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Kuzaj gewinnt Rallye Polen

Zwei Reifenschäden kosteten Michal Solowow den Sieg bei der Rallye Polen. Vom Pech seines Landsmanns profitierte PWRC-Starter Leszek Kuzaj. Basso wurde "nur" Vierter.

<strong>SENSATIONELL:</strong> Meeke ließ alle S1600-Fahrzeuge hinter sich

Die 63. Ausgabe der Rallye Polen war der sechste und somit letzte offizielle WM-Kandidat in dieser Saison und selbst die angereisten Auslandsstarter waren begeistert. "Die Wertungsprüfungen waren exzellent", schwärmte Kris Meeke, der im neuen Citroen C2-R2 an den Start ging und die versammelte Konkurrenz in den S1600-Fahrzeugen als Gesamtzehnter hinter sich ließ. "Der Wagen fühlte sich sehr gut an und das erreichte Ergebnis übertrifft meine Erwartungen."

 

Um den Gesamtsieg entbrannte ein Dreikampf und der zuletzt glücklose Michal Solowow hatte zunächst die Nase vorn. Doch nach der ersten Etappe betrug der herausgefahrene Vorsprung auf den zweitplazierten Leszek Kuzaj gerade mal 6.9 Sekunden. Wie schon im letzten Jahr gab der Schwede Oscar Svedlund auf den schnellen Schotterprüfungen mächtig Gas und rechnete sich als Gesamtdritter mit fast zwanzig Sekunden Rückstand noch Siegchancen aus. Sein schärfster Widersacher der letztjährigen Ausgabe, der ehemalige Europameister Krzysztof Holowczyc, musste diese vorzeitig begraben, nachdem sein Subaru Feuer fing und ausbrannte.

 

Schon in der zweiten Prüfung der zweiten Etappe kam es zum Führungswechsel. Zwei Reifenschäden kosteten Michal Solowow viel Zeit, der auf die dritte Position zurückgeworfen wurde und die zweitälteste Rallye-Veranstaltung der Welt mit 1:25.6 Minuten Rückstand beendete. "Der dritte Rang ist ein Erfolg und eine Niederlage zugleich", sagte der Multimillionär. "Ich bin glücklich über die Podiumsankunft, doch ich bin traurig das es nicht zum Sieg gereicht hat. Die Prüfungen gefielen mir sehr gut und sowohl die Streckenwahl als auch das drumherum weichen nicht von den Standards in der Weltmeisterschaft ab."

 

Nach der Übernahme der Führung kontrollierte PWRC-Starter Leszek Kuzaj das Geschehen und baute seinen Vorsprung auf den zweitplazierten Oscar Svedlund auf 51.5 Sekunden aus. "Der Sieg schmeckt gut", sagte Kuzaj zufrieden nach der Zieldurchfahrt in die Mikrofone. "Zu Beginn des Tages habe ich zu vorsichtig angefangen und war langsamer als Michal Solowow. Doch dann hat er einen Fehler begangen, den ich direkt ausgenutzt habe. Ich muss ehrlich sagen, dass ich beeindruckt von seinem hohen Speed gewesen bin."

 

Nur Vierter wurde EM-Titelfavorit Giandomenico Basso, der nach der Rallye Polen die alleinige Führung in der Gesamtwertung der Europameisterschaft übernimmt. Beim vierten Schottereinsatz des Fiat Punto Abarth Super 2000 reichte es auch diesmal nicht zum ersten Sieg. Der nächste EM-Lauf findet noch diesen Monat in Belgien statt. Neben dem Fiat-Team, dass mit zwei Fahrzeugen nach Ieper anreisen wird, wollen einige JWRC-Piloten die Ypres Westhoek als Test für den WM-Lauf in Deutschland nutzen.

 

Endstand der 63. Rajd Polski - Rallye Polen:

1. L. Kuzaj/M. Szczepaniak - Subaru Impreza WRX N12 2h 15:23.6

2. O. Svedlund/B. Nilsson - Subaru Impreza WRX N12 + 51.5 Sekunden

3. M. Solowow/M. Baran - Mitsubishi Lancer Evo IX + 1:25.6 Minuten

4. G. Basso/M. Dotta - Fiat Punto Abarth S2000 + 2:49.1

5. T. Dytko/P. Dytko - Mitsubishi Lancer Evo VIII + 4:04.8

6. T. Czopik/L. Wronski - Mitsubishi Lancer Evo IX + 4:13.6

7. T. Kuchar/J. Gerber - Subaru Impreza WRX N12 + 4:25.9

8. M. Lubiak/M. Wislawski - Mitsubishi Lancer Evo IX + 4:40.4

 

EM-Stand nach drei von neun Meisterschaftsläufen:

1. G. Basso/M. Dotta - 15 Punkte

2. P. Andreucci/A. Andreussi - 10 Punkte

= L. Kuzaj/M. Szczepaniak - 10 Punkte

4. L. Cantamessa/P. Capolongo - 8 Punkte

= V. Isik/G. Karacar - 8 Punkte

O. Svedlund/B. Nilsson - 8 Punkte

7. S. Sottile/M. Nari - 6 Punkte

= E. Kazaz/S. Kurbanzade - 6 Punkte

= M. Solowow/M. Baran - 6 Punkte

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