Bei seinem Heimspiel präsentiert sich Jan Kopecky in Bestform. Auf der dritten Prüfung übernahm der Skoda-Pilot die Führung der Barum-Rallye und beendete den Tag als Spitzenreiter mit 19.7 Sekunden Vorsprung. Sein ärgster Widersacher Andreas Mikkelsen konnte lange Zeit mithalten, aber ein Reifenschaden auf der achten Prüfung warf den Norweger auf Platz sechs zurück.
"Wir sind zufrieden, denn wir liegen vorn", meinte Kopecky. "Aber morgen wird es noch einmal ordentlich zur Sache gehen. Wir waren am Nachmittag nicht mehr die Schnellsten, das ist ein kleines Warnzeichen und bedeutet mehr Attacke am zweiten Tag. Ich bin zuversichtlich, aber ich weiß auch, dass die Jungs mich einholen wollen."
Zeitgleich hinter Kopecky belegen Juho Hänninen und Freddy Loix den zweiten Rang. Beide Fahrer klagten zu Beginn der Etappe über Setup-Probleme und konnten erst in der zweiten Tageshälfte die erwarteten Zeiten setzen. „Heute Morgen hatte ich außerdem weiche Reifen gewählt, was bei den heißen Außentemperaturen ein Fehler war“, meinte Loix. Hänninen büßte auf der letzten Tagesprüfung durch einen schleichenden Plattfuß nochmals Zeit ein. Im Kampf um den Sieg will auch Peugeot-Pilot Bryan Bouffier noch ein Wörtchen mitreden. Mit 23.4 Sekunden Rückstand liegt er als Vierter weiterhin aussichtsreich im Rennen.
Thierry Neuville verlor nach einem Ausritt wertvolle Sekunden und liegt am Abend auf Rang fünf. Toni Gardemeister (Skoda), Craig Breen (Ford) und Roman Kresta (Skoda) folgen auf den weiteren Plätzen. Proton-Pilot PG Andersson platziert sich mit 2:50 Minuten Rückstand als Zehnter. Unterdessen musste sich Guy Wilks von seinem Podiumshoffnungen verabschieden. Ein Reifenschaden (WP8) warf den Peugeot-Piloten weit zurück. Der tschechische Meister Pavel Valoušek schied nach einem Unfall auf WP3 bereits vorzeitig aus.
Für die beiden Teams von Skoda-Deutschland gab es wie erwartet heute wenig zu bestellen. Mark Wallenwein liegt als 21. knapp vor Matthias Kahle, der erstmals bei der Barum-Rallye antritt und seine IRC-Premiere feiert. Der siebenfache Deutsche Meister war während des Mittagservice in Otrokovice ratlos: "Ich weiß nicht, was da schief läuft. Ich verliere hier Zeit auf Leute, die ich mit identischen Autos zu Zeiten der Turbos immer im Griff hatte. Obwohl ich das Gefühl habe, das Letzte aus dem Auto herauszuholen, fahren mir die anderen weg."
"Gefühlt war die zweite Tageshälfte besser als die erste, auch die Zeiten waren es stellenweise", äußerte Mark Wallenwein im Tagesziel. "Das Fahrwerk ist etwas nervös, vor allem nach Bodenwellen, da lassen wir noch etwas an der Einstellung ändern. Die Wertungsprüfungen der zweiten Etappe sind nach meiner Einschätzung etwas einfacher zu fahren, vielleicht tun wir uns da ein wenig leichter."
Am Sonntag stehen noch sechs Prüfungen von zusammen 115 Kilometern Länge auf dem Programm.
Zwischenstand nach Tag 1
01. Jan Kopecký/Petr Starý, ŠKODA Fabia S2000 1:14:28.0
02. Juho Hänninen/Mikko Markkula, ŠKODA Fabia S2000 +19.7
03. Freddy Loix/Frédéric Miclotte, ŠKODA Fabia S2000 +19.7
04. Bryan Bouffier/Xavier Panseri, Peugeot 207 S2000 +23.4
05. Thierry Neuville/Nicolas Gilsoul, Peugeot 207 S2000 +1:51.3
06. Andreas Mikkelsen/Ola Fløene, ŠKODA Fabia S2000 +2:09.5
07. Toni Gardemeister/Tapio Suominen, ŠKODA Fabia S2000 +2:25.5
08. Craig Breen/Gareth Roberts, M-Sport Ford Fiesta S2000 +2:32.1
09. Roman Kresta/Petr Gross, ŠKODA Fabia S2000 +2:46.0
10. PG Andersson/Emil Axelsson, PROTON Satria Neo S2000 +2:50.2
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