Belgische Meisterschaft

Loebs gewinnen 40. Rallye du Condroz

Sébastien und Séverine Loeb nutzen das Finale der belgischen Meisterschaft in Huy zum Familienausflug und gewinnen die Rallye du Condroz mal eben mit sechs Minuten Vorsprung auf Xavier Bouche. Yves Matton und Co Daniel Elena fahren ebenfalls aufs Treppchen.

<STRONG>FAMILIENFOTO:</STRONG> Sébastien Loeb gewinnt mit Ehefrau Séverine die Jubiläumsausgabe in Huy (Foto: Fred Guisset)

Er kam, sah und siegte: Die Rallye du Condroz war fest in der Hand von Sébastien Loeb, der sich bei seiner ersten Teilnahme in Huy selbst durch zwei Reifenschäden nicht aufhalten ließ und die Jubiläumsausgabe des belgischen Klassikers mit unglaublichen 6:06 Minuten Vorsprung gewann. „Eine tolle Rallye, die Strecke ist fantastisch und die Bedingungen haben die Aufgabe nicht leichter gemacht. Aber das war das Salz in der Suppe“, sagte Loeb, der sich in Belgien sichtlich wohl fühlte. „Die vielen Zuschauer haben wirklich für Stimmung gesorgt.“

 

Und selbst ein neunfacher Rallye-Weltmeister kann noch ganz neue Erfahrungen machen. „Zum ersten Mal habe ich mich in der Situation wiedergefunden, dass ich in einer WP wirklich nicht wusste, ob es jetzt nach rechts oder nach links geht. Ich war total verloren und musste rein nach Aufschrieb fahren. Das war mal etwas anderes.“ Aber Ehefrau Séverine hatte die Lage unter Kontrolle und bekam ein dickes Lob von ihrem Mann. „Wir haben uns im Auto nicht gegenseitig beschimpft, also war es ein gutes Wochenende“, witzelte Loeb, vor dem nur zwei andere nicht-Belgier in Huy gewinnen konnten. Der Niederländer Jan Van der Marel siegte 1977 im Opel Kadett GTE, der Italiener Andrea Aghini 1994 im Toyota Celica GT4.

 

Dass der Rekordweltmeister selbst bei seinem ersten Start in Huy dominieren würde, stand von Beginn an fest. Ohne den neuen Landesmeister Freddy Loix, Vorgänger Pieter Tsjoen oder Belgiens WM-Star Thierry Neuville im Aufgebot war mit wenig Gegenwehr gerechnet worden. Nur der Reifenschaden bei der letzten WP verhinderte, dass Loeb alle 27 Bestzeiten gutgeschrieben wurden. Beim ersten Plattfuß am Sonntagmittag war Loeb trotzdem noch der Schnellste gewesen - mit drei Zehnteln Vorsprung. Wie schon im Recce machte sich Loeb ans Reifenwechseln und musste dabei den Spott des Chefs über sich ergehen lassen. „Yves hat mit seinem Handy Fotos geknipst und sich köstlich über mich amüsiert“, schmunzelte Loeb.

 

Citroën-Teamchef Yves Matton, der zwar die Rallye du Condroz bestens kennt, aber zum ersten Mal im WRC saß, beendet die 40. Auflage hinter Xavier Bouche im Citroën C4 WRC auf Rang drei. Im Kampf um Rang vier setzte sich Cédric Cherain (Ford Fiesta R5) gegen Bertrand Grooten (Citroën Csara WRC) durch. Typische Condroz-Bedingungen hatten für eine Reihe von Ausfällen gesorgt. Auch mehrere Kandidaten für das Treppchen sahen das Ziel nicht – darunter Dominique Bonjean (Skoda Fabia WRC, Abflug), Kris Princen (Subaru Impreza WRC, Kardanschaden), Dominique Jullien (Mini WRC, Abflug) und Chris Van Woensel (Subaru Impreza WRC, Getriebeschaden).

 

Für den Lacher des Tages sorgte Motorsport-Legende Marc Duez, der einen Peugeot 208 R2 als Vorausfahrzeug steuerte – und prompt für einen Ausflug durch die Wiesen nutzte. Das Finale der Rallye du Condroz kam aber auch ohne die „0“ aus.

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