autos und zwei S2000-Boliden gar nicht zu denken“, spielt Kößler auf die anderen Teams außerhalb des Mitropa-Cups an. Rok Turk (Peugeot 208 T16) und Claudio de Cecco (Hyundai i20 R5) gelten in der Gesamtwertung als Favoriten. Mit Stefan Fritz und Gernot Zeiringen (beide Skoda Fabia S2000) gehen auch zwei Österreicher mit Top-Autos ins Rennen.

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