Guter Auftakt für Andreas Mikkelsen in den vielleicht wichtigsten Monat seiner bisherigen Karriere. In rund drei Wochen muss sich der 22-jährige Norweger in Finnland im Skoda Fabia von VW-Motorsport beweisen. Läuft alles gut, dann kann er sich berechtigte Hoffnungen auf weitere Einsätze machen und es winkt sogar der Einstieg in das WRC-Programm der Wolfsburger.
Sein Talent unterstrich Mikkelsen am Wochenende mit dem Sieg bei der Rallye San Marino, der ihn an die Spitze der italienischen Schottermeisterschaft beförderte. Mit 13.2 Sekunden Vorsprung setzte sich der Skoda-Pilot gegen Renato Travaglia (Ford Fiesta S2000) durch.
"Wir waren angetreten um zu gewinnen", meinte Mikkelsen im Ziel. "Der erste Tag war nicht einfach, besonders als es anfing zu regnen. Unsere Reifenwahl war nicht perfekt, aber gut genug, um uns einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Am zweiten Tag hatten wir die Verfolger unter Kontrolle und konnten unsere Führung ausbauen, ohne unnötige Risiken einzugehen."
Der Finne Teemu Arminen komplettierte im Subaru Impreza das Podium und fuhr Rang drei ungefährdet nach Hause. Mit einer grandiosen Aufholjagd holte sich Andrea Aghini noch Platz vier. Durch die Bestzeit in der letzten Prüfung hielt er Daniele Bastini um nur eine Zehntelsekunde hinter sich. Bastini seinerseits konnte die tolle Pace des Vortages nicht mehr gehen und wurde nach hinten durchgereicht.
Hinter Bastini erreichte „Dedo“ in einem weiteren Peugeot 207 S2000 das Ziel. Nachdem er zu spät in eine Zeitkontrolle kam, wurden 50 Strafsekunden gegen ihn verhängt. Danach attackierte er nicht mehr und gab sich mit dem sechsten Platz zufrieden. Loris Baldacci, der am ersten Tag noch sensationell auf Platz zwei fuhr, wurde nur Achter hinter Luigi Ricci. Mit seinem alten Mitsubishi konnte er zu Beginn der zweiten Etappe das Tempo nicht mehr ganz mitgehen. Dann plagten ihn auch noch Motorprobleme, die Baldacci um eine Top-fünf Platzierung brachten.
Für Andreas Mikkelsen war es der zweite Schotter-Sieg in Italien beim dritten Einsatz. Aber er wird beim nächsten Lauf nicht dabei sein, denn die Rally San Crispino findet zeitgleich mit dem IRC-Lauf auf den Azoren (14. bis 16. Juli) statt. Nach zwei Ausfällen in Monte Carlo und Ypern und der Absage der Rallye Madeira steht Mikkelsen unter enormen Druck, seine Titelhoffnungen nicht vorzeitig begraben zu müssen. Aktuell liegt der Norweger in Diensten von Skoda UK nur auf Rang 7 der Interkontinentalen Rallye Challenge.
Ergebnis Rally San Marino
1. Mikkelsen/Floene, Skoda Fabia S2000 1:38:57.4
2. Travaglia/Scattolin, Ford Fiesta S2000 +13.2
3. Arminen/Lukka, Subaru Impreza +56.6
4. Aghini/Cerrau, Peugeot 207 S2000 +1:15.8
5. Batistini/Pinelli, Peugeot 207 S2000 +1:15.9
6. Dedo/Daddoveri, Peugeot 207 S2000 +2:54.9
