DAKAR NACH TAG 3

Minis geben Tempo weiter vor

Nach seinem gestrigen Überschlag drückte Mini-Pilot Orlando Terranova heute das Gaspedal noich fester durch und holte sich den Tagessieg auf der dritten Dakar-Etappe. Vorne bleibt weiterhin sein Teamkollege Nasser Al-Attiyah.

Auf dem heutigen 284 Kilometer langen Teilstück zwischen San Juan und Chilecito war Orlando Terranova nicht zu schlagen. Der Mini-Pilot setzte mit 2:57:28 Stunden die Bestzeit und machte einen Sprung auf Rang drei der Gesamtwertung, nachdem ihn ein Unfall auf des gestrigen Etappe zurückgeworfen hatte.

Am Fuße der Anden testete die dritte Dakar-Wertungsprüfung, wie rüttelfest die Teilnehmer und wie standfest die Reifen sind. Durch die Pampa de la Varita sorgten harter Lehmboden mit vielen Unebenheiten, Kanten und Ausspülungen für eine wahre Waschbrettpiste. Toyota-Pilot Giniel de Villiers musste nach etwa 80 Kilometern mit einem Reifenschaden anhalten und das Rad wechseln – und verlor dabei etwa eineinhalb Minuten. Auch die Navigatoren durften sich an einigen Stellen an verwirrenden Wegpunkten beweisen – Beifahrer Dirk von Zitzewitz machte so den zunächst verloren Boden gegenüber Nasser Al-Attiyah (Mini) wieder gut, der die Dakar vor De Villiers weiterhin anführt.

Der Katari sieht seinen heutigen fünften Rang eher praktisch als tragisch: „Wir wollten nicht ganz vorne starten, die jetzige Position passt uns für morgen ganz gut. Morgen stehen uns im letzten Teilstück viele Dünen bevor und ich denke, dass wir so viel Zeit gutmachen können.“ Schließlich musste der Katari schon die heutige Prüfung eröffnen. „Das war nicht einfach. Ich weiß, dass wir ein paar Minuten verloren haben, aber das macht nichts, schließlich führen wir ja noch mit fünf Minuten auf De Villiers“, zeigt sich Al-Attiyah optimistisch.

Ebenfalls stark unterwegs: Dakar-Neuling Yazeed Al-Rajhi mit Copilot Timo Gottschalk, die heute Drittschnellste waren und im Klassement mit ihrem Toyota hinter Carlos Sainz (Peugeot) auf dem fünften Platz liegen.

Vorläufiges „Dakar“-Gesamtergebnis nach Etappe 3

01. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel, Mini, 09:21.26 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, Toyota, +5.18
03. Orlando Terranova/Bernado Graue, Mini, +18.05
04. Carlos Sainz/Lucas Cruz, Peugeot, +19.32
05. Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, Toyota, +20.08
06. Krysztof Holowczyc/Xavier Panseri, Mini, +25.24
07. Erik van Loon/Wouter Rosegaar, Mini, +27.43 

Vorschau Etappe 4 (Chilecito–Copiapó) 

Verbindung: 594 km; Prüfung: 315 km - Die mächtigen Anden und die Passhöhe des San Francisco mit 4.726 Metern über Normalnull sind erst einmal zu überqueren und dabei die argentinisch-chilenische Grenze hinter sich zu lassen – erst dann beginnt die eigentliche Arbeit für die „Dakar“-Teilnehmer. Und es gibt ordentlich etwas zu tun: Die Prüfung startet jenseits der Grenze auf etwa 3.000 Meter über dem Meeresspiegel und gleicht im Profil einer Achterbahn, die erst auf etwa 1.000 Metern Höhe endet. Den Bergpässen und schnellen Pisten, die die ersten ca. 200 Kilometer zwischen Chilecito und Copiapó bilden, folgt ein ca. 130 Kilometer langer Sandabschnitt mit Kamelgras-gespickten Dünen. „Obacht!“, sagt Dirk von Zitzewitz. „Hier kann man sich schnell einsanden“. Oder in einer weiteren einfachen Formel gesprochen: Willkommen in der Atacama-Wüste!

GALERIE: Dakar-Rallye 2015


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