Rallye Korsika nach Tag 1

Mikkelsen führt knapp

Andreas Mikkelsen greift ausgerechnet bei der anspruchsvollsten Asphalt-Rallye nach seinem ersten Sieg auf festem Untergrund. Der Norweger führt das Korsika-Klassement nach dem ersten Tag an.

<strong>VORN:</strong> Andreas Mikkelsen führt die Rallye Korsika an

Zunächst war es Giandomenico Basso, der im Ford Fiesta RRC auf der ersten Prüfung das Tempo vorgab und die Spitze eroberte. Doch der Italiener, der zum ersten Mal auf Korsika startet, musste sich anschließend Andreas Mikkelsen beugen, der mit seinem Skoda Fabia S2000 die Führung an sich riss. Obwohl sich Lokalmatador Pierre Campana auf WP3 die Bestzeit holte, blieb Mikkelsen an der Spitze, nur 1.8 Sekunden vor Dani Sordo, der im überarbeiteten Mini S2000 sein IRC-Debüt feiert. 


"Es war ein perfekter Tag für uns", freute sich der Norweger. "Sordo ist einer der besten Asphaltfahrer in der Welt und er hat ziemlich stark attackiert. Umso zufriedener bin ich mit meiner heutigen Leistung. Die morgigen Prüfungen kenne ich besser, deshalb bin ich froh, dass es heute so gut lief. Es ist noch ein weiter Weg bis ins Ziel, aber bislang läuft alles wie gewünscht." 

 

Für Basso endete der Tag dagegen mit einem herben Rückschlag. Auf der Verbindungsetappe nach Calvi kam ihm ein anderes Auto entgegen. Der Ford-Pilot wich aus und traf einen Steinbrocken. Dabei ramponierte er die Aufhängung und blieb rund 20 Kilometer endgültig liegen. Am Abend ist unklar, ob er morgen noch einmal starten kann. "Ich bin sehr enttäuscht. Denn wir haben uns gegen diese starke Konkurrenz wirklich gut geschlagen", so Basso. Sordo erklärte unterdessen, dass er mit Untersteuern kämpfte und in den Kurven nicht zur gewünschten Präzision fand. Hier könnte er morgen noch nachlegen.


Skoda-Junior Sepp Wiegand landete als bester Deutscher auf Platz zehn, mit einem Rückstand von 1:29 Minuten auf die Spitze. "Für uns war alles in Ordnung. Aber die Prüfungen sind wirklich sehr schwer, man muss enorm aufpassen. Die Reifen und die Bremsen werden extrem beansprucht", so Wiegand. Vom Regen vor der Rallye auf die Straßen gespülter Sand erhöhte den Schwierigkeitsgrad zusätzlich. "Teilweise driften wir wie bei einer Schotterrallye durch die Kurven – bei praktisch null Auslaufzone", beschrieb Wiegand die besonderen Herausforderungen des ersten Tages. 

 

Hermann Gassner jr. verlor durch einen Reifenschaden ebenso wertvolle Zeit wie Craig Brenn, den eine defekte Antriebswelle einbremste. "Bei der  Luftdruckkontrolle nach der WP1 hat es plötzlich das Ventil zerrissen. Danach hatten wir auf der zweiten Prüfung einen Reifenschaden und in der Folge keinen Ersatzreifen mehr an Bord. Die WP 3 mussten wir ganz vorsichtig absolvieren – der Gesamtverlust betrug dadurch knapp 3 Minuten. Das Pech klebt weiter an uns", ärgerte sich Gassner jr.

 

Andreas Aigner kann sich dagegen über ein gelungenes Comeback auf die internationale Bühne freuen. Er führt im Subaru die Produktionswagen-Klasse an.  "Heute ist alles absolut nach Wunsch verlaufen", freute sich der Österreicher. "Das Auto funktioniert perfekt und ich bin wirklich überglücklich, dass mein Wiedereinstieg in das internationale Rallyegeschehen mit drei Gruppe N-Bestzeiten geglückt ist. Wie die anderen Gruppe N Autos auch kämpfen wir natürlich mit Reifen und Bremsen. Teilweise verdoppelt sich der Reifendruck vom Start bis zum Ziel einer Prüfung. Daher gilt einmal mehr die Devise auch für morgen, sicher ohne Fehler durchzufahren, auch wenn man natürlich versucht ist noch mehr zu pushen."

 

Und so geht es am Freitag weiter: Fünf Wertungsprüfungen über insgesamt 115,2 Kilometer sind von den Piloten zu meistern, gleichzeitig ziehen die Teams von Calvi weiter in die Nähe von Bastia auf der Nordseite der Mittelmeerinsel, wo sie dann das Nachtlager vor dem abschließenden Samstag aufschlagen.

 

Zwischenstand nach Tag 1:

01. Mikkelsen/Floene SKODA Fabia S2000 46:19,8 

02. Sordo/Del Barrio Mini Countryman + 0:02,8 

03. Campana/De Castelli Peugeot 207 S2000 + 0:19,3 

04. Arzeno/Jamoul Peugeot 207 S2000 + 0:20,7 

05. Kopecky/Dresler SKODA Fabia S2000 + 0:24,8 

06. Bouffier/Panseri Peugeot 207 S2000 + 0:27,6 

07. Maurin/Ural Ford Fiesta S2000 + 1:14,3 

08. Manzagol/Patrone Peugeot 207 S2000 + 1:17,7 

09. Wiegand/Gottschalk SKODA Fabia S2000 + 1:30,2 

10. Mattei/Scipilitti SKODA Fabia S2000 + 1:34,6 

 

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