Rallye Zypern nach WP5

Mikkelsen auf Titelkurs

Skoda-UK-Pilot Andreas Mikkelsen darf vom IRC-Titel träumen. Der Norweger führt die Rallye Zypern nach der ersten Etappe klar an. Jan Kopecky muss sich mit Rang drei begnügen und zwei Topfavoriten strauchelten vorzeitig.

<strong>VORN:</strong> Andreas Mikkelsen führt die Rallye Zypern an

"Es war ein dummer Fehler", schimpfte Juho Hänninen über sich selbst. In der zweiten Kurve der heutigen Auftaktprüfung kam der Finne von der Strecke ab und legte seinen Fabia S2000 aufs Dach. Dabei wurde die hintere Aufhängung so stark beschädigt, dass es Hänninen trotz der tatkräftigen Hilfe vieler Zuschauer nicht gelang, die Rallye fortzusetzen. "Ich war einfach zu schnell für die Kurve", so Hänninen. "Wir versuchten wieder zurück auf die Strecke zu kommen, aber es war nicht mehr möglich. Ich hoffe ich kann morgen wieder dabei sein."

 

Nach Hänninen sorgte Thierry Neuville für die nächsten Schlagzeilen. Erst hatte der Belgier die Führung übernommen, dann kostete ihn ein Reifenschaden wertvolle Zeit. Richtig ernst wurde die Lage allerdings, als die Lichtmaschine ihren Dienst einstellte. Neuville erreichte zwar das Ziel der vierten Prüfung, stellte dann aber den Motor seines Peugeots ab. Auch für ihn war der Tag vorzeitig zu Ende. Zwei Titelfavoriten waren raus.

 

Andreas Mikkelsen, der durch einen Dreher (WP3) zunächst die Führung eingebüßt hatte, ging nach dem Aus von Neuville wieder in Führung und baute seinen Vorsprung auf 20.7 Sekunden aus. Bliebe es bei diesem Stand wäre Mikkelsen neuer IRC-Meister. "Ich bin sehr, sehr zufrieden mit dem heutigen Tag. Aber morgen wartet noch eine lange Etappe auf uns", meinte der Norweger.

 

Die Führung von Mikkelsen dürfte Jan Kopecky nicht schmecken. Sein dritter Platz reicht derzeit nicht aus, um die Meisterschaft nach Hause zu fahren. "Ich bin heute vielleicht zu vorsichtig gefahren", erkannte der Skoda-Pilot, der 25.4 Sekunden hinter Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta S2000) liegt. Freddy Loix, der dritte Skoda-Pilot der noch Titelchancen hat, bleibt Vierter.

 

Kahle ist Siebter

 

Matthias Kahle zeigte sich nach den aus Schotter- und Asphaltbelägen gemischten Prüfungen, die alle Teams mit Schotterreifen angingen, zufrieden mit der Reifenwahl. Der Skoda-Deutschland-Pilot belegt am Abend den siebten Rang. "Ich habe vormittags eine etwas weichere Mischung als Mark gewählt, aber es hat genau gepasst. Die Reifen waren dann runter, aber sie haben bis zum Servicepunkt gehalten. Nachmittags habe ich dann mit härteren Reifen praktisch identische Zeiten gefahren", sagte Kahle. 


Die Pneus waren leider auch ein Thema für seinen Teamkollegen Mark Wallenwein. "Mit den Schotterreifen auf den Asphaltpassagen zu fahren, ist schon gewöhnungsbedürftig. Da habe ich am Anfang etwas verloren, weil ich nicht wusste, wie spät ich auf Asphalt bremsen kann. Nachmittags hat es mich dann richtig erwischt – aus den Top-10 nach zwei Reifenschäden auf zwei aufeinander folgenden Prüfungen auf den siebzehnten Platz zurückzufallen, ist hart. Ich hatte zuerst einen schleichenden Plattfuß und musste während der Prüfung wechseln, nachdem der Reifen in Fetzen ging und mir sogar den Kotflügel zerstört hat. Auf der nächsten Prüfung lag direkt hinter einer Kurve ein Stein mitten auf der Piste, der mir den Reifen zerhauen hat", erzählte er beim abendlichen Service. 

 

Zwischenstand nach WP5

01. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene; Skoda Fabia S2000 1:07:17.7

02. Nasser Al-Attiyah/Giovanni Bernacchini; Ford Fiesta S2000 +20.7

03. Jan Kopecký/Pavel Dresler; Skoda Fabia S2000 +46.1

04. Freddy Loix/Frédéric Miclotte; Skoda Fabia S2000 +1:41.2

05. Patrik Sandell/Staffan Parmander; Skoda Fabia S2000 +1:46.3

06. Karl Kruuda/Martin Järveoja; Skoda Fabia S2000 +2:43.5

07. Matthias Kahle/Peter Göbel; Skoda Fabia S2000 +3:30.6

08. Toshi Arai/Dale Moscatt; Subaru Impreza R4 STI +4:35.3

09. Nicos Thomas/Angelos Loizides; Mitsubishi Lancer Evo IX +5:23.7

10. Charalambos Timotheou/Pambos; Mitsubishi  Evo IX +5:42.9

  

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