Neuer Rekord

Loeb erfüllt Pikes-Peak-Auftrag

Ein gewaltiger Druck lastete auf seinen Schultern. Aber Sebastien Loeb blieb gewohnt ruhig und setzte einen neuen Rekord beim Pikes Peak Bergrennen. Mit 8:13 Minuten pulverisierte er die bisherige Bestzeit.

<strong>SCHNELL:</strong> Sebastien Loeb setzt einen neuen Rekord beim Pikes Peak Bergrennen

Ein Rekord für die Ewigkeit? 8:13.878 Minuten benötigte Sebastien Loeb für die 19.9 Kilometer lange Strecke hinauf zum Gipfel des Pikes Peak. Der Franzose verbesserte die alte Bestzeit im 875 PS starken Peugeot 208 T16 auf Anhieb um 1:32.285 Minuten. Der bisherige Rekordhalter Rhys Millen konnte sich auf der mittlerweile komplett asphaltierten Straße zwar deutlich steigern, wurde aber mit einer Zeit von 9:02.192 Minuten nur Zweiter.

Mit seinem Erfolg holte Loeb den dritten Sieg für Peugeot nach 1988 (Ari Vatanen) und 1989 (Robby Unser) beim Pikes Peak Bergrennen, das als zweitältestes Autorennen der USA nach den 500 Meilen von Indianapolis gilt. Vatanen hatte vor genau 25 Jahren mit 10.47,220 Minuten ebenfalls einen neuen Rekord aufgestellt. Damals führte allerdings noch eine Schotterpiste auf den Berg hinauf und an das heutige Tempo war nicht im Entferntesten zu denken. Loeb erreichte bei seiner Rekordfahrt auf der 156 Kurven umfassenden Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 145 km/h. "Es ist absolut unglaublich. Die ganze Vorbereitung und der gesamte Einsatz gipfelt in einem einzigen Durchgang", erklärte ein sichtlich erleichterter Loeb. "Jetzt ist es schön auf dem Berg zu stehen, denn hier oben ist es ziemlich frisch und im Auto war es verdammt heiß."

Wenige Minuten nachdem Loeb den Gipfel erreicht hatte, begann es sogar leicht zu schneien. Den Rekord hätte die weiße Pracht nicht verhindert, möglicherweise aber diese beeindruckende Zeit. "Man konnte vom Startplatz aus sehen, dass am Gipfel des Pikes Peak Wolken aufzogen. Da habe ich gedacht: ‚Wenn wir nicht bald losfahren, wird es wirklich schwierig’", sagte Loeb. "Mir schien eine Zeit von 8:15 Minuten möglich. Entsprechend habe ich von Beginn bis zum Ende attackiert. Mit den steilen Abhängen an den Seiten der Strecke darf man jedoch keine Fehler machen."

Schneller als ein Formel1

Loeb hatte sich in den letzten Tagen intensiv auf seine Premiere am Pikes Peak vorbereitet. Peugeot hatte für den Einsatz ein perfektes Auto konstruiert, nachdem die ursprüngliche Idee von Red Bull, ein Formel-1 in Richtung des Gipfels zu schicken aus Sicherheitsgründen – der Einbau eines vorgeschriebenen Überrollkäfig war nicht möglich – verworfen wurde. In nur acht Monaten entwickelte die Sportmannschaft des französischen Herstellers den beeindruckenden Einsitzer, der von 0 auf 200 km/h in 4,8 Sekunden sprintet. Trotz der für den Pikes Peak optimierten Getriebeübersetzung erreicht der 208 T16 250 km/h Spitze. Ansonsten wären 350 km/h mit dem V6-Doppelturbo drin. "Das Auto ist wirklich beeindruckend. Es hat soviel Abtrieb wie ein Prototyp für Le Mans und beschleunigt schneller als ein Formel-1-Rennwagen. Es fühlt sich ein wenig an wie der sprichwörtliche Ritt auf der Kanonenkugel. Die Traktion ist dank Allradantrieb unglaublich", sagte Loeb.

Mit diesem technischen Paket und mit Rekordchampion Loeb hinter dem Lenkrad dürfte Peugeot die Messlatte für künftige Auftritte anderer Marken am Pikes Peak gesetzt haben. "Peugeot hat so viel in dieses Projekt investiert und ich bin mehr als zufrieden, dass ich ihnen das abliefern konnte. Ich bin froh, dass man mich dafür ausgesucht hat. Es war eine beeindruckende Erfahrung. Ich weiß noch nicht, ob ich hier wieder starten werde. Das Gefühl ist unglaublich, aber das Risiko auch sehr hoch", erklärte Loeb abschließend.

GALERIE:Loeb beim Pikes Peak Rennen 2013 ...

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