Mitropa Cup 2018

Mitropa Cup im Lavanttal: Gaßner im Pech, Kößler zur Stelle

Beim zweiten Lauf zum Mitropa Rallye Cup gaben die deutschen R4-Teams erneut den Ton an: Hermann Gaßner sen. (Mitsubishi Lancer Evo X) und Manuel Kößler (Subaru Impreza) waren auf dem Weg zu einem souveränen Doppelsieg, ehe der „Herminator“ einen seltenen Ausfall erlitt. Kößler fuhr daraufhin zum Sieg im Mitropa Cup und ließ gleich fünf R5-Autos hinter sich.

Im Gegensatz zum Saisonauftakt präsentierte sich das Wetter beim zweiten Lauf zum Mitropa Rallye Cup (MRC) 2018, der Lavanttal-Rallye in Kärnten, von seiner besten Seite. Statt Schnee und Regen wurden die Teams von frühsommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein empfangen und nahmen die zwölf Wertungsprüfungen über 163,32 Kilometer bei besten äußeren Bedingungen unter die Räder.

Hermann Gaßner sen./Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4) wurden bei diesem Kaiserwetter ihrer Favoritenrolle gerecht und gaben von Beginn an das Tempo vor. Für Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) begann die Lavanttal-Rallye mit einer Schrecksekunde. „Die Bremse ist uns auf der ersten WP komplett durchgegangen, wir sind rückwärts in die Botanik gerutscht und haben nur noch auf den Einschlag gewartet“, schildert der Füssener Manuel Kößler die Situation. „Doch zum Glück hatten wir keinen Kratzer am Auto, konnten weiterfahren und danach lief es bei uns wie am Schnürchen.“

Im Anschluss konnten sich die Rückkehrer – die Lavanttal war Kößlers zweite Rallye nach 17-monatiger Pause – aber kontinuierlich steigern. Die Subaru-Piloten aus dem Allgäu verbesserten sich auf der zweiten Prüfung auf den zweiten Platz der Mitropa-Cup-Wertung, auf der dritten markierten sie ihre erste Bestzeit. Mit konstant guten Zeiten blieben sie stets in Schlagdistanz zum Spitzenreiter Hermann Gaßner sen. Alles lief auf einen deutschen Doppelsieg hinaus – bis zur vorletzten Prüfung.

Auf dem „Rundkurs Mosern-Eitweg 2“ strandete Hermann Gaßner mit einem Schaden an der linken Hinterradaufhängung und Kößler/Poschner waren zur Stelle. Die Allgäuer holten nicht nur ihren ersten Sieg im Mitropa Cup seit September 2015, sie erreichten das Ziel auch auf Platz fünf der Gesamtwertung. Vor den Deutschen reihten sich nur einheimische Piloten in leistungsstärkeren R5-Autos oder World Rally Cars ein.

„Vor der Rallye hätten wir uns über ein Top-Ten-Ergebnis gefreut, der fünfte Gesamtrang hinter zwei R5-Autos und zwei WRCs ist ein echtes Traumergebnis. Mehr geht nicht“, strahlt Copilot Marcus Poschner im Ziel. „Wir wollten den nächsten Schritt nach vorn machen, und das ist uns eindrucksvoll gelungen. Ein großes Kompliment an das ganze Team, das einen super Job gemacht hat. Der Subaru lief mit Ausnahme des kleinen Bremsdefekts bisher tadellos. Das kann man bei einem neu aufgebauten Auto nicht unbedingt erwarten.“

Eine beeindruckende Leistung zeigte auch Auftaktsieger Hermann Gaßner jun. mit Copilotin Ursula Mayrhofer, die ihren R4-Mitsubishi gegen einen Toyota GT86 R3 eintauschten. Mit dem Hecktriebler fuhren sie auf den dritten Platz im Mitropa Cup und ließen vier von fünf R5-Autos hinter sich. Nur der Ungar Gergely Fogasy im Peugeot 208 T16 quetschte sich noch zwischen Kößler und Gaßner junior.

In der Mitropa-Cup-Tabelle liegen die Deutschen ebenfalls vorn. Manuel Kößler führt die Wertung nach zwei von neun Läufen an, Hermann Gaßner junior folgt mit vier Punkten Rückstand.

Endergebnis Lavanttal-Rallye, Wertung Mitropa Rallye Cup
1. Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) 1:47:38.8h
2. Gergely Fogasy/Dávid Berendi (Peugeot 208 T16) +27.7s
3. Hermann Gaßner Junior/Ursula Mayrhofer (Toyota GT86 CS-R3) +1:57.9m
4. Pál Lovász/Támas Kürti (Hyundai i20 R5) +2:35.5m
5. Kristóf Klausz/Botond Csányi (Peugeot 208 R2) +3:39.4m

Stand Mitropa Rallye Cup (nach 2 von 9 Läufen):
1. Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) 110 Punkte
2. Hermann Gaßner Junior/Ursula Mayrhofer (Mitsubishi/Toyota) 106 Punkte
3. Pál Lovász/Támas Kürti (Hyundai i20 R5) 83 Punkte
4. Kristóf Klausz/Botond Csányi (Peugeot 208 R2) 78 Punkte
5. Gergely Fogasy/Dávid Berendi (Peugeot 208 T16) 65 Punkte 

« zurück