Heftiger Regen und kräftige Sturmböen begleiteten den Auftakt der Rallycross-WM 2015. Auch auf der Strecke im portugiesischen Montalegre ging es hoch her und im Finale konnte sich Johan Kristoffersson (VW Polo) gegen Weltmeister Petter Solberg durchsetzen. „Ich hätte am Start fast den Motor abgewürgt und die Strecke war so unglaublich rutschig. Man konnte kaum aus der Seitenscheibe sehen und es ging mehr ums Überleben, als um Rennsport“, sagte Kristoffersson. „Natürlich ist das der beste Start in die Saison.“
Solberg, der das Rennen im Vorjahr gewinnen konnte, war unzufrieden: „Es ist wichtig, einen guten Auftakt zu haben. Konstanz ist genauso wichtig wie Rennsiege und weil ich mich an diesem Wochenende nicht wohl gefühlt habe und außerdem im Finale meinen Schaltstock verlor, bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden.“
Mit den Plätzen drei und vier durch Timmy Hansen und Davy Jeanney eroberte das Team Peugeot-Hansen die Spitzenposition in der Teamwertung. „Mit etwas Feintuning müssen wir uns jetzt daransetzen, das Optimum aus unserem überarbeiteten 208 WRX herauszuholen“, erklärte Hansen. „Das Wetter hier hat uns die Arbeit natürlich nicht erleichtert, aber das Team hat mit seinen Entscheidungen immer richtig gelegen – Top-Job, danke dafür. Ich bin mir sicher, dass das Beste noch kommen wird.“
Mehr als Platz sieben hatte sich Mattias Ekström (Audi) erhofft, der in diesem Jahr Solberg den Titel streitig machen möchte. „Von den Rundenzeiten war mehr drin“, sagte der Schwede. „Vor allen Dingen der Samstag war kein normaler Renntag für uns, sondern auch ein Test. Wir sind noch nie bei solch nassen und rutschigen Bedingungen gefahren. Das ist das Besondere an Rallycross. Man weiß nie, was passiert. Portugal verlassen wir mit einer Menge neuer Erfahrungen.“ Das gilt auch für seinen Teamkollegen Anton Marklund. Der 22-Jährige musste bei seiner Premiere im Audi S1 EKS RX quattro einige Herausforderungen meistern. Im ersten Vorlauf für EKS rutschte der Schwede ins Kiesbett und überschlug sich. Marklund blieb unverletzt, kämpfte aber in den verbleibenden drei Vorläufen erfolglos um einen Platz im Halbfinale der zwölf besten Fahrer und belegte den 17. Platz.
Manfred Stohl schaffte es in Portugal bis ins Semifinale und wurde mit seinem Ford Fiesta am Ende Zwölfter. Ein Ergebnis, mit dem der Österreicher nicht gerechnet hatte. „Ich bin super happy. Wenn mir wer vor dem Auftakt gesagt hätte, dass wir so gut bei der Musik dabei sind, hätte ich das nicht geglaubt. Für uns ist das alles Neuland. Wir haben das Auto von Grund auf selbst gebaut und konnten hier mit der Creme de la creme des Rallycross-Sports mithalten. Bei den Starts haben wir sogar einen Vorteil gegenüber anderen Autos diagnostiziert. Das alles macht mich unglaublich stolz auf unsere Arbeit, da ist das Ergebnis für mich sogar zweitrangig“, sagte Stohl.
Der zweite von insgesamt 13 Saisonläufen der Rallycross-Weltmeisterschaft wird am 1. Mai in Hockenheim ausgetragen.
Fahrerwertung
1. Johan Kristoffersson (VW Sweden Volkswagen Polo) 27
2. Petter Solberg (SDRX Citroën DS3) 27
3. Timmy Hansen (Team Peugeot-Hansen Peugeot 208 WRX) 25
4. Andreas Bakkerud (OlsbergMSE AB Ford Fiesta ST) 21
5. Davy Jeanney (Team Peugeot-Hansen Peugeot 208 WRX) 16
6. Per Gunnar Andersson (Marklund Motorsport VW Polo) 15
Teamwertung
1. Team Peugeot-Hansen 40
2. Ford Olsbergs MSE 29
3. Marklund Motorsport 29
4. SDRX 29
5. Volkswagen Team Sweden 28
6. EKSRX 15
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