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Mitropa Cup Casentino: Deutsche jagen Peugeot-Mann Fogasy

Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) ist der Mann der Stunde im Mitropa Rallye Cup. Der Ungar siegte zuletzt in Kroatien und Slowenien und eroberte dadurch die Tabellenführung. Wird seine Siegesserie am Wochenende bei der Rallye Casentino in der Toskana anhalten? Die deutschen R4-Piloten Manuel Kößler (Subaru) und Hermann Gaßner (Mitsubishi) wollen das auf jeden Fall verhindern.

Der Mitropa Rallye Cup ist hart umkämpft wie schon lange nicht mehr. In den ersten vier Läufen der inoffiziellen Europameisterschaft für Privatfahrer hat sich ein Spitzentrio herauskristallisiert, das den Titel wohl unter sich ausmachen wird. Der Ungar Gergely Fogasy (Peugeot 208 T16) liegt nach zwei Siegen in Folge elf Zähler vor Manuel Kößler/Marcus Poschner (Subaru Impreza R4) und Hermann Gaßner/Karin Thannhäuser (Mitsubishi Lancer Evo X R4).

Bei der Rallye Casentino in der Toskana am kommenden Wochenende tritt das Trio geschlossen an. Kößler-Copilot Marcus Poschner erwartet einen harten Kampf und hat noch einen weiteren Gegner auf dem Schirm: „Gergely Fogasy ist nach den beiden letzten beiden Auftritten der Favorit, mit Hermann Gaßner muss man immer rechnen und auch Aleks Humar könnte im leichten und wendigen Peugeot 208 R2 für eine Überraschung sorgen. Wenn wir ein Top-3-Ergebnis im Mitropa Cup holen und dazu noch Gesamtpunkte mitnehmen können, sind wir zufrieden.“

Dafür müsste der Subaru Impreza R4 in der Gesamtwertung zu den 15 besten Teams zählen, was in Anbetracht der starken Konkurrenz kein einfaches Unterfangen darstellen dürfte. Im Starterfeld der Rallye Casentino stehen stolze 15 R5-Autos sowie vier World Rally Cars (allesamt Ford Fiesta RS WRC) und einige bekannte Namen. So geht der frühere Europameister Luca Rossetti (Škoda Fabia R5) mit der Startnummer 1 ins Rennen. Darüber hinaus nutzen aktuelle EM-Piloten wie Nikolay Gryazin, Chris Ingram (beide Škoda Fabia R5) und Emil Lindholm (Hyundai i20 R5) die Asphaltrallye in der Toskana als Generalprobe für den bevorstehenden EM-Lauf in Rom.

Die Teams kommen auf jeden Fall auf reichlich Kilometer. Die Rallye Casentino führt über 145 WP-Kilometer, die mit Ausnahme einer kurzen Zuschauerprüfung am Freitagabend komplett am Samstag absolviert werden. Den krönenden Abschluss bildet traditionell die 36 Kilometer lange WP „Talla“, die bei Dunkelheit gefahren wird. „Eine tolle Prüfung“, findet Manuel Kößler. „Man hat schon 110 Kilometer in den Knochen und muss dann nochmal bei Nacht alles geben und hochkonzentriert sein. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen und das Feld wird noch einmal richtig durcheinandergewirbelt. Das taugt mir richtig gut. Deswegen gilt bei der Rallye Casentino noch mehr als überall sonst: Abgerechnet wird am Schluss.“

Für die Mannschaft aus dem Allgäu gehört die Veranstaltung rund um Bibbiena zu den absoluten Lieblingsrallyes. „Die Straßen, die Stimmung, das Lebensgefühl – hier passt einfach alles zusammen“, fiebert Manuel Kößler dem fünften Lauf zum Mitropa Rallye Cup 2018 entgegen. Marcus Poschner stimmt auf Lobeshymne ein: „Rallyefahren in Italien ist einfach nur genial. Die kurvigen Bergstraßen sind extrem fordernd. Da muss im Cockpit alles zusammenpassen.“

Die Liebe zu Italien ist dabei keine Einbahnstraße. Im Hinterland von Sanremo mag es die berühmte „Röhrl-Mauer“ geben, die den Namen des Weltmeisters ziert. Bei der Rallye Casentino wurde eine Kurve nach Manuel Kößler benannt. Eine Spitzkehre auf der Wertungsprüfung Corezzo wurde vor einigen Jahren zur „Kößler Tornante“ (Kößler-Kurve), da kein anderer Fahrer die Haarnadel so spektakulär genommen hat wie der Subaru-Pilot aus dem Allgäu.

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