Azoren nach WP 10

Lukyanuk im Glück, Griebel beeindruckt

Nach dem ruhigen ersten Tag ging es bei der Azoren-Rallye heute ab dem ersten Kilometer zur Sache: Spitzenreiter Kajetan Kajetanowicz verabschiedete sich ins Unterholz, später gab es einen Reifenschaden nach dem anderen. Skoda-Pilot Marijan Griebel blieb davon nicht verschont, liegt aber weiter in Schlagdistanz zum Spitzenreiter in der neuen Junior-Wertung.

Der Tag war gerade einmal zwei Kilometer alt, da setzte es den ersten Paukenschlag beim EM-Auftakt auf den Azoren. Kajetan Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) rutschte in einer Vierte-Gang-Kurve über eine Kuppe zu weit nach außen und krachte erst mit dem Heck, dann mit der Front gegen die Fahrbahnbegrenzung. Das Aus für den amtierenden Europameister, der als Gesamtführender in den Tag gestartet war.

Alexey Lukyanuk (Ford Fiesta R5) hatte in derselben Kurve mehr Glück – „ich bin dem Wall auch ziemlich nah gekommen“ – und bedauerte fast, dass er kampflos die Spitzenposition übernahm: „Es ist schade, dass der Kampf jetzt vorbei ist.“ Lukyanuk baute seine Führung am Vormittag auf 41 Sekunden aus, ließ am Nachmittag aber wieder Spannung aufkommen. Auf der ersten von drei Prüfungen fing er sich einen Reifenschaden ein und musste nicht nur den folgenden 7-Kilometer-Sprint, sondern auch die 25 Kilometer lange Königsprüfung namens „Sete Cidades“ ohne Ersatzrad auskommen. Trotz gebremstem Schaum verteidigte er seine Führung locker ins Etappenziel. Seine ärgsten Verfolger, die beiden Portugiesen Bruno Magalhaes (Skoda Fabia R5) und Ricardo Moura (Ford Fiesta R5), haben bereits 27 bzw. 33 Sekunden Rückstand.

Reifenschäden waren auch bei den anderen Teams das große Thema. Ralfs Sirmacis fing sich heute gleich drei Plattfüße ein, Marijan Griebel (beide Skoda Fabia R5) zerstörte seinen Pneu ausgerechnet auf einem der wenigen Asphaltstücke. Ansonsten wusste der von Armin Kremer geförderte Skoda-Pilot aber zu beeindrucken. Mit zwei zweiten WP-Zeiten und einem dritten Rang gehörte er zu den schnellsten Piloten des Tages. Trotz des Reifenschadens, der ihn rund 20 Sekunden kostete, verbesserte sich Griebel auf Gesamtrang fünf – und liegt nur 2,8 Sekunden hinter Nikolay Gryazin (Skoda), dem Führenden in der neuen „ERC Junior U28“-Klasse.

Der Schlusstag verspricht also noch einen spannenden Zweikampf, denn andere Junioren werden in den Kampf um den Sieg nicht mehr eingreifen können. Sirmacis fiel durch seine drei Plattfüße hoffnungslos zurück und Peugeot-Junior José Antonio Suarez verunfallte auf der letzten WP.

Denkbar knapp geht es auch bei den R2-Junioren zur Sache: Hier schenken sich die Opelaner Chris Ingram und Jari Huttunen wie schon am ersten Tag nichts und liegen nur 4,7 Sekunden auseinander. Mit Vorteil für den Briten. Die Verfolger haben bereits einen Minuten-Rückstand. Dafür liegt Albert von Thurn und Taxis (Skoda Fabia R5) knapp hinter dem Opel-Duo auf Gesamtrang 20.

 

Ergebnisse

1.Lukyanuk / ArnautovFord Fiesta R501:14:04.5
2.Magalhães / MagalhãesŠkoda Fabia R5+0:27.8
3.Moura / CostaFord Fiesta R5+0:33.8
4.Gryazin / FedorovŠkoda Fabia R5+1:05.6
5.Griebel / KopczykŠkoda Fabia R5+1:08.4
6.Moffett / FultonFord Fiesta R5+2:17.5
7.Cerny / CernohorskyŠkoda Fabia R5+2:47.4
8.Vieira / CarvalhoCitroën DS3 R5+2:53.8
9.López / JoséPeugeot 208 T16+3:02.6
10.Habaj / DymurskiFord Fiesta R5+3:06.6
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